Blick über die Bande
Steiner zu Fribourg? Wie eine Sauftour für einen Alkoholiker!

Nach der Pleite in Ambri ist Gottéron Letzter. Die Reaktion? Der im Frühling von Biel kalt gestellte Stürmer Daniel Steiner (36) wird getestet. Das nennt man Panik, schreibt BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 12.12.2016 um 18:41 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:20 Uhr
Ex-Bieler Daniel Steiner (am Boden) ist für eine Woche bei Gottéron im Test.
Foto: EQ Images
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Stephan Roth

Um das Problem von Fribourg zu erkennen, braucht man keinen Doktortitel. Ein kurzer Blick auf die Tabelle und aufs Resultatbulletin reicht: Auch Larry Huras hat dem Team kein defensives Pflichtbewusstsein und keine mentale Härte einimpfen können. 106 Tore hat Gottéron bisher kassiert. Und in den letzten sechs Partien, die alle verloren gingen, sind es 32 Gegentreffer gewesen.

Dass die Goalies Benjamin Conz und Dennis Saikkonen nicht auf der Höhe sind, ist dabei nur ein Grund für die Misere. Wenn man sieht, wie beispielsweise Nati-«Verteidiger» Yannick Rathgeb oder Center Andrei Bykow, deren Verträge eben erst verlängert wurden, spielen, braucht man sich nicht zu wundern. Wundern muss man sich aber darüber, dass Huras den Hasardeur oder den Zweikampfverweigerer nicht einmal unter die Wolldecke steckt. Oder lässt man den alten Trainerfuchs etwa gar nicht durchgreifen?

Not tut Fribourg also defensive Stabilität. Doch was zaubert Sportchef Christian Dubé jetzt aus dem Hut? Noch eine Sturm-Diva! Für eine Woche ist nun Daniel Steiner im Test. Der 36-Jährige, der im Sommer in Biel trotz Vertrag ausgemustert wurde und sich dann die Teilnahme am Training vor Gericht erstreiten wollte, ist ein Flügel mit Abschlussqualitäten (48 Tore in den letzten drei Saisons bei Ambri und Biel). Aber eben auch ein Opportunist auf dem Eis und daneben einer, der die Gründe schnell einmal bei anderen sucht, wenn es nicht läuft. Deshalb wollten ihn seine Teamkollegen in Biel nicht mehr in der Mannschaft haben.

Den Emmentaler nur schon zum Test einzuladen, ist ein jämmerliches Zeichen. Es ist eine reine Panik-Aktion. Es ist genau das Gegenteil von dem, was ein Arzt verschreiben würde. Es ist etwa so, wie wenn man einen Alkoholiker zu einer Sauftour mitnehmen würde, statt ihn einer Entziehungskur zu unterziehen.

Man muss sich langsam fragen, ob Dubé seinem Job gewachsen ist.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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