Die Befürchtungen, dass die beiden Oldies im Ring eine schlechte Figur abgeben würden, waren nicht berechtigt. Mike Tyson (54) und Roy Jones Jr (51), beides frühere Champs, zeigten eine gute Show. Mike Tyson stets im Vorwärtsgang, immer noch ziemlich schnell und explosiv – Jones tänzelnd, ausweichend, aber ohne Einfluss auf den Kampf.
Nach acht mal zwei Minuten das Verdikt der WBC: Unentschieden! Hätte Tyson gewonnen, wäre das wohl gerechter gewesen. Aber es ging bei diesem Comeback-Kampf wohl in erster Linie um viel Geld und Unterhaltung. Am Ende durften sich beide – unglücklicherweise im leeren Staples Center in Los Angeles ohne Fans – als Sieger fühlen. Mike Tyson sagte nach seinem Comeback nach 15-jähriger Absenz im Ring: «Ich glaube, dass ich gewonnen habe, aber ich kann mit dem Unentschieden gute leben.»
«Tyson wurde live im TV bestohlen»
Weniger gut leben können damit die eingefleischten Box-Fans im Netz. Auf Twitter hagelt es Kritik! «UNENTSCHIEDEN?!?!», poltert einer, «sah ich denselben Fight wie die Richter??» Weiter gehts mit zahlreichen Vorwürfen wie Diebstahl und Korruption: «Mike Tyson wurde gerade live im TV bestohlen», schreibt ein anderer, «dabei bangen die Nieren von Roy Jones um ihr Leben». Weiter auf Twitter: «Boxen ist so korrupt! Ich bin wohl definitiv durch damit.»
Weniger ernst nehmen es die Protagonisten selbst. Beide planen, künftig wieder für Showkämpfe zu haben zu sein, solange es um wohltätige Zwecke geht. «Das ist besser als um die Weltmeisterschaft zu kämpfen», sagt Tyson, «wir sind jetzt Humanisten, können mit dieser Plattform Gutes für die Welt tun.» Jones pflichtet ihm bei: «Wir müssen das wieder machen! Jeder liebt Mike – ich auch, aber es ist was anderes Schläge von ihm einzustecken. Ich spreche mit meiner Familie. Wenn sie einverstanden ist, wiederholen wir das.» (red)
