Die Frage nach dem lustigsten Erlebnis mit Beat Gerber scheint nicht leicht zu beantworten zu sein. «Ist es für die Öffentlichkeit bestimmt?», will Verteidiger Ramon Untersander wissen. «Zensiert oder unzensiert?», fragt Tristan Scherwey und verspricht, später eine Sprachnachricht zu schicken.
Seit 22 (!) Jahren spielt Gerber in der höchsten Liga, ist mit sechs Meistertiteln und 1002 Einsätzen für den SCB Berns Rekordmann. Er schwärmt für Italien, taufte seine Kinder Enzo (18), Aurora (15) und Giovanni (12). Mehrmals besuchte der Verteidiger das Ferrari-Werk in Maranello, besitzt selbst einen 360 Challenge Stradale. Doch: «Ich würde damit nie vor einem Restaurant parkieren», betont Gerber. Der Grund? Man könnte ihn für einen Angeber halten.
Der ehemalige Langnau-Junior, der sich vor Schlangen und Mäusen fürchtet, mag das Rampenlicht nicht, ist aber alles andere als ein Langweiler. Den echten, wilden Gerber bekommt man auf Mallorca zu sehen. «Dort gibt er Gas wie ein Junger», verrät Untersander. Gerber steht auf Ballermann-Musik. «Er kennt jeden Song, singt in der Garderobe», ergänzt Vincent Praplan.
Nicht nur mit Alkohol witzig
Ein Teamkollege verrät: «Bidu behauptet immer, er möge keinen Whisky. Dabei sind die Flaschen immer leer, nachdem er bei mir war.» Auch am Eidgenössischen Schwingfest in Zug liess es Gerber krachen, versumpfte nach dem Mittagessen gemeinsam mit Scherwey im Festzelt. Alain Berger, der mit Gerber einst ein Konzert der deutschen Metal-Band Rammstein besuchte, betont jedoch: «Manche denken wohl, Bidu komme nur aus sich heraus, wenn er was getrunken hat. Doch er kann auch an einem gewöhnlichen Morgen witzig sein.»
Legendär sind die Busfahrten. «Da erzählt er lustige Anekdoten von Trainern und Mitspielern», sagt Untersander. Neuen Teamkollegen aber begegnet der 39-Jährige mit Zurückhaltung. Praplan: «Bidu schaut erst, wie man sich integriert und wie man arbeitet. Er ging seinen Weg dank harter Arbeit und erwartet dasselbe von den anderen.»
Gerber ist ein Tüftler. Zu Hause besitzt er eine Schleifmaschine, kreierte seine eigene Schlittschuhkufe. Mittlerweile spielt fast der gesamte SCB damit. Und auch Spieler anderer Teams wechselten auf Gerbers Modell.
Spielt Gerber weiter?
Heute bestreitet der gelernte Schreiner gegen Zug sein 1168. NL-Spiel und bricht damit den Rekord von ZSC-Legende Mathias Seger (1167). «Bald ist er älter als der Sport», scherzt Berger. «Es gibt keinen Spieler, der diesen Rekord mehr verdient hätte. Im Sommertraining meint er immer, er könne nicht mehr, dabei kann er immer. Egal, wo es ihn zwickt.»
Ende Saison läuft Gerbers Vertrag aus. «Er würde bis 60 spielen, wenn er kann», sagt Praplan. Und Gerber? «Ich habe noch immer Spass. Der Körper macht mit. Solange ich mich so fühle – weshalb sollte ich nicht weiterspielen?»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  HC Fribourg-Gottéron | 1 | 3 | 3 | |
2 |  SC Bern | 1 | 2 | 3 | |
2 |  ZSC Lions | 1 | 2 | 3 | |
4 |  EV Zug | 1 | 1 | 3 | |
4 |  Lausanne HC | 1 | 1 | 3 | |
6 |  HC Lugano | 2 | 1 | 3 | |
7 |  EHC Kloten | 1 | 1 | 2 | |
7 |  SC Rapperswil-Jona Lakers | 1 | 1 | 2 | |
9 |  HC Ambri-Piotta | 1 | -1 | 1 | |
10 |  HC Davos | 2 | -3 | 1 | |
11 |  Genève-Servette HC | 1 | -1 | 0 | |
12 |  EHC Biel | 1 | -2 | 0 | |
12 |  SCL Tigers | 1 | -2 | 0 | |
14 |  HC Ajoie | 1 | -3 | 0 |