Zum Eishockey-Kalender
                 
Vs

Bitteres WM-Aus im Viertelfinal
Nati scheitert wegen 0,4 Sekunden an Kanada

Wahnsinn! 4 Zehntelsekunden vor Schluss kassiert die Nati im WM-Viertelfinal gegen Kanada den 2:2-Ausgleich. Und scheitert in der Overtime.
Publiziert: 23.05.2019 um 17:19 Uhr
|
Aktualisiert: 24.05.2019 um 09:07 Uhr
Neiiiiiin! 0,4 Sekunden fehlen der Schweizer Hockey-Nati während der regulären Spielzeit gegen Kanada. Aber die Ahornblätter gleichen aus und erzwingen die Verlängerung, in der sich die Schweiz geschlagen geben muss.
Foto: Screenshot SRF
1/28
Stephan Roth aus Bratislava

Bereits in der Startminute kommen die Schweizer zu einer ersten Chance. Kevin Fiala fängt die Scheibe ab und bedient nach einem Doppelpass den Carolina-Stürmer Nino Niederreiter. Doch irgendwie können Goalie Matt Murray und Verteidiger Darnell Nurse in letzter Not noch verhindern, dass der Puck über die Linie kullert.

Die Schweizer, die etwas weniger übermütig angreifen, nur sporadisch forechecken und auf Nadelstiche setzen, kommen darauf durch Tristan Scherwey, Niederreiter und noch einmal Scherwey zu Torgelegenheiten. Ansonsten sind es die Kanadier, die mit ihrer gradlinigen Spielweise das Spiel bestimmen und mit Distanzschüssen für Probleme vor Goalie Leonardo Genoni sorgen.

In Führung gehen aber die Schweizer. Und zwar, man glaubt es kaum, im Powerplay: Sven Andrighetto hämmert den Puck kurz vor der ersten Pause ins Tor – Simon Moser nimmt Murray dabei die Sicht. Davor hatte das Schweizer Team an der WM in über einer Stunde Überzahlspiel nur gerade vier Tore (je zwei gegen Italien und Österreich) erzielt.

Im zweiten Abschnitt bricht ein Blackout von Verteidiger Romain Loeffel, der die Scheibe hinter dem Tor nicht kontrollieren kann, den Rhythmus. Und bevor sich der Lugano-Verteidiger und seine Kollegen nach einem Einsatz unter Hochdruck auswechseln lassen können, leistet sich Loeffel noch ein völlig unnötiges Icing. Die Strafe folgt sofort: Mark Stone lenkt einen Schuss von Dante Fabbro zum 1:1 ab.

Hischier erzielt Powerplay-Tor gegen Kanada
0:44
Sie können es doch:Hischier erzielt Powerplay-Tor gegen Kanada

Danach macht die Nati eine schwierige Phase durch. Nervosität macht sich breit, Abspielfehler häufen sich. Doch die Kanadier können die Schweizer Schwäche nicht ausnutzen. Und als sie sich die zweite Strafe des Spiels einhandeln, wird das Schweizer «Trauerplay» wieder zum «Zauberplay». 4 Sekunden vor der Pause drischt Nino Niederreiter von der Bande aus den Puck Richtung Tor, wo der kleine Lino Martschini Präsenz markiert – und Nico Hischier verwertet den Abpraller. Nicht schön, aber effizient.

Im dritten Abschnitt (6:20 Schüsse aufs Tor) spielt die Musik dann vor allem vor Genoni, der mehrere gute Möglichkeiten der Kanadier zunichte macht. Die Schweizer, bei denen wegen des Ausfalls von Yannick Weber nur sechs Verteidiger zur Verfügung stehen, sind primär mit Abwehrarbeit beschäftigt. Die Fingernägel der Fans werden strapaziert. Und die Uhr scheint nicht so richtig laufen zu wollen…

Kanada trifft 0,4 Sekunden vor Schluss
0:43
Das kann doch nicht wahr sein:Kanada trifft 0,4 Sekunden vor Schluss

Zwei Minuten vor Schluss ersetzt Kanada-Coach Alain Vigneault seinen Goalie durch einen sechsten Feldspieler. Raphael Diaz muss auf der Linie klären. 28 Sekunden vor Schluss verfehlt ein Befreiungsschlag des Nati-Captains das leere Tor knapp. Und dann passiert es doch noch: 0,4 Sekunden (!) vor Schluss gleichen die Kanadier durch Hischiers New-Jersey-Teamkollege Damon Severson aus, nachdem Gaëtan Haas die Scheibe 15 Sekunden vor der Sirene nicht aus dem Schweizer Abwehrdrittel spielen kann. Wahnsinn.

