Der 13. Stürmer als Held
Nobody Yanick Stampfli ist Biels Universalgenie

Eigentlich will er ein defensiv solider Offensiv-Verteidiger sein. Aber zugeschlagen hat Yanick Stampfli im Playoff-Final als eiskalter Stürmer.
Publiziert: 19.04.2023 um 16:33 Uhr
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Er begann die Partie als nomineller 13. Stürmer, rückte – als Tino Kessler im zweiten Drittel verletzt ausfiel – ins Team und stand am Ende als Matchwinner da. Verwertete nach grandioser Vorarbeit von Mike Künzle in der 78. Minute vor dem Tor eiskalt zum 2:1 nach Verlängerung. «Geile Siech», war von seinen Teamkollegen zu hören. Welch ein Abend für Yanick Stampfli!

Vatanen leitet mit Fehler Genfer Pleite ein
6:13
Servette – Biel 1:2 n.V.Künzle klaut Vatanen Puck – Stampfli trifft zum Sieg

Sicher, der Sieg sei aufgrund des Dauerdrucks zuvor von Servette etwas glücklich, befand er anschliessend im Interview mit MySports, «aber wir nehmen ihn». Denn schliesslich verändert das Bieler Break in Genf die Ausgangslage. Stampfli dazu ganz cool: «Jetzt müssen wir unsere Heimspiele gewinnen, dann können wir den Kübel holen.»

Beim EVZ umfunktioniert

Der 23-Jährige gehört im Team nicht zu den Stars wie Toni Rajala, Damien Brunner oder Gaëtan Haas. Aber er ist als Universalgenie trotzdem ein wichtiges Element im Bieler Spiel. Denn ausser im Tor hat der Solothurner aus Subingen in dieser Saison schon auf allen Positionen gespielt – als Verteidiger, als Center, als Flügelstürmer. Einen solch variablen Akteur zu haben, ihn dort einsetzen zu können, wo es ihn je nach Situation gerade braucht, ist für Trainer Antti Törmänen enorm wertvoll.

Yanick Stampfli geht in den Playoffs als Stürmer auf Torejagd.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Seine Karriere lanciert, hat Stampfli als Goalgetter im Sturm. Auf U15-Stufe erzielte er für Biel einst 40 Tore. Mit im Team damals: der heutige NHL-Star Janis Moser (22). 2015 wechselte Stampfli dann in den Nachwuchs des EV Zug. Und dort funktionierte ihn Trainer Leo Schumacher, der 2021 verstorbene Förderer von vielen grossen Spielern, zum Verteidiger um. Als Verteidiger kehrte Stampfli 2020 auch zum EHC Biel zurück, und als Verteidiger ist er auch im Kader der Seeländer aufgeführt.

Verletzte führten ihn in den Sturm zurück

Doch gegen Ende der Qualifikation hatten die Bieler einige verletzte Stürmer und so wechselte Stampfli wieder in den Sturm. Und dort ist er bis zum heutigen Tag geblieben. «Ich kann guten Gewissens sagen, dass auch ein Stürmer in mir schlummert», hatte er anfangs Jahr in einem Interview auf der Website des Vereins gesagt. Aber auch: «Ich möchte mich zu einem defensiv soliden Offensiv-Verteidiger entwickeln.» Vorerst macht der in der Bieler Nachbargemeinde Pieterlen wohnhafte Solothurner seinen Trainer und die Fans als perfekter Allrounder glücklich.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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