Chervet gewinnt seinen letzten Kampf durch heftigen K.o.
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Mehrere Minuten bewusstlos:Chervet gewinnt seinen letzten Kampf durch heftigen K.o.

Chervet wehrt sich nach Schock-K.o.
«Er hätte mit mir dasselbe gemacht»

Sein letzter Karriere-Kampf gibt noch einmal zu reden: Alain Chervet sorgt am Boxing Day für einen Aufreger, als er seinen Gegner nach einem unsauberen Schlag ausknockt. Im Blick-Interview verteidigt er sich.
Publiziert: 27.12.2022 um 15:57 Uhr
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Sebastian RiederSportreporter

Alain Chervet, Ihr letzter Karriere-Kampf gibt zu reden. Wie haben Sie den Fight gesehen?
Es ging schnell, in der ersten Runde war schon fertig. Ich habe etwas anderes erwartet, wollte mehr zeigen. Ich wollte einen guten Kampf abliefern und dem Publikum noch einmal zeigen, was ich kann. Dazu ist es nicht gekommen.

Sie haben Ihren Gegner k.o. geschlagen, nachdem Sie ihn bereits während einem Unterbruch getroffen hatten.
Ja. Bei einem Break (durch die Ringrichterin, d. Red.) macht man einen Schritt zurück und kann dann weiterschlagen. Ich habe das gemacht, ihm eine Rechte gegeben, die hat er sicher gut gespürt. Sie hat mir daraufhin gesagt, dass es einen Punktabzug gebe. Sie habe gesagt, es sei ein Unterbruch gewesen, bei dem man nicht zuschlage.

Ihrer Meinung nach zurecht?
Wenn die Ringrichterin das sagt, ist das so.

Ein Aufreger: Alain Chervet schlägt seinen Gegner Glenn Bismanos in Runde 1 k.o.
Foto: keystone-sda.ch
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Aber Sie haben es anders erlebt?
Man ist in diesem Moment so in seiner Sache drin. Man muss das erlebt haben, um zu verstehen, wie es in einem Kampf ist. Ich bin danach rein, als der Kampf wieder losging, habe ihn richtig gut getroffen. Dann ist er k.o. gegangen.

Haben Sie das Gefühl, der unfaire Schlag habe ihn schon angeknockt?
Was heisst unfairer Schlag? Im Boxen sagt man: «Protect yourself at all times» (zu deutsch: Schützen Sie sich jederzeit, d. Red). Er hätte mit mir dasselbe gemacht. Mich stört mehr, dass es manche Leute als unfair betrachtet haben, weil sie vielleicht die Regeln und Normen nicht so gut kennen.

Boxing Day – Fights & Resultate

Superleichtgewicht: Alain Chervet (Sz) s. Glenn Bismanos (Phi) durch k.o.

Superfedergewicht: Angelo Peña (Sz) s. Said Chino (Tan) 80:69, 79:73, 79:73.

Mittelgewicht: Ismael Seck (Fr) s. Ramadan Hiseni (Sz) 78:72, 77:73, 76:74

Superleichtgewicht: Christopher Mouafo (Sz) s. John Ordonio (Phi) durch TKO

Leichtfliegengewicht: Gabi Balboa (Sz) s. Saowaluk Nareepangsri (Tha) 79:73, 79:73, 80:72.

Superleichtgewicht: Alain Chervet (Sz) s. Glenn Bismanos (Phi) durch k.o.

Superfedergewicht: Angelo Peña (Sz) s. Said Chino (Tan) 80:69, 79:73, 79:73.

Mittelgewicht: Ismael Seck (Fr) s. Ramadan Hiseni (Sz) 78:72, 77:73, 76:74

Superleichtgewicht: Christopher Mouafo (Sz) s. John Ordonio (Phi) durch TKO

Leichtfliegengewicht: Gabi Balboa (Sz) s. Saowaluk Nareepangsri (Tha) 79:73, 79:73, 80:72.

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Unabhängig von diesem Vorfall – war Glenn Bismanos ein würdiger Gegner?
Ich denke schon. Aber es ist auch schwierig zu sagen, wie der Kampf gelaufen wäre, wenn er nicht so früh k.o. gegangen wäre.

Bismanos: Keine Blutungen

Die bange Frage nach dem Schock-Knockout vom Stephanstag im Berner Kursaal lautete: Wie hart hat es Glenn Bismanos (27) erwischt? Der Philippiner war im Kampf gegen Alain Chervet (32) bereits in Runde 1 k.o. auf den Boden geknallt und dort minutenlang liegengeblieben. Noch am Montagabend kommt die teilweise Entwarnung: Das MRI im Spital führt keine Blutungen zutage, Bismanos fliegt am Dienstag zurück in die Heimat. Im Gegensatz zu manchen Zuschauern, die sich über Chervets unsauberes Nachschlagen während eines Unterbruchs echauffierten, das Bismanos wohl bereits vor dem entscheidenden Treffer angeknockt hatte, mochte sich der 27-Jährige auch nicht über den Gegner oder die Ringrichterin beschweren. (eg)

Die bange Frage nach dem Schock-Knockout vom Stephanstag im Berner Kursaal lautete: Wie hart hat es Glenn Bismanos (27) erwischt? Der Philippiner war im Kampf gegen Alain Chervet (32) bereits in Runde 1 k.o. auf den Boden geknallt und dort minutenlang liegengeblieben. Noch am Montagabend kommt die teilweise Entwarnung: Das MRI im Spital führt keine Blutungen zutage, Bismanos fliegt am Dienstag zurück in die Heimat. Im Gegensatz zu manchen Zuschauern, die sich über Chervets unsauberes Nachschlagen während eines Unterbruchs echauffierten, das Bismanos wohl bereits vor dem entscheidenden Treffer angeknockt hatte, mochte sich der 27-Jährige auch nicht über den Gegner oder die Ringrichterin beschweren. (eg)

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Wenn Sie sagen, das sei Ihr letzter Kampf, den sie sich anders vorgestellt haben. Was hatten Sie denn gehofft?
Ich hätte gerne gezeigt, dass ich gut und schön boxen kann. Ich hätte gerne sechs Runden gemacht. Jetzt ist es anders gekommen. Darum bin ich enttäuscht.

Sie könnten in ein paar Monaten wieder boxen.
Nein! Die Sache ist für mich erledigt. Jetzt konzentriere ich mich auf meine Familie, auf die Erholung, auf meine Arbeit als Trainer. Ich habe mit dem Boxen als Profi abgeschlossen.

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