4. Titel vor dem Wechsel zu Kloten?
Last Dance für ZSC-Dauerbrenner Schäppi

Ein Abgang mit dem Pokal wie einst Michael Jordan ist der Traum jedes Sportlers. WM-Silberheld Reto Schäppi hat die letzte Chance, noch einmal den Titel mit dem ZSC zu holen, ehe er zu Kloten wechselt.
Publiziert: 22.04.2024 um 14:10 Uhr
|
Aktualisiert: 22.04.2024 um 15:26 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Reto Schäppi (33) setzte am Samstag noch einmal einen Meilenstein. Im dritten Finalspiel gegen Lausanne stand er zum 800. Mal für die ZSC Lions auf dem Eis. Und der Vorarbeiter der vierten Linie hatte erheblichen Anteil am 4:2-Sieg. Innert Kürze eroberte er zweimal den Puck in der Offensivzone zurück und bediente Yannick Weber, der den 2:2-Ausgleich erzielte.

Die meisten Spiele für den ZSC
  1. Mathias Seger 1026
  2. Patrick Geering 902
  3. Reto Schäppi 800
  4. Michel Zeiter 692
  5. Chris Baltisberger 644
  6. Claudio Micheli 624
  7. Severin Blindenbacher 611
  8. Andri Stoffel 597

Quelle: Eliteprospects.com

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Quelle: Eliteprospects.com

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84 Sekunden später doppelten die Zürcher nach. Und auch beim 4:2 durch Justin Sigrist stand die vierte Zürcher Reihe auf dem Eis. «Es ist schön, wenn wir auch offensive Akzente setzen können», sagt Schäppi. «Wir haben natürlich schon eher defensive Aufgaben. Wir müssen gegen alle Linien bestehen.»

So meisterten die Lions den Härtetest nach der ersten Niederlage nach neun Siegen in den Playoffs und reisen am Dienstag mit einer 2:1-Führung in der Serie nach Lausanne.

Seit 2010 hält Reto Schäppi die Knochen für die ZSC Lions hin.
Foto: Pius Koller
1/7

«Man muss das Bild so klein wie möglich halten»

Für Schäppi ist der Final so etwas wie «The Last Dance», der letzte Tanz. Auch wenn es, im Gegensatz zu Basketball-Ikone Michael Jordan und dessen letzten Titel 1998 mit den Chicago Bulls, über ihn wohl dereinst keine Netflix-Serie geben wird.

Schäppi hört ja auch nicht auf. Er wechselt zu Kantonsrivale Kloten, wo die Chancen auf weitere Titel allerdings zumindest sinken werden. Nur zu gern wäre der Routinier bei seinem Stammklub, für den er schon vor 20 Jahren bei den Mini spielte, geblieben und hätte seine Karriere dort beendet. Doch beim ZSC strebt man die Verjüngung des Teams an und braucht Platz für nachrückende Talente. «Ich verstehe es zu einem gewissen Teil. Doch es ist auch hart», sagte Schäppi vor einigen Monaten zu Blick. 

Ist es emotional anders, wenn man weiss, dass es die letzte Chance auf den Titel mit dem ZSC ist? «Ich finde nicht gross. Man muss sich konzentrieren, um das Bild so klein wie möglich zu halten. Das gelingt mir eigentlich nicht schlecht», sagt der zweifache Familienvater, der im Fernstudium den Master in Privatwirtschaft abgeschlossen hat. «Ich versuche, jedes Spiel zu geniessen.»

Schäppi steht zum sechsten Mal im Final

Der Defensivstürmer, der auch in Unterzahl gefragt ist, spielt im Frühling jeweils am besten und steht bereits zum sechsten Mal in einem Playoff-Final. 2012 holte der Mann aus Wallisellen ZH, der mit einer Grösse von 1,96 Metern und einem Gewicht von 96 Kilos stets mehr von Wucht als von seiner Schnelligkeit lebte, den Titel in der hochdramatischen Finalissima in Bern, zwei Jahre später beim Sweep gegen Kloten und 2018 im siebten Spiel in Lugano.

Danach krönte der 81-fache Nationalspieler seine internationale Karriere mit WM-Silber. Dazu kommen die Final-Niederlage gegen Davos und Schwager Marc Wieser 2015 und jene 2022, als die Zürcher gegen Zug eine 3:0-Führung in der Serie verspielten.

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Und jetzt fehlen gegen Lausanne noch zwei Siege. «Wir müssen physisch dagegenhalten. Und das gelingt uns. Das ist sicher ein Schlüssel», sagt der ZSC-Dauerbrenner, der 2010 unter Bengt-Ake Gustafsson in der National League debütierte. Noch gelingt es ihm, die Emotionen beiseitezuschieben. Wenn alles vorbei ist, wird er das kaum mehr können.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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