Michael Buffer über sein «Let's get ready to rumble»
«Dieser Satz veränderte mein Leben»

Michael Buffer ist die berühmteste Stimme des Sports. Heute Samstag eröffnet der Amerikaner in der Schweiz die «Laureus Charity Night».
Publiziert: 17.11.2017 um 23:36 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:12 Uhr
Patrick Mäder (Text), Toto Marti (Fotos), Gabriel Vilares (Video)

Mister Buffer, wir müssen übers Jungbleiben reden. Verraten Sie uns ihr Geheimrezept?
Es gibt keines. Ich habe einfach Glück, gute Gene, ein gutes Leben.

Sie sind 73 Jahre alt, sehen aus wie fünfzig. Wie alt fühlen Sie sich im Herzen?
Da fühle ich mich wie vierzig.

Ist das Älterwerden ein Problem für Sie?
Nein, ich habe ja keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich reise um die Welt, bin immer auf Achse. Aber klar, wenn der Rücken zwickt, dann weiss man schon, dass man kein Jungspund mehr ist.

Michael Buffer, die berühmteste Stimme des Sports in Dübendorf vor der «Laureus Charity Night».
Foto: Toto Marti

Wie ist es möglich, dass man als Sportansager weltberühmt wird?
Das habe ich nicht geplant. Ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass sich das so entwickeln könnte. Es ist einfach passiert. Ich hatte Glück.

Und Sie kreierten den Satz «Let's get ready to rumble», den sie jeweils vor den Boxkämpfen mit Inbrunst zelebrieren. Ein Satz wie eine rechte Gerade, der ihnen alle Türen öffnete. Wann ist Ihnen dieser geniale Einfall gekommen?
Ich habe zu Anfang meiner Karriere verschiedene Sätze ausprobiert. Aber dann erinnerte ich mich an die Interviews von Muhammad Ali, der gerne das Wort «rumble» verwendete. Er sagte Sätze wie «I'm ready to rumble.» Und daraus entstand mein «Let's get ready to rumble». Und dieser Satz funktioniert bis heute.

Sie haben diesen Satz markenrechtlich schützen lassen. Ein grandioser Streich. Wieviele Millionen haben Sie damit verdient?
Ich bin zufrieden und dankbar.

Michael Buffer erinnert sich an Muhammad Ali: «Er war der Grösste. Die Begegnungen mit ihm eindrücklich und unvergesslich.»
Foto: Toto Marti

Sie wurden 2012 in die «Hall of Fame» aufgenommen, in die Ruhmeshalle des Boxsports. Was bedeutet Ihnen das?
Das macht mich ungeheuer stolz. Das ist sehr aufregend und eine grosse Ehre für mich.

Damit sind Sie auf Augenhöhe mit den grössten Boxern der Geschichte. Welcher hat Sie am meisten beeindruckt?
Muhammad Ali war der Grösste, die Begegnungen mit ihm waren eindrücklich und bleiben unvergesslich. Aber ebenso beeindruckt hat mich Sugar Ray Robinson, der am Ende der Karriere über 170 Siege und sechs WM-Titel erkämpft hatte. Man kann das ja heute alles auf Youtube nachschauen.

Kennen Sie einen Schweizer Boxer?
Nein, leider nicht. Aber ich habe in der Schweiz schon Boxkämpfe angesagt: Wladimir Klitschko gegen  Thompson in Bern oder Valuev gegen Holyfield in Zürich.

Michael Buffer und Patrick Mäder nach dem BLICK-Interview.
Foto: Toto Marti

Sie haben früher selber geboxt.
Ja, als junger Mann in der Armee.

Nie von einer Karriere als Profiboxer geträumt?
Nein, denn dummerweise kann man als Boxer nicht nur zuschlagen. Da ist ein Gegner, der zurückschlagen will. Und darum bin ich lieber Ringsprecher.

Diesen Samstag sagen Sie in Dübendorf die «Laureus Charity Night» an. Ein Boxring dient dabei als Bühne. Aufgeregt?
Ich freue mich sehr auf diesen Abend. Eine Spendengala zugunsten von Kindern zu moderieren ist eine Sache, mit der ich mich hundertprozentig identifizieren kann. Klar bin ich aufgeregt, aber dank dem Boxring wird es eine Art Heimspiel für mich.

