ZSC-Star Riedi versorgt Goalie Hrubec mit Bier
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Witziger Interview-Unterbruch:ZSC-Star Riedi versorgt Goalie Hrubec mit Bier

Hrubec – vom kranken Jungen zum ZSC-Meister-Goalie
«Die Ärztin sagte: ‹Simon muss mit Eishockey aufhören›»

Jeder Goalie hat seine eigene Geschichte, wie er im Tor landete. Jene von Simon Hrubec (33), der die ZSC Lions im Frühling zