Blick über die Bande
Ambri hat seinen Stolz verkauft

In Ambri schliesst sich der Kreis, Trainer geben sich die Türklinke in die Hand. Symptombekämpfung als Ausrede für sportliche Misswirtschaft.
Publiziert: 31.01.2017 um 19:29 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:35 Uhr
Enttäuschung: Ambri-Topskorer Emmerton im Spiel gegen Zug am Freitag.
Foto: KEY
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Dino Kessler

In den 80er-Jahren ist Ambri das erste Schweizer Team, das im grossen Stil auf Kanada-Schweizer setzt. Ambri ist ein Trendsetter und macht der Konkurrenz Beine. 

Bereits während dieser Phase – und bis in ins neue Jahrtausend – ist das Aufspüren von torgefährlichen, pfiffigen Ausländern das eigentliche Markenzeichen des Klubs mit dem Charme des aufmüpfigen Aussenseiters. Man ist stolz darauf, den anderen ein Schnippchen zu schlagen. Eine Konstante, die mit der Entlassung von Sportchef Peter Jaks (†) unterbrochen wird – seine Nachfolger können nur noch punktuell an diese Tradition anknüpfen.

Statt mit der gezielten Förderung eigener Talente die Weichen für die Zukunft zu stellen, setzt man auf die Macht des Geldes. Geld, das man gar nicht hat: Mit Rentenverträgen für abgetakelte Stars und überteuerten Salären (Schmerzensgeld) für beliebige Spieler wird der sportliche Kriechgang eingeleitet, als Kollateralschaden kommen finanzielle Engpässe dazu.

Der Stolz? Ist verkauft worden. Und trotzdem steht Ambri mit leeren Händen da.

Der Trainerwechsel von Kossmann zu Dwyer war jetzt wohl nicht zu vermeiden und verhindert vielleicht den Totalabsturz, ist aber auch nur ein neuer Anstrich für ein Gebäude, dessen Fundament immer weiter zerbröselt, sofern in der sportlichen Führung kein Denkwechsel stattfindet.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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