2 Spiele, 0 Punkte, 8 Gegentore
Das ist der Grund für den HCD-Fehlstart

Davos hat ein Goalieproblem, sagen viele Experten. Einspruch. Die Leader in der Offensive übernehmen keine Verantwortung.
Publiziert: 24.09.2018 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2018 um 20:11 Uhr
Dino Kessler

Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Der HCD, die jüngste Mannschaft der Liga, sucht den Tritt. Bei der Ursachenforschung macht man es sich teilweise sehr leicht und stellt Torhüter Anders Lindbäck an den Pranger.

Offenbar sind ein paar Sozialromantiker verstimmt, weil der 30-jährige Schwede mit nordamerikanischer Vergangenheit zwei junge Schweizer Torhüter verdrängt hat. Nur: Gilles Senn (22) und Joren van Pottelberghe (21) hatten zwei Jahre Zeit, um Überzeugungsarbeit zu leisten.

Lindbäck ist nicht der Grund für den Davoser Kriechgang

Eine Woche vor dem Ligastart – der Zeitpunkt ist tatsächlich etwas delikat – holte Arno Del Curto Hilfe aus dem Ausland. Äussern will er sich dazu nicht. Im Dunstkreis der Mannschaft wird allerdings gemunkelt, der Engadiner habe damit eine Meuterei im Keim erstickt. Die Spieler hatten kein Vertrauen mehr in Senn und Van Pottelberghe, die ihr Glück ab der nächsten Saison in Übersee versuchen wollen.

Der Goalie ist nicht das Problem.
Foto: Keystone
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Warum ist der HCD also so schwach auf der Brust? Lindbäck zeigt in Lugano (beim 1:3) eine überzeugende Leistung. Gegen Ambri lässt er fünf Gegen­tore zu. Zwei fallen in Unterzahl (ein Direktschuss, ein Abpraller). Zwei, weil gegnerische Stürmer (Müller, Kubalik) aus nächster Nähe ungestört abziehen können. Und bei einem Gegentreffer wird der Puck von einem Mitspieler ins Tor abgefälscht. Lindbäck ist nicht der Grund für den Davoser Kriechgang.

Die Leader in der Offensive übernehmen keine Verantwortung

Es brennt vorne. Im Angriff. Verantwortlich für vertändelte Pucks, zu wenig Entschlossenheit im Abschluss und überfallartige Konterstösse der Gegner sind vor allem designierte Führungsspieler.

Captain Andres Ambühl ver­weigert hartnäckig die Schussabgabe. Gegen Ambri versiebt er in der Startphase drei Möglichkeiten, weil er trotz perfekter Position versucht, noch ein Zuspiel anzubringen. Marc Wieser handelt sich zu viele leichtfertige Strafen ein. Enzo Corvi? Kein Zug aufs Tor, keine Sorgfalt mit dem Puck. Shane Prince? Ein Totalausfall. Eine reine Weste haben bisher nur Inti Pestoni, der in beiden Spielen trifft, oder Dino Wieser. Perttu Lindgren bekundet nach fast einem Jahr ohne Ernstkampf (Hüfte) noch Schwierigkeiten mit dem Rhythmus. Da muss man Geduld aufbringen.

Bereits morgen gegen Aufsteiger Rapperswil muss aber eine deutliche Korrektur erfolgen. Die offensiven Antreiber sind nun gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen.

 SpieleTorverhältnisPunkte
1. Biel27:16
2. Zug28:66
3. Bern25:15
4. ZSC23:34
5. Ambri26:43
6. Lugano28:73
7. Lausanne26:53
8. SCL Tigers25:53
9. Genf23:43
10. Lakers23:70
11. Davos23:80
12. Fribourg22:80
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
2
4
6
2
ZSC Lions
ZSC Lions
2
3
5
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
2
2
5
4
EHC Kloten
EHC Kloten
2
2
4
5
SC Bern
SC Bern
2
1
4
6
EV Zug
EV Zug
1
1
3
7
SCL Tigers
SCL Tigers
2
0
3
8
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
2
1
3
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
2
-2
2
11
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
13
EHC Biel
EHC Biel
2
-3
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
2
-6
0
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