5:3-Sieg im Berner Derby
Tigers schlagen Leader SCB nach 0:3-Rückstand

Die NL-Vollrunde am Dienstagabend liefert Spektakel pur! Vor allem das Berner Derby: Langnau geht beim Meister nach einer Achterbahnfahrt als Sieger vom Eis. Hier gehts zu den Spielberichten.
Publiziert: 28.11.2017 um 21:46 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2023 um 14:45 Uhr
BLICK-Eishockeyredaktion

SC Bern – SCL Tigers 3:5

Das Spiel: Was für ein verrücktes Derby! Leader Bern beginnt im Stile eines Orkans, Moser und Bodenmann treffen innert 43 Sekunden zum 1:0 und 2:0, nach fünfeinhalb Minuten scheint die Partie vorentschieden. Als Blum auf 3:0 erhöht, scheint alles gelaufen. Doch die Emmentaler geben nicht auf. Aus dem nichts schaffen Dostoinow und Koistinen mit einem Doppelschlag den Anschluss. Und im Schlussdrittel schaffen Albrecht und Neukom innert 28 Sekunden die nicht mehr für möglich gehaltene Wende! Koistinen macht mit dem 5:3 ins leere Tor den Deckel drauf! Der SCB bleibt im 13. Heimspiel der Saison erstmals ohne Punkte.

Der Beste: Benjamin Neukom (SCL Tigers). Bereitet das 3:3 vor und schiesst 28 Sekunden später das Langnauer Siegestor.

Die Pflaume: Leonardo Genoni (Bern). Der SCB-Goalie wirkt für einmal ziemlich unsicher.

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EV Zug – ZSC Lions 4:3 n.P.


Das Spiel:
Der 19-jährige Junioren-Nati-Stürmer Marco Miranda bringt die ZSC Lions mit seinem ersten NL-Treffer im 7. Spiel in Führung. Daran ändert sich lange nichts, bis Lino Martschini mit einem Gewaltsschuss den Ausgleich erzielt und die Tor-Schleusen öffnet. Reto Suri bringt den EVZ in Führung, doch die Zürcher gleichen 38 Sekunden später durch Roman Wick aus – und doppeln gleich mit Powerplay-Treffer von Chris Baltisberger nach. Im Schlussdrittel ist dann wieder der EVZ am Zug – Garrett Roe stellt bei Überzahl auf 3:3. Die Entscheidung fällt erst im Penaltschiessen. Und da treffen nur die Zuger Lino Martschini und Viktor Stalberg.

Der Beste: Garrett Roe (Zug). Der kleine amerikanische Topskorer ist von Beginn weg heiss und das Schwungrad der Gastgeber.

Die Pflaume: Ronalds Kenins (ZSC). Erst ohne jegliche Wirkung. Dann scheitert er im Penaltyschiessen.

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HC Davos – HC Lugano 4:5

Spiel: Eine dynamische und lange Zeit fesselnde Partie wird in der 42. Minute durch zwei Restauschlüsse entschieden. Schade. Erst prügelt HCD-Gaolie Senn mit seinem Blocker auf Luganos Lapierre ein, der bereits am Boden liegt. Eine Unbeherrschtheit. Der Restauschluss ist logisch. Dann hebelt HCD-Captain Ambühl beim Forechecking in Unterzahl Bobby Sanguinetti aus, der sich beim folgenden Sturz in die Bande verletzt. Der Restauschluss ist vertretbar, aber etwas fragwürdig. Lugano schafft in zwei Minuten in doppelter Überzahl zwei Tore und die Vorentscheidung. Warum die Schiedsrichter Urban und Wiegand danach aber jeden Schubser der Luganesi mit Strafen sanktionieren, ist ein Rätsel. Wollen Sie damit einen Fehler kompensieren? Der HCD kommt danach mit viel Aufwand noch zum Anschlusstreffer (durch den neuen Ausländer Anton Rödin), für mehr reichen die Kraftreserven dann allerdings nicht mehr.

