Vater-Gefühle beflügeln Nati-Stürmer Tanner Richard
«Ich bin im Flugmodus»

Tanner Richard wurde vor zwei Wochen Vater. Der Nati-Stürmer verrät, welcher Moment für ihn als frischgebackener Papa der speziellste war. Und was ihm Angst machte.
Publiziert: 28.04.2024 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2024 um 08:23 Uhr
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Camp-Woche 3: Tanner Richard ist nach einer Woche Abwesenheit wieder zurück bei der Nati. Und alles ist anders. Der 31-Jährige hat gegen Lettland seine ersten Spiele bestritten – als Vater. Richard und seine Frau Andriana wurden am 15. April in Genf Eltern von Töchterchen Vienna Marie. Bei der Geburt war der Stürmer dabei, obwohl er vier Tage davor noch mit der Nati in der Slowakei auf dem Eis stand. Auch zwei Wochen danach ist Richard noch von allem überwältigt.

«Es ist eine völlig neue Welt für mich», sagt Servettes Meisterstürmer von 2023. «Ich erlebe Emotionen, die ich davor nicht gekannt habe. Ich bin im Flugmodus.» Richards Strahlen im Garderobengang der Arena in Kloten spricht Bände. Fragt man Spieler nach dem bisher schönsten Moment in ihrem Leben, nennen Väter praktisch immer die eigentliche Geburt des Kindes. Bei Richard aber ist es ein anderer.

Tanner Richard ist nach einer einwöchigen Papi-Pause wieder ins WM-Vorbereitungscamp der Schweizer Nati eingerückt.
Foto: keystone-sda.ch
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Nervöser Richard im Kreisssaal

Denn im Kreisssaal war der Schweizer mit kanadischen Wurzeln nervös. Vienna Marie kam per Kaiserschnitt zur Welt. «Ich hatte Angst um meine Frau und das Baby», gesteht der sonst abgebrühte Richard. «So bin ich halt. Wenn ich selber operiert werde, macht mir das nichts aus. Aber bei Menschen, die ich liebe, schon.» Zudem sei im Kreisssaal so viel los gewesen, dass sich ein anderer Augenblick in sein Herz brannte: «Als ich im Zimmer mit dem Baby im Arm auf Andriana wartete und sie dann reingebracht wurde. Es war dieser erste Moment als kleine Familie.»

Danach hat sich Richard einen einwöchigen Papi-Urlaub von der Nati genommen und ist in sein neues Leben eingetaucht. Er sei der Typ, der Teamkollegen mit Kindern nun viele Fragen zu allem stelle. Seine Frau recherchiere lieber im Internet und lese alles nach. «Alles ist neu und man lernt jeden Tag dazu.» Die frischgebackenen Eltern wurden in jener Zeit zudem von Richards Eltern Mike (ex ZSC, Lakers, Olten) und Christi unterstützt, die in der Nähe von Rapperswil-Jona SG leben und nach Genf kamen.

Dass der Nati-Spieler wieder beim Schweizer Team sein kann, verdankt er dem Verständnis seiner Frau sowie deren Familie. «Ich würde meine Frau in dieser Zeit nie allein lassen», so Richard, «aber es ist auch ihr Herzenswunsch, dass ich die Chance habe, mich für die Weltmeisterschaft aufzudrängen.» Deshalb flog Andrianas Mutter aus den USA in die Schweiz, ihre Grossmutter und Schwester folgen bald. Schafft es der Stürmer ins WM-Team für Prag, wäre es für ihn die dritte Weltmeisterschaft nach Riga im letzten Jahr und 2017 in Köln. Und in den Partien gegen Lettland hat Richard einen guten Eindruck hinterlassen, schoss im ersten Duell sogleich ein Tor.

Rest-Programm der Nati vor der WM

Betano Hockey Games:
Donnerstag, 2. Mai, Breakout-Game in Kloten: Schweiz – Schweden, 1:2
Samstag, 4. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Finnland, 12.00 Uhr
Sonntag, 5. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Tschechien, 16.00 Uhr

WM-Start für die Schweiz in Prag (Tsch):
Freitag, 10. Mai: Schweiz – Norwegen, 16.20 Uhr

Betano Hockey Games:
Donnerstag, 2. Mai, Breakout-Game in Kloten: Schweiz – Schweden, 1:2
Samstag, 4. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Finnland, 12.00 Uhr
Sonntag, 5. Mai, in Brno (Tsch): Schweiz – Tschechien, 16.00 Uhr

WM-Start für die Schweiz in Prag (Tsch):
Freitag, 10. Mai: Schweiz – Norwegen, 16.20 Uhr

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Dass er nun Vater ist, sei in den ersten Tagen manchmal noch ein surreales Gefühl gewesen. «Wenn ich vom Gassigehen mit unserem Hund Rappi heimkam und dann Vienna im Bettchen liegen gesehen habe, war das schon sehr speziell.» Richard hat sich unheimlich darauf gefreut, dass seine Frau mit dem Töchterchen an ein Spiel von ihm kommen kann. Das tat sie bereits am letzten Freitag in Lausanne: Die kleine Vienna war beim 5:1-Sieg gegen Lettland im Stadion. «Jetzt als Vater muss ich dann einfach noch lernen, mich besser zu benehmen auf dem Eis», scherzt er.

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