Was, wenn Predators heute aus Playoffs kippen?
Josi würde «wahrscheinlich an die WM fliegen»

Roman Josi kämpft in der kommenden Nacht als letzter Schweizer mit Nashville in Anaheim um einen Platz im NHL-Viertelfinal. Vor dem siebten und letzten Spiel gegen die Ducks meldet sich der Star-Verteidiger am BLICK-Telefon.
Publiziert: 27.04.2016 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:00 Uhr
Alles oder nichts: Für Josi und die Predators kommts zu Spiel 7 gegen Anaheim.
Foto: EQ Images
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Marcel W. Perren

Roman, die Wettanbieter sehen die Anaheim Ducks vor dem siebten und alles entscheidenden Spiel gegen ihre Predators deutlich im Vorteil. Wer auf die Ducks setzt, bekommt lediglich eine zweier Quote. Nashville wird mit einer 3.50er Quote angeboten. Warum sollten wir trotzdem viel Geld auf ihre Säbelzahntiger setzen?
Weil sich Anaheim zu Hause vor den eigenen Fans bewähren muss, stehen die Ducks noch mehr unter Druck als wir. Zudem haben wir in dieser Serie nur im dritten Spiel wirklich schlecht gespielt. Bei allen anderen Games waren wir diesem sehr starken Gegner immer mindestens ebenbürtig. Und im letzten Match haben wir mit einer defensiv sehr starken Leistung gezeigt, wie man Anaheim in Schach halten kann. Genau so müssen wir jetzt noch einmal spielen, dann haben wir sehr gute Chancen.

Und nach dem Sieg im letzten Krimi haben Sie das oft zitierte Momentum auf ihrer Seite?
Ich glaube nicht wirklich an die gewinnbringende Wirkung von diesem Momentum in den Playoffs. Wenn dieses Momentum wirklich eine entscheidende Wirkung hätte, hätten wir nach den zwei Auswärtssiegen zum Auftakt der Serie auch die darauf folgenden Heimspiele gewinnen müssen. Umgekehrt hätte Anaheim den Sack zumachen müssen, nachdem sie uns drei Mal in Serie besiegt haben.

Aber ein Fakt spricht definitiv für Nashville: Anaheim ist in seiner NHL-Geschichte immer ausgeschieden, wenn sie in den Playoffs ein siebtes Spiel bestreiten mussten...
Das habe ich auch gelesen, aber auch auf diese Statistik wird uns nicht wirklich helfen. Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen, dass sich die Ducks in der Gegenwart von längst vergangenen Zeiten beeinflussen lassen.

Ihr Berner Kumpel Mark Streit hat nach seinem Out mit den Philadelphia Flyers gesagt, dass er am ganzen Körper schmerzen ertragen muss. Wie fühlt sich ihr Körper an?
Die Playoffs gehen natürlich schon mehr an die Substanz, als ein Match in der Qualifikation.  In dieser Phase wird noch härter gespielt, darum schmerzt  ein Körperteil immer ein bisschen. Aber weil «Streiti» in Philadelphia zuletzt  den defensiveren Part gespielt hat als ich in Nashville, ist sein Spiel noch viel physischer. Und deshalb muss er jetzt sicher noch viel mehr Schmerzen ertragen. Von mir aus kann die Saison gerne bis zum Stanley Cup-Final im Juni dauern...

Aber was ist,  wenn Anaheim für Nashville heute Abend doch der Endstation gleichkommen sollte? Fliegen Sie dann mit der Nati zur WM?
Wenn kein gröberes körperliches Problem dazwischen kommt, würde ich sehr wahrscheinlich mit der Nati nach Moskau fligen. Aber ich will jetzt gar nicht länger darüber nachdenken. Ich glaube fest daran, dass ich mit Nashville auch nach dem Ausflug nach Anaheim im Kampf um den Stanley-Cup weitermachen kann.

Auf was freuen Sie sich am meisten, wenn Sie nach diesem Fight um die grösste und wichtigste Eishockey-Trophäe in die Schweiz zurückkehren?
Neben dem Wiedersehen mit meiner Familie und Freunden auf ein Fondue! Raclette bereite ich auch in den USA regelmässig selber zu.

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