Es geht mit drei gegen drei in die Verlängerung. Und da kommt nach 5 Minuten und 7 Sekunden der K.o.: Columbus-Star Pierre-Luc Dubois überläuft Niederreiter und Stone entscheidet das Spiel für Kanada. Ganz bitter.

Hier trifft Kanada mitten ins Schweizer Hockey-Herz
0:58
WM-Out in der Verlängerung:Hier trifft Kanada mitten ins Schweizer Hockey-Herz
Kanada – Schweiz 3:2 n.V. (0:1, 1:1, 1:0)

Steel Arena, Kosice, 6157 Fans, SR Frano (Tsch)/Rantala (Fi)

Tore: 19. Andrighetto (Diaz, Fiala/PP) 0:1. 26. Stone (Fabbro, Dubois) 1:1. 40. Hischier (Martschini, Niederreiter/PP) 1:2. 60. (59:59,6) Severson (Stone/Kanada ohne Goalie) 2:2. 66. Stone (Duois, Theodore) 3:2.

Strafen: 3 x 2 Min. gegen Kanada, 1 x 2 Min. gegen die Schweiz.

Kanada: Murray; Theodore, Fabbro; Nurse, Severson; Stecher, Chabot; P. Myers; Jost, Turris, McCann; Stone, Dubois, Marchessault; Couturier, Reinhart, Cirelli; Joseph, D. Strome, Henrique; Bertuzzi.

Schweiz: Genoni; Fora, Frick; Diaz, Josi; Loeffel, Genazzi; Ambühl, Bertschy, S. Moser; Fiala, N. Hischier, Niederreiter; Andrighetto, Haas, Hofmann; Martschini, Kurashev, Scherwey; Rod, Praplan.

Bemerkungen: Schweiz ohne Mayer (überzählig), J. Moser und Weber (beide verletzt). – 107. WM-Spiel von Ambühl (Schweizer Rekord). – 57. Timeout Schweiz. – 60. Timeout Kanada. Kanada ab 57:52 ohne Goalie.

Steel Arena, Kosice, 6157 Fans, SR Frano (Tsch)/Rantala (Fi)

Tore: 19. Andrighetto (Diaz, Fiala/PP) 0:1. 26. Stone (Fabbro, Dubois) 1:1. 40. Hischier (Martschini, Niederreiter/PP) 1:2. 60. (59:59,6) Severson (Stone/Kanada ohne Goalie) 2:2. 66. Stone (Duois, Theodore) 3:2.

Strafen: 3 x 2 Min. gegen Kanada, 1 x 2 Min. gegen die Schweiz.

Kanada: Murray; Theodore, Fabbro; Nurse, Severson; Stecher, Chabot; P. Myers; Jost, Turris, McCann; Stone, Dubois, Marchessault; Couturier, Reinhart, Cirelli; Joseph, D. Strome, Henrique; Bertuzzi.

Schweiz: Genoni; Fora, Frick; Diaz, Josi; Loeffel, Genazzi; Ambühl, Bertschy, S. Moser; Fiala, N. Hischier, Niederreiter; Andrighetto, Haas, Hofmann; Martschini, Kurashev, Scherwey; Rod, Praplan.

Bemerkungen: Schweiz ohne Mayer (überzählig), J. Moser und Weber (beide verletzt). – 107. WM-Spiel von Ambühl (Schweizer Rekord). – 57. Timeout Schweiz. – 60. Timeout Kanada. Kanada ab 57:52 ohne Goalie.

Mehr

Offizieller Partner der Eishockey-Nationalmannschaften

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?