10'000-Euro-Streit wegen Piraten-Vorwurf
Deutsche greifen Schweizer Box-Bosse an

Piraten oder ehrbare Seemänner? Ein deutscher Box-Verband sieht sich von den Schweizer Kollegen verunglimpft – und geht zum Gegenangriff über.
Publiziert: 10.11.2017 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:03 Uhr
Piraten-Vorwurf: Deutsche und Schweizer Box-Funktionäre im Clinch.
Foto: Getty Images/iStockphoto
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Emanuel Gisi

Es klingt dramatisch: Piraten sorgen für Ärger im Box-Ring! Peter Stucki, Vizepräsident beim Schweizer Boxverband Swiss Boxing, bittet in einem E-Mail den georgischen Verbandschef, dessen Boxer nicht bei «Piraten-Organisationen» antreten zu lassen. Auf seiner Homepage warnt der Schweizer Verband davor, «so genannten Piratenverbänden» Material zu vermieten.

Was steckt dahinter? Die Schweizer wollen Veranstaltungen der deutschen German Boxing Association (GBA) unterbinden. Die wird vom Europäischen Boxverband EBU nicht anerkannt, obwohl sie seit Jahren Box-Veranstaltungen ausrichtet. Legal. GBA-Veranstaltungen fänden «oft unter ungenügenden Sicherheitsvorkehrungen» statt, sagt Swiss-Boxing-Präsident Andreas Anderegg zu BLICK. «Da sind medizinisch bedenkliche Fälle dabei.»

Das will sich die GBA nicht mehr bieten lassen: Dem Schweizer Verband flattert in diesen Tagen eine Abmahnung ins Haus. Inhalt: Ab sofort dürfe man nicht mehr vor der Zusammenarbeit mit der GBA warnen, zudem verbittet man sich die Bezeichnung als «Piraten». Man suggeriere damit, die GBA sei illegal und schädige deren Geschäft.

Geht Swiss Boxing auf die Unterlassungserklärung ein, droht laut GBA eine Strafe von 10'000 Euro, sollten die Schweizer sich daran künftig nicht halten. Unterschrieben ist noch nichts, Swiss Boxing will sich zur Unterlassungserklärung nicht äussern. Gut möglich, dass die nächste Runde vor Gericht ausgetragen wird.

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