Formel 1 GP in Texas am 22. Oktober 2017: Michael Buffer singt neben dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton die Nationalhymne.
Foto: Imago

Um die Welt reisen, viel Geld verdienen, berühmte Leute treffen... ihr Job klingt fantastisch. Gibt es auch eine andere Seite?
Es ist wirklich ein Traumjob. Aber es ist auch viel Stress. Die Zeitverschiebungen, die vielen Termine. 2017 habe ich nur drei freie Wochenenden.

Was sagt ihre Frau dazu?
Sie reist ja fast immer mit. Aber wenn wir dann zurück zu Hause sind, geniessen wir es in vollen Zügen.

Wie dürfen wir uns das vorstellen?
Wir haben einen Garten, vier Hunde und eine gemütliche Stube, wo gute Musik läuft.

Welche Art von Musik?
Opern, Klassisch, Jazz, Oldies...

7. Juli 2012: Michael Buffer als Ringsprecher im Stade de Suisse beim Kampf Wladimir Klitschko gegen Tony Thompson.
Foto: Toto Marti



Auf Schallplatten?
Ich hatte früher ein Menge Schallplatten. Aber als wir von Philadelphia nach Los Angeles umzogen, da nahm ich sie leider nicht mit. Ich hatte auch viele Singles, ein wahrer Schatz. Heute lade ich mir die Musik digital auf das Tablet.

Dieser Traum von Leben hätte 2008 eine dramatische Wende nehmen können. Da wurde bei Ihnen Kehlkopfkrebs diagnostiziert.
Ja, es hätte alles anders kommen können. Und wieder hatte ich Glück. Der Tumor wurde früh entdeckt, ich wurde operiert und war dreissig Tage später bereits wieder arbeiten.

Hat Sie diese Krankheit als Mensch verändert?
Meine Stimmlage hat sich leicht verändert. Und ich lebe seither bewusster und dankbarer.

Sie waren Soldat, Autoverkäufer, Gucci-Model, Schauspieler, Ringsprecher... genug Stoff für eine Biographie. Mit welchem Titel?
Wie wärs damit: «Die Wahrheit hinter dem Satz: Let's get ready to rumble». Vielleicht komme ich bald dazu, dieses Buch zu schreiben.

Laureus Charity Night

Am Samstag, 18. November, findet im Hangar in Dübendorf (ZH) die 11. Laureus Spendengala statt. Nationale Persönlichkeiten und internationale Sportstars geben sich die Ehre. Ringsprecher Michael Buffer eröffnet den Abend, Baschi und Pegasus sorgen für die Musik. Ziel der Laureus Stiftung ist es, mit Sport sozialen Herausforderungen zu begegnen und für möglichst viele Kinder in der Schweiz das Leben ein kleines Stück besser zu gestalten. Das Motto dieses Jahr ist: Stärke. Alle Spenden des Abends kommen den Kindern und Jugendlichen in den Förderprojekten der Laureus Stiftung zugute.

Am Samstag, 18. November, findet im Hangar in Dübendorf (ZH) die 11. Laureus Spendengala statt. Nationale Persönlichkeiten und internationale Sportstars geben sich die Ehre. Ringsprecher Michael Buffer eröffnet den Abend, Baschi und Pegasus sorgen für die Musik. Ziel der Laureus Stiftung ist es, mit Sport sozialen Herausforderungen zu begegnen und für möglichst viele Kinder in der Schweiz das Leben ein kleines Stück besser zu gestalten. Das Motto dieses Jahr ist: Stärke. Alle Spenden des Abends kommen den Kindern und Jugendlichen in den Förderprojekten der Laureus Stiftung zugute.

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Das ist Michael Buffer

Kein grosser Boxkampf ohne Michael Buffer. Der 73-jährige Ringsprecher sagt mit seiner weltbe-kannten Stimme Wett-kämpfe und Sportler an und heizt so die Stimmung auf. Nicht nur beim Boxen, auch beim Football, Basketball, Wrestling oder wie jüngst beim GP der USA auch in der Formel 1. Er ist auch in etlichen Filmen zu sehen, beispielsweise in Rocky V. In Philadelphia geboren, lebt Michael Buffer heute in Los Angeles.

Kein grosser Boxkampf ohne Michael Buffer. Der 73-jährige Ringsprecher sagt mit seiner weltbe-kannten Stimme Wett-kämpfe und Sportler an und heizt so die Stimmung auf. Nicht nur beim Boxen, auch beim Football, Basketball, Wrestling oder wie jüngst beim GP der USA auch in der Formel 1. Er ist auch in etlichen Filmen zu sehen, beispielsweise in Rocky V. In Philadelphia geboren, lebt Michael Buffer heute in Los Angeles.

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