Der Meisterhexer lässt Youngster Hollenstein immer mehr ran
Ist EVZ-Goalie Genoni altersmilde geworden?

Leonardo Genoni (34) sagt, er sei fitter denn je. Trotzdem macht der Zuger Meistergoalie einmal pro Doppelrunde Luca Hollenstein (21) Platz.
Publiziert: 05.10.2021 um 01:15 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Leonardo Genoni. Ein Goalie-Name, der für sechs Meistertitel steht: Drei hat er mit dem HCD gewonnen, zwei mit dem SCB und einen mit dem EVZ. Bei den ersten fünf war Genoni die ganze Saison über die unbestrittene Nummer 1 im Tor der Davoser und Berner. In Zug ist er dies zumindest in den Playoffs.

In der Quali macht der 34-Jährige regelmässig Luca Hollenstein Platz. Jedoch nicht, weil er nicht mehr kann oder will. Genoni sagt sogar: «Ich habe das Gefühl, ich bin fitter denn je. Grundsätzlich will ich schon jedes Spiel spielen.»

Aber? Vorbei sind die Zeiten, in denen ein junger Torhüter nur dann aus dem Schatten der Nummer 1 tritt, wenn diese verletzt ist oder der Trainer eine Einwechslung als Impuls fürs Team sieht. Die Goalie-Einsätze sind zu einem Wechselspiel geworden – mit Erfolg, wie Meister Zug beweist.

Leonardo Genoni (34) ist sechsfacher Meistergoalie.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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«Es darf kein Freipass sein»

In dieser Saison hat bisher in den Doppelrunden am Wochenende jeweils einmal Genoni und einmal Hollenstein im Zuger Tor gestanden.«Es ist eine gute Entwicklung, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen», betont Genoni, «es darf aber kein Freipass sein für ein Tandem.» Sprich: Ein junger Torhüter soll sich die Einsätze verdienen.

Das tut Hollenstein gemäss Genoni. «Luca zeigt seine Leistung auch im Training, da halten wir ein hohes Niveau und spornen uns gegenseitig an.» Das Ziel des Klubs ist es, Hollenstein so viel wie möglich spielen zu lassen. Das gegenseitige Vertrauen – auch von Team und Trainer – ist da. Und die beiden Goalies verstehen sich bestens. «Leo sagte mir aber auch, dass er mir keine Spiele schenkt», erzählt Hollenstein, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft.

«Unser Tandem funktioniert», so der 21-Jährige selbstbewusst, «aber ich kenne meinen Platz. Leo ist der beste Goalie der Schweiz.» Der damit umgehen kann, wenn der Youngster hartnäckig um Einsätze kämpft.


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