Heute ist der Tag der Rache
Die schwedischen Goldhelme von 2013 haben wir nicht vergessen!

In den letzten Jahren kamen sie uns immer wieder in die Quere. Heute im Viertelfinal sollen die Schweden endlich geschlagen werden.
Publiziert: 18.05.2017 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:00 Uhr
Stephan Roth aus Paris

Immer diese Schweden! Die letzten drei Mal war die Nati nahe dran, den Favoriten zu stürzen: Vor einem Jahr in Moskau (2:3 n. P.), 2015 in Prag (1:2 n. P.) und bei Olympia 2014 in Sotschi (0:1). Doch besonders emotional war die Niederlage im WM-Final 2013 in Stockholm (1:5).

«Letztes Jahr war es ein wichtiges Spiel für uns. Da hätten wir gewinnen müssen. Das hat weh getan», erinnert sich Nati-Coach Patrick
Fischer, der auch beim WM-Silber 2013 als Assistent von Sean Simpson dabei war. «Und der Final von Stockholm: Ich vergesse nicht mehr, dass die da mit diesen goldenen
Helmen herumgefahren sind.»

Schweden trugen schon vor Spielschluss Goldhelme

Die Schweden hatten sich bereits in der Endphase goldglänzende Helme aufgesetzt. Das stiess manchem Schweizer sauer auf, auch wenn dies in Schweden bei Meistertiteln Tradition ist. «Das war spe­ziell, sagen wir es so. Es hat auf jeden Fall genervt», sagt Phi­lippe Furrer, der gestern nach wohl überstandener Ver­letzung wieder gut trainierte. «Da haben wir schon noch eine Rechnung offen», sagt der Verteidiger. «Wir haben genug dabei, die das erlebt haben und sicher Energie reinbringen werden. Es wird sicher noch ein Extra-Push sein.»

Mit Goldhelmen auf dem Kopf feiert Schweden 2013 den Weltmeistertitel.
Foto: Imago
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Neben Furrer und Fischer erlebten Andres Ambühl, Raphael Diaz, Simon Bodenmann, Denis Hollenstein und Reto Suri den Silber-Frühling und die schwedische Gold-Arroganz. «Und den Jüngeren haben wir schon davon erzählt», sagt Furrer.

«Vielleicht müssen wir das nochmals ausgraben, um richtig geladen zu sein», sagt SCB-Bodenmann lachend. «Es war schon sehr mühsam, als sie diese Goldhelme anzogen. Bei jenen von uns, die dabei waren, ist das sicher noch in den Köpfen.»

Evakuierungs-Alarm kümmert Schweizer nicht

Auch Ambühl fands nicht hübsch. «Das war nervig, auf jeden Fall. Logisch, hatten wir da nicht so viel Freude daran. Aber ich glaube, es ist jetzt ein anderes schwedisches Team, und wir wollen gewinnen, ob das nun war oder nicht. Es wird Zeit, dass wir einmal auf der glücklicheren Seite sind.»

Dass sich die Schweizer derzeit nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen, beweisen sie gestern im Training. Als ein ohrenbetäubender Alarm losgeht und eine
Stimme auf Französisch und Englisch wiederholt dazu
auffordert, das Stadion wegen eines technischen Problems zu verlassen, trainieren sie unbeeindruckt weiter. 

«Es war ein mentaler Test», sagt Furrer scherzend. «Vielleicht haben die Schweden
einen Knopf gedrückt. Wenn niemand Panik macht, dann wird es einem nicht mulmig. Wir hatten die Sache im Griff.» Heute hoffentlich auch.

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