Die Tops und Flops des Monats Dezember
Eine Berner Tormaschine und ein Davoser Feierbiest

Die Meisterschaft ruhte im letzten Monat des Jahres wegen der Nati und des Spengler Cups zweimal. Dennoch war gehörig viel los. Und offenbar war auch Schnaps im Spiel.
Publiziert: 03.01.2024 um 18:18 Uhr
Eishockey-Redaktion
Foto: Pius Koller

Was der Österreicher mit Schweizer Lizenz im Dezember aufs Eis zaubert, ist beachtlich. Nachdem Benjamin Baumgartner (23) seinen Vertrag beim SCB Ende November bis 2026 verlängerte, lehnt er sich nicht etwa zurück, sondern zeigt, warum er ein wichtiger Baustein in Bern ist. Mit 9 Skorerpunkten und 5 Toren ist er im Dezember die Nummer 1 der Liga. Bemerkenswert: Dabei kam nur ein Punkt in Überzahl zustande. Das Highlight ist dabei der Hattrick gegen die SCRJ Lakers. Der Stürmer, der erst in der Organisation der ZSC Lions spielte und dann beim HC Davos gross wurde, hat sich von seinem schwierigen Jahr in Lausanne erholt und spielt so stark wie noch nie. Mit Tristan Scherwey und Marco Lehmann bildet der Center, den die New Jersey Devils im Draft 2020 in der sechsten Runde aufgabelten, eine starke «Schweizer» Reihe.

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Wer Toni Rajala im Team hat, darf sich auf die Verlängerung freuen. Der finnische Biel-Star hat diese Saison bereits dreimal in der Overtime zugeschlagen, Biel schon sechsmal in der Überzeit gewonnen. Besonders sehenswert ist Rajalas Tor zum 4:3 in Fribourg, als er wie ein Hai um die Gottéron-Spieler kurvt und dann den Puck ins Netz hämmert.

Rajala trumpft in der Overtime gross auf
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Tor des Monats:Rajala trumpft in der Overtime gross auf
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An alter Wirkungsstätte setzt Lausanne-Goalie Ivars Punnenovs gegen die SCL Tigers den Schlusspunkt, als er seinen lettischen Landsmann Ronalds Kenins mit einem herrlichen Pass lanciert und der zum 3:1 ins leere Tor trifft.

Lausanne-Goalie Punnenovs als Vorbereiter
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Assist des Monats:Lausanne-Goalie Punnenovs als Vorbereiter
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Michael Joly hat sich bei Lugano als Attraktion entpuppt, weshalb sein Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde. Doch gegen Kloten erwischt der kanadische Stürmer Schiedsrichter Daniel Stricker mit dem Stock am Kinn. Absicht? Nein. Rücksichtslos? Wohl schon. Der Einzelrichter folgt allerdings der Argumentation der Tessiner und sperrt Joly nur für ein Spiel. «Es habe sich um einen Unfall gehandelt, den man anhand der Videobilder erklären könne. Der Beschuldigte stehe nahe der Bande und sein Stock sei bereits in einer Aufwärtsbewegung. Als er erkenne, dass der backchecken müsse, beschleunige er. Er wollte mit dem linken Schlittschuh abstossen, habe dabei mit der Kufe Kontakt mit der Bande und verliere leicht das Gleichgewicht. Als er mit der Armbewegung versuche das Gleichgewicht zu halten, gehe der Stock nach oben und treffe den Headschiedsrichter im Gesicht.» 

Lugano-Joly verpasst Schiri Stricker ein Aua
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Stock ins Gesicht:Lugano-Joly verpasst Schiri Stricker ein Aua
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Keine Gnade zeigt der Einzelrichter bei Lakers-Stürmer Martin Frk und sperrt ihn für fünf Spiele. Auch beim Tschechen muss man davon ausgehen, dass er Lausanne-Verteidiger Lawrence Pilut nicht gezielt mit dem Schlittschuh im Halsbereich treffen wollte, als ihn der Schwede über die Bande drückte. Gefährlich ist sein Strampeln allemal. Und nicht erst seit dem Todesfall von Nottingham-Stürmer Adam Johnson weiss man, welchen Schaden die geschliffenen Kufen anrichten können.

«Da wird es mir fast schlecht»
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«Da wird es mir fast schlecht»:Eishockey-Experten nach Kufen-Treffer am Hals ausser sich
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Während die ZSC Lions die Liga im Dezember dominieren (7 Spiele, 19 Punkte), ist es der HC Davos, der sich einen Titel holt und den Spengler Cup gewinnt. Das will gefeiert sein, oder nicht? «Wir gingen brav nach Hause, assen etwas und dann ab ins Bett», sagt Stürmer Yannick Frehner mit einem Schmunzeln gegenüber der «Südostschweiz», ehe er nach dem Sieg gegen Lugano am Dienstag zugibt: «Im ersten Drittel kamen bei mir beinahe die Schnäpse hoch.»

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«Im ersten Drittel kamen bei mir beinahe die Schnäpse hoch.»
HCD-Stürmer Yannick Frehner nach dem Spiel vom 2. Januar
»
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Er ist erst 26 Jahre alt und spielt seine beste Saison. Dennoch beendet Kloten-Stürmer Dominik Diem seine Karriere nach dieser Saison, weil ihn der Spitzensport «nicht mehr erfüllt». Weit weniger überraschend kommt da die Ankündigung von Beat Forster, dass er die Schlittschuhe an den Nagel hängen wird. Er ist 40 Jahre alt und war fünfmal Meister.

Foto: sda-keystone

Die SCRJ Lakers scheitern im Viertelfinal der Champions Hockey League an Vitkovice. Das ist kein Skandal. Dass Rappi-Captain Roman Cervenka aber nicht mitspielen darf, weil er zur tschechischen Nati einrücken muss, hingegen schon. Selbst CHL-Chef Martin Baumann sagt, dass dies «wettbewerbsverzerrend» sei

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Vor einem Jahr zeigte er als Captain der U20-Nati seine Klasse, jetzt kommt Stürmer Attilio Biasca (20) im Dezember zu seinen ersten (überzeugenden) Nati-Auftritten, womit er für seine starken Leistungen bei Zug belohnt wird. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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