Knall im Beachvolleyball
Bronze-Coach von Heidrich/Vergé-Dépré muss gehen

Nach ihrem grössten Triumph bei Olympia müssen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré mit einem neuen Trainer weiterarbeiten. Weil sich Swiss Volley von ihrem Erfolgscoach Florian Karl getrennt hat.
Publiziert: 03.11.2021 um 00:12 Uhr
Stefan Meier und Nicole Vandenbrouck

Er ist ihr Erfolgs-Coach. Mit Florian Karl haben sich Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré in den letzten vier Jahren an der Beachvolley-Weltspitze etabliert und festgebissen. Und mit dem EM-Titel 2020 sowie der Olympia-Bronzemedaille im August in Tokio die grössten Triumphe gefeiert. Dennoch ist Florian Karl nicht mehr länger der Trainer des Duos.

Swiss Volley hat sich nur wenige Tage nach den Olympischen Spielen von Karl getrennt. Offiziell bekanntgegeben wurde da auf der Verbandsseite, dass dies im Hinblick einer Neuorientierung sowie in gegenseitigem Einvernehmen passiert ist. Aus Insider-Kreisen ist nun jedoch zu vernehmen, dass dem nicht so war. Karl selbst möchte sich nicht dazu äussern.

Zusammenarbeit mit Duo funktionierte bestens

Und was sagt Philippe Saxer, Geschäftsführer von Swiss Volley, dazu? «Es ist ein Personalentscheid, zu dem wir uns – auch in Absprache mit Florian Karl – nicht weiter äussern.» Er würdigt aber die Arbeit des Trainers sowie dessen grossen Beitrag an der Entwicklung des Schweizer Beachvolleyball-Systems in den letzten acht Jahren.

Seit 2013 war Florian Karl Nationaltrainer bei Swiss Volley.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Dennoch: Der Zeitpunkt für diese Trennung ist mehr als fragwürdig. Einerseits, weil die Zusammenarbeit zwischen den beiden Spielerinnen und ihrem Trainer offensichtlich bestens funktioniert hat. Andererseits, weil der nächste Olympia-Zyklus bis Paris 2024 nur drei Jahre dauert. Den müssen Heidrich und Vergé-Dépré nun mit einem neuen Trainer in Angriff nehmen. Wer dies sein wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.

Besonders bitter: Auch für die beiden Beachvolleyballerinnen selbst kam die Trennung von Karl wohl überraschend. Denn es wird gemunkelt, dass sie vom Verband vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien. Und gerne mit dem 37-Jährigen weitergearbeitet hätten.

«Hätten es uns anders gewünscht»

Auf Anfrage geben Heidrich und Vergé-Dépré dieses Statement ab: «Ohne Florian wären unsere Erfolge der letzten Jahre, insbesondere die Bronze-Medaille an den Olympischen Spielen, nicht möglich gewesen. Florian hat viel Herzblut und Arbeit in unser Team gesteckt, menschlich wie sportlich schätzen wir ihn sehr. Wir bedauern sehr, dass Swiss Volley keine weitere Zusammenarbeit mit Florian Karl verfolgen möchte, wir hätten es uns anders gewünscht.» Denn nun sind es die Spielerinnen, die sich neu orientieren müssen.

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