Der Beste: Lapierre (Lugano). Sammelt Skorerpunkte und behält in der Hektik die Nerven.

Die Pflaume: Senn (HCD). Ein Aussetzer mit Folgen. Der Blocker darf nicht als Schlagwerkzeug missbraucht werden.

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EHC Kloten – EHC Biel 2:3

Hier schiesst Fey nicht etwa, er …
2:31
Clevere Bieler kugeln Kloten aus:Hier schiesst Fey nicht etwa, er …


Das Spiel:
Der EHC Biel holt sich im zweiten Spiel unter Sportchef Martin Steinegger als Head-Coach den zweiten Sieg. Kloten agiert dabei ähnlich wie die Seeländer am Freitag, als Trainer Mike McNamara nach einem 0:3 gegen die Flieger des Amtes enthoben wurde. Die Zürcher spulen zwei Drittel lang einfach ihr Pensum runter, lassen Emotionen, Leidenschaft und Kampfgeist vermissen. Hoffnung keimt nur kurz auf, als Patrick von Gunten nach herrlicher Vorlage Denis Hollensteins 23 Sekunden vor der zweiten Pause auf 1:2 verkürzt. Die Entscheidung fällt 14 Minuten vor Schluss. Kloten-Verteidiger Dominik Egli muss für ein Dutzendfoul auf die Strafbank. Mathieu Tschantré macht mit dem 3:1 alles klar.

Der Beste: Valentin Nussbaumer (Biel): Cool, wie der 17-Jährige nach sechs Minuten Kloten-Goalie Dennis Saikkonen zum 1:0 bezwingt. Fünftes NL-Tor für den Stürmer.

Die Pflaume: Tomi Sallinen (Kloten): Zögert im zweiten Drittel alleine vor Biel-Goalie Jonas Hiller viel zu lange.

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HC Ambri-Piotta – Genève-Servette HC 2:3 n.P.

Das Spiel: Mit der 1:0-Führung wehrt sich Ambri zwei Drittel lang erfolgreich gegen die Servettiens, die vor allem im Powerplay enttäuschen. Weil aber die Biancoblu selbst beste Torchancen auslassen, brauchen die Genfer nur einen Treffer, um sich zurückzumelden. Weil sich Ambri-Keeper Descloux ein Blackout leistet, kann Spaling mit seinem zweiten Treffer sogar zur 2:1-Führung einschieben, weil er den Puck hinter dem Goaliestock ins Tor stochert. Weil die Leventiner nochmals ausgleichen und in der Verlängerung kein Treffer fällt, muss die Entscheidung im Penaltyschiessen her. Von zehn Schützen trifft nur Genf-Verteidiger Tömmernes zum Sieg.

Der Beste: Spaling (Servette). Er jagt den Treffern hinterher.

Die Pflaume: Descloux (Ambri). Lädt Spaling zum zweiten Treffer ein – ein Riesenbock.

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Fribourg-Gottéron – Lausanne HC 0:4

Das Spiel: Fribourg-Gottéron wird in der eigenen Halle nach Strich und Faden ausgekontert. Optisch sind die Saanestädter den Waadtländern zwar Überlegen, aber vor dem Tor ist Lausanne kalt wie eine Hundeschnauze. Beim ersten Treffer legt sogar Fribourg-Goalie Barry Brust für Froidevaux auf. Yannick Herren trifft, nachdem Roman Cervenka gerade von der Strafbank kommt. Und die Vorentscheidung fällt schon in der 25. Minute. Zuerst wird ein vermeintlicher Treffer von Andrej Bykow nach Videostudium annulliert, wenige Sekunden danach zielt Matthias Rossi aus guter Position neben das Tor. Beim anschliessenden Konter sorgt Jonas Junland mit dem dritten Waadtländer Tor für die Vorentscheidung.

Der Beste: Yannick Herren (Lausanne). Der Oberwalliser entscheidet die Partie mit zwei Klassetoren.

Die Pflaume: Killian Mottet (Fribourg). Er vergibt die besten Chancen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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