ZSC scheitert im Cup an Ajoie!
HC Davos dreht Knüller in Visp nach 0:2-Rückstand

Der HCD steht im Cup-Viertelfinal. Und das, obwohl er in Visp zwischenzeitlich 0:2 zurückliegt. Zittern muss auch der SC Bern. Ein Debakel setzt es für die Zürcher Klubs ab.
Publiziert: 22.10.2017 um 17:37 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:04 Uhr
BLICK-Eishockeyredaktion

Visp - Davos 2:4

Bei der dritten Teilnahme an der Champions Hockey League scheitern die Davoser erstmals in der Gruppenphase. Ein wichtiger Grund, den Schweizer Cup ernster zu nehmen auch als schon. Trainer Arno Del Curto lässt mit Andres Ambühl, Claude Paschoud, Gregory Sciaroni und Noah Schneeberger nur vier Stammspieler pausieren. Der EHC Visp beklagt sechs verletzte Stammspieler und jammert über einen irren NLB-Spielplan (6 Spiele in 13 Tagen). Aber: Sei es Fussball oder in der Neuzeit auch Eishockey – Cup, alles oder nichts in einer Partie, lässt den Walliser alles vergessen. Im 1. Drittel läuft alles für Visp – 2:0-Führung durch Tore von Dan Kissel und Luca Camperchioli. Der B-Ligist ist wacher, spielt schneller und zielorientierter. Die Bündner sind stets einen Schritt zu spät. Der Grossteil der 3800 Zuschauer beginnt zu träumen. Erinnert sich an den Oktober 2014. Damals warfen die Visper den damaligen NLA-Leader Davos vor ausverkauftem Haus mit 4:2 aus dem Cup warfen. Nur Visps Sportchef Bruno Aegerter, dieses Frühjahr noch als Scout in Diensten des HC Davos , kaut ruhig an seinem Kaugummi. Er warnt: «Machen wir uns keine Illusion, ein zwei gute Spielzüge und Davos ist wieder da.» Recht hat er, Dino Wieser und Mauro Jörg gleichen im Mitteldrittel innert 127 Sekunden aus. Im letzten Drittel bäumen sich die Visper auf. Aber der Klassenunterschied ist deutlich. Tino Kessler und Nando Eggenberger buchen zum 4:2-Sieg.

«Am Schluss hatten wir Pech»
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Enttäuschte Walliser nach Cup-Out:«Am Schluss hatten wir Pech»

Ajoie - ZSC Lions 5:4 n.P.

Da ist was los im Jura! Swiss-League-Klub Ajoie setzt den ZSC Lions, bei denen nun auch Mattias Sjögren mit einer muskulären Verletzung mehrere Wochen ausfällt, mächtig zu. Der Underdog geht durch Jonathan Hazen und Thomas Devesvre zweimal in Führung, für die Zürcher können Christian Marti und Robert Nilsson aber jeweils ausgleichen. Und als die Lions in der 47. Minute durch Fredrik Pettersson im Powerplay erstmals vorlegen, schafft Ajoie postwendend durch Melvin Merola das 3:3. So richtig laut werden die 1800 Fans dann beim abermaligen Führungstreffer der Jurassier durch Victor Barbero. Der ZSC kann aber in Überzahl durch Inti Pestoni ausgleichen, nachdem Geburtstagskind Lukas Flüeler (29) zweimal gegen Philipp Wüst einen Shorthander verhindert. Im Penaltyschiessen vollendet Ajoie den Coup aber doch noch: Devos, Schmidt und Frossard treffen, während beim ZSC nach Kenins und Chris Baltisberger Pestoni, Petterson und Suter der Reihe nach Goalie Dominic Nyffeler nicht bezwingen können.

Ambri - Bern 3:4 n.P.

Im letzten Jahr war der SC Bern im Cup mit neun Junioren in Biasca angetreten und scheiterte an NLB-Klub Ticino Rockets (1:2 n.P.). Einer der Helden der Tessiner damals: Gauthier Descloux. Er steht auch dieses Jahr bei Ambri im Tor. Der SCB verzichtet diesmal allerdings nicht aufs seine Stars. Einzig Leonardo Genoni erhält eine Pause, so dass Pascal Caminada im Tor steht. Bei doppelter Überzahl bringt Andrew Ebbett den SCB in Führung, ehe Marc Gautschi der Ausgleich erzielt. Doch nachdem Calle Andersson Descloux aus spitzem Winkel erwischt, verwalten die Berner das Spiel und stellen im Powerplay durch Gaëtan Haas auf 3:1. Ambri zeigt aber viel Leidenschaft. Mit einem Ablenker-Tor bringt Elia Mazzolini die Spannung ins Spiel zurück. Und im Powerplay gleicht Ambri-Captain Michael Fora aus. Die Entscheidung fällt erst im Penaltyschiessen. Diesmal setzt sich der SCB durch. Einziger Torschütze ist Simon Bodenmann, der cool per Backhand trifft.

Kloten - Zug 2:4

So früh schied der EHC Kloten seit Wiedereinführung des Cups 2014 noch nie aus! Dabei hat der Titelverteidiger den EVZ 40 Minuten lang im Griff, zeigt trotz Krise keine Spur von Verunsicherung und geht schon nach sechs Minuten in Führung. Und das erst noch in Unterzahl! Daniele Grassi profitiert nach einem Scheibenverlust bei Lino Martschini. Nach 22 Minuten doppelt Roman Schlagenhauf nach einem herrlichen Backhandpass Vincent Praplans nach. Den Unterschied macht letztlich aber das Powerplay. Dabei verpasst es Kloten im zweiten Drittel, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, bringt während 45 Sekunden in doppelter Überzahl nichts zustande. Ganz anders Zug: Der EVZ stellt im letzten Drittel das Spiel komplett auf den Kopf, trifft dreimal im Powerplay. Die Torschützen: Raphael Diaz. Reto Suri. Lino Martschini und Carl Klingberg. Bemerkenswert: 6023 Fans schauen sich das Spiel in Kloten an.

Tigers - Fribourg 2:1

Gottéron tritt nur mit einem Ausländer in Langnau an. Julien Sprunger, Jim Slater werden verletzt und Roman Cervenka krank gemeldet, Michal Birner ist gesperrt und Goalie Barry Brust Ersatz. Die SCL Tigers kümmert das wenig. Sie sind die spielbestimmende Mannschaft, geraten aber durch einen Treffer von Nelson Chiquet in Rückstand, ehe Thomas Nüssli, der Keeper Ludovic Waeber am nahen Pfosten erwischt, der Ausgleich gelingt. Für die Entscheidung sorgt dann ein 19-Jähriger: Stürmer Stefan Rüegsegger setzt sich gegen Gottéron-Verteidiger Yannick Rathgeb durch und erzielt den Siegestreffer für die Emmentaler. Zumindest im Cup wird Fribourg auch in dieser Saison keinen Pokal hochstemmen können…

Lakers - Lugano 3:0

Als eine Standort-Bestimmung hat SCRJ-Kanadier Jared Aulin das Cup-Achtelfinalspiel gegen den HC Lugano bezeichnet. Die Lakers haben ihr Aufstiegs-Interesse auch diese Saison betont, so kann die NL-Tauglichkeit gegen die Bianconeri also ein erstes Mal bewiesen werden. Und wie die Lakers diesen Beweis erbringen! Obwohl Lugano praktisch vollzählig – Gregory Hofmann und Philippe Furrer werden geschont – antreten, verstecken sich die Lakers nicht in den Ecken. Sie zeigen Zug aufs Tor und stellen die lasche Abwehr der Südtessiner regelmässig vor Probleme. Die Luganesi verpassen es, in den anfänglichen Powerplays in Führung zu gehen – und bekommen die Quittung für ihre offensive Ineffizienz im Mitteldrittel: Cedric Hüsler bringt die Unterklassigen in Führung, und das nicht unverdient und mittels Shorthander! Eine Reaktion der Bianconeri? Fehlanzeige. In der Defensive bleiben die Oberklassigen anfällig. Das nützt der SCRJ innert 101 Sekunden zu zwei Treffern, weil vor Manzatos Kasten Chaos herrscht. Die Luganesi sind weder zu einer Reaktion noch zu einem Ehrentreffer fähig und scheitern zum 3. Mal in Folge im Cup-Achtelfinal an einem unterklassigen Gegner!

Olten - Biel 3:4 n.V.

Der Aussenseiter startet mit viel Druck und versiebt durch Huber (8. Minute) und Schirjajew (10.) zwei Top-Chancen. Kurz darauf dann die hochverdiente Führung für die Solothurner. Der Ex-Bieler Horansky bedient Stefan Mäder in Überzahl perfekt, 1:0! Im Mitteldrittel dreht der Favorit die Partie, mit dem 3:1 nach 40 Minuten scheint die Vorentscheidung gefallen. Doch die Power-Mäuse geben nicht auf. Tim Stapleton (auch er mit Bieler Vergangenheit) trifft zum 2:3 und Silvan Wyss gelingt 163 Sekunden vor dem drohenden Ende der Ausgleich! 5946 Fans erleben eine Verlängerung. Dort vergibt Olten zwei Top-Chancen zum Sieg. Schliesslich zieht Jason Fuchs komplett allein auf Simon Rytz zu und bezwingt den Ex-Goalie des EHCB zum 4:3 für den Favoriten. Ein sehr bitteres Aus für Olten, Biel steht im Viertelfinal.

Gestern spielten

Ticino Rockets - Servette 1:2 n.V.

Den Konferenz-Ticker zum Nachlesen gibts hier!

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