Die Schweiz war im Frühling 2013 plötzlich im Eishockey-Fieber. Sean Simpson führte die Nati in Stockholm zu WM-Silber, musste sich im Final erst Gastgeber Schweden beugen. Bei der Rückkehr wurden Simpson und seine Silberhelden frenetisch gefeiert.
Danach lief es für den EVZ-Meistermacher von 1998 und Champions-League-Sieger mit den ZSC Lions (2009) nicht mehr nach Wunsch. 2014 bei Olympia in Sotschi und an der WM in Minsk konnte die Nati nicht an den traumhaften Erfolg von Stockholm anknüpfen. Dazwischen konnte sich Simpson nicht auf eine Vertragsverlängerung mit dem Verband einigen.
Jaroslawl, Kloten, Mannheim
Simpson unterschrieb in der KHL bei Lok Jaroslawl. Doch nach nur neun Spieltagen musste er wieder gehen. Bald ging die nächste Türe auf: Ex-Verbandsboss Philippe Gaydoul holte ihn nach Kloten. Auch bei den Flyers geriet der in England geborene Kanadier in Turbulenzen. Auf Gaydoul folgten die nordamerikanischen Investoren um Bill Gallacher, die sich zwei Jahre später wieder aus dem Staub machten. Kloten kämpfte ums Überleben, musste sparen. Simpson und sein treuer Asssistent Colin Muller wollten dem nicht im Wege stehen und gingen trotz laufendem Vertrag.
Im Mai 2016 folgte das Engagement bei Mannheim. Doch als es nun beim ambitionierten Klub in Simpsons zweiter Saison auch nicht wunschgemäss lief (nur Platz 7), wurde der 57-Jährige nach der 2:4-Pleite gegen Straubing entlassen. Dazu erwischte es auch Muller und Manager Teal Fowler. Neuer Coach ist Bill Stewart. «Nach den enttäuschenden Auftritten und den jüngsten Ergebnissen sehen wir uns zu einem Neuanfang im Bereich der Sportlichen Führung verpflichtet», sagte Adler-Boss Daniel Hopp, der Sohn von Hoffenheim-Chef Dietmar Hopp. (sr)