Fialas Show und Josis Kurven
Fünf magische Schweizer WM-Momente

Auf dem Weg in den Final leistet die Nati allerhand. Ein Rückblick auf Sololäufe, fünf Buden gegen die Österreicher und einem Tor, das in Ostrava erzielt wurde, aber bis in die Schweiz zu hören war.
Publiziert: 26.05.2024 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2024 um 13:10 Uhr
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Genoni gegen Kanada

Im Halbfinal gegen den Titelverteidiger fokussiert sich das Interesse ungefähr ab Spielmitte immer mehr auf Leonardo Genoni. Wobei sich die Kanadier vor allem für die Frage interessieren, warum sie den Puck nach Alleingängen nicht am Schweizer Torhüter vorbeibringen. Dabei sollte der Höhepunkt erst noch kommen: Im Penaltyschiessen winkt er nur den Versuch des Riesentalents Bedard durch, dann macht er den Laden dicht. Genoni gegen Kanada, Ausgabe Halbfinal 2024: Eine der spektakulärsten Leistungen eines helvetischen Goalies in der bisherigen Zeitrechnung.

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Viertelfinal gegen Deutschland

58 Sekunden vor Schluss zieht Christoph Bertschy den Deutschen im Viertelfinal den Stecker. Der Schuss in den leeren Kasten des Erzrivalen ist der Moment der Erlösung, das Trauma der beiden K.o.-Niederlagen von 2021 und 2023 ist überwunden. Vor der wegweisenden Szene behauptet Jonas Siegenthaler den Puck gegen die mit der Brechstange auf den Ausgleich drängenden Deutschen. Dann befördern Calvin Thürkauf und Sven Andrighetto die Scheibe zu Christoph Bertschy, der erst die rote Linie überquert, um einen unerlaubten Weitschuss zu vermeiden und dann das Tor erzielt, das bis in die Schweiz zu hören war. 

Fiala kommt, sieht und trifft

Kurz, nachdem Kevin Fiala und seine Frau Jessica Eltern einer Tochter wurden, sitzt der Flügelstürmer der Los Angeles Kings bereits im Flugzeug nach Prag. Gerade rechtzeitig, um der Partie gegen den Gastgeber seinen Stempel aufzudrücken. Nach 13:36 Minuten zieht Fiala im Powerplay aus dem linken Couloir vors Tor und lupft die Scheibe am verdutzten tschechischen Goalie Dostal vorbei im nahen Eick über die Schulter in den Netzhimmel. Ein mustergültiger Treffer und Lehrbeispiel für Präzision, Überzeugung und Raffinesse.

Torschütze Christoph Bertschy feiert mit Thürkauf, Andrighetto und Siegenthaler das 3:1 gegen die Deutschen.
Foto: imago/CTK Photo
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Josi kurvt wie Odermatt

Kurz vor Ende des ersten Drittels im Spiel gegen Dänemark demonstriert Roman Josi sein Kunsthandwerk, als er mit einem Sololauf im Stil von Marco Odermatt den dänischen Abwehrverbund umkurvt. Nicht mal vor dem Torhüter (der heisst Frederik Dichow) macht der Schweizer Captain halt – das Tor erzielt der Star der Nashville Predators erst, als er auch den letzten Mann noch versetzt hat. 

Fünf Buden von den Österreichern

In der wilden Partie gegen die frechen Österreicher wird Goalie Akira Schmid nach zwei Dritteln für Reto Berra (12 Schüsse, 4 Gegentore) eingewechselt. In der 55. Spielminute wird der Keeper aus der Organisation der New Jersey Devils zum Helden, als er Marco Rossis Schuss aus kurzer Distanz pariert und so das 5:6 verhindert. 51 Sekunden vor der Sirene gelingt dann Nico Hischier im Powerplay der erlösende Treffer. Fünf Buden kassiert die Schweiz von den Österreichern, darunter drei Gegentore bei numerischem Gleichstand. Das Positive: Es sind die letzten Gegentore bei numerischem Gleichstand bis in den Halbfinal. 

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