Ersatzgoalie Waeber kam zum Handkuss
«Ich habe es am Morgen erfahren»

Überraschend steht Ludovic Waeber im ersten Halbfinal in Fribourg im ZSC-Tor. Und der Keeper macht seine Sache gegen seinen Ex-Klub sehr gut.
Publiziert: 09.04.2022 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2022 um 10:43 Uhr
Grégory Beaud und Bruno Hayoz

Am Freitagmorgen um 6:39 Uhr meldet sich ZSC-Doktor Gery Büsser per Textnachricht bei Trainer Rikard Grönborg: Stammgoalie Jakub Kovar ist krank und kann am Abend beim ersten Halbfinal-Duell in Fribourg nicht spielen.

Eine Nachricht, die es Ludovic Waeber ermöglicht, sein erstes Spiel dieser Playoffs zu bestreiten. «Ich habe es am Morgen erfahren», erzählte er am späten Abend nach dem 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung. «Ich bereite mich immer so vor, als ob ich spielen würde. Aber es stimmt schon, dass ich etwas nervöser war als sonst.»

Seit seinem Abschied aus der FKB-Arena vor zwei Jahren hat Waeber oft gute Leistungen gezeigt. «Ich hatte hier in dieser Saison zweimal verloren», betont er aber. Für den Mann aus Grolley FR haben es die Begegnungen gegen die Drachen in sich. «Wenn ich auf die Tribüne schaue, sehe ich oft Leute, die ich kenne. Das ist schon etwas Besonderes. Aber in dem Moment, in dem das Spiel beginnt, ist es nicht mehr so speziell.»

ZSC-Ersatzkeeper Ludovic Waeber war im ersten Akt des Halbfinals entscheidend.
Foto: keystone-sda.ch
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Das Spiel gewannen die Zürcher erst in der 82. Minute durch einen Treffer von Denis Malgin. «Es war das erste Mal, dass ich eine zweite Verlängerung bestritten habe», sagt der 25-jährige Goalie. «Nach einer Weile bist du in deinem Rhythmus. Meine Beine fühlen sich nicht schwerer an als nach einem normalen Spiel. Wir werden sehen, was morgen früh passiert.»

«War frustriert, dass ich nicht spielen durfte»

Während der Viertelfinalserie gegen Biel sah Waeber von der Bank aus, wie Jakub Kovar eine gute Leistung an die andere reihte. Böse war der Fribourger in Zürcher Diensten dem Tschechen deswegen nicht. «Wir haben ein gutes Verhältnis», sagt er. «Ich hatte ihn gewarnt, dass die Spiele in Freiburg in einer tollen Atmosphäre stattfinden würden. Wir geben uns gegenseitig Tipps. Alles ist gut.»

Aber dennoch, diese Position als Ersatzmann hat er nur schwer verdaut. «Ich habe natürlich keinen Aufstand deswegen gemacht», stellt er klar. «Aber ich war frustriert, dass ich nicht spielen durfte.» Wird er am Sonntag im zweiten Akt des Halbfinales wieder auf dem Eis stehen? «Wir werden wahrscheinlich am Samstagmorgen darüber sprechen. Ich bin auf jeden Fall bereit.»

Seinen Frust liess sich Waeber während den Playoffs allerdings nicht anmerken. Seine Teamkollegen waren jedenfalls begeistert darüber, wie positiv der zur Nummer 2 zurückgestufte Goalie die Mannschaft unterstützte, als er nicht spielen durfte. «Er ist ein toller Typ. Er hat immer ein Lächeln auf den Lippen», sagt auch Trainer Grönborg. «Wir haben uns auch überhaupt keine Sorgen gemacht, ihn einzusetzen. Und er hat wirklich gut gespielt.»

Auf die Bemerkung, dass es ja die Formel «never change a winning team» gebe, wollte der Schwede dann aber nicht einsteigen. Und Waeber sagt: «Das muss der Trainer entscheiden.» Man kann davon ausgehen, dass Kovar wieder spielt, sobald er hundertprozentig fit ist.

Hält in der Finalissima gegen Lausanne seinen Kasten rein: Simon Hrubec verhilft den ZSC Lions mit einem Shutout zum 10. Titel der Vereinsgeschichte.
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Mannschaft
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HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
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SC Bern
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1
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ZSC Lions
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4
EV Zug
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Lausanne HC
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HC Lugano
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EHC Kloten
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SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
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HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
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10
HC Davos
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Genève-Servette HC
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EHC Biel
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SCL Tigers
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HC Ajoie
HC Ajoie
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