Biel-Sportchef Steinegger vor Spiel 7
«Ich habe keinerlei negativen Gefühle gegenüber dem SCB»

Vor elf Jahren verliess Martin Steinegger den SCB Knall auf Fall. Heute will er als Biel-Sportchef Berge versetzen.
Publiziert: 09.04.2019 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:00 Uhr
Martin Steinegger ist seit 2012 Sportchef beim EHC Biel.
Foto: PIUS KOLLER
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Angelo Rocchinotti
Angelo RocchinottiEishockey-Reporter

Wie der Heidenstein bei Biel, der vor 15'000 Jahren vom Rhonegletscher gen Norden transportiert wurde, hätte auch Martin Steineggers Weg ganz anders verlaufen können. Der 47-Jährige könnte heute wohl SCB-Sportchef sein.

13 Jahre lang hält «Stoney» seine Knochen für Bern hin. Er führt den Klub zu zwei Meistertiteln, ist Captain und Integrationsfigur. Bis zu den Playoffs 2008. Nach dem kläglichen Out im Viertelfinal gegen Gottéron (2:4) verlässt der Verteidiger den Klub. Obwohl ihm sein Vertrag einen Job in der SCB-Organisation in Aussicht gestellt hätte.

«Ich hätte keine Minute mehr für den SCB gespielt»

«Das war mein Entscheid. Unter den damaligen Umständen hätte ich keine Minute mehr für den SCB gespielt», erzählt der dreifache Familienvater, dessen Trikot nie unters Dach der PostFinance-Arena gezogen wurde. Näher ausführen möchte er die Geschichte nicht. «Das ist lange her. Ich habe keinerlei negativen Gefühle gegenüber dem SCB.»

Steinegger kehrt nach Biel zurück. Dort, wo er seine Jugendzeit verbrachte und sein Vater Alfred während 34 Jahren als Eismeister tätig ist. Der Verteidiger rechnet damit, NLB zu spielen. Doch dann steigt der Klub just im selben Jahr auf. «Stoney» sitzt im entscheidenden Spiel mit Onkel Max auf der Tribüne.

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Vier Saisons bestreitet der 219-fache Nationalspieler mit Biel. Dann beendet er 2012 nach 1011 NLA-Spielen (107 Tore, 1856 Strafminuten) seine Karriere und wird Sportchef. Steinegger hat auch Glück, dass die Verantwortlichen keinen geeigneten Kandidaten finden. «Wir taten uns mit der Suche schwer, wollten jemanden, der auf hohem Niveau gespielt und eine gewisse Akzeptanz bei den Spielern hat. Jemand, der weiss, wovon er spricht», erinnert sich CEO Daniel Villard.

Steinegger wächst in die Rolle hinein. «Wenn man einen Job nicht erlernen kann, braucht es Zeit, bis man die Mechanismen kennt. Diese Zeit haben wir in Biel. ‹Stoney› hat seinen Weg gemacht. Man sieht seine Handschrift. Heute gehört er zu den Top-Sportchefs», so Villard weiter.

«Hätte ich alles richtig gemacht, stünden wir bereits im Final»

Steinegger ist keiner, der gerne über sich spricht. Er sagt: «Hätte ich alles richtig gemacht, stünden wir bereits im Final.» Der 47-Jährige macht die Entwicklung an einem Namen fest: Torhüter Jonas Hiller. «Viele machten grosse Augen. Einerseits, weil er sich für uns entschieden hat. Andererseits, weil wir den Mut hatten, Hiller überhaupt zu kontaktieren», so Steinegger.

Man versuche, sich mit cleveren Investitionen und gezielter Nachwuchsförderung stets weiterzuentwickeln. «Kevin Schläpfer hat einmal gesagt, er möchte mit Biel Meister werden. Man hat ihn ausgelacht. Doch genau dieser Traum lebt ihn uns. Das ist unsere Vision. Dafür arbeiten wir. Auch wenn es brutal schwer wird.»

Um in den Final zu kommen, muss Biel am Dienstag den SCB ausschalten. Von Nervosität ist beim Sportchef nichts zu sehen. «Wir hatten wichtigere Duelle. Wer mal ein siebtes Spiel in der Abstiegsrunde erlebt hat, kann nichts mehr erschüttern.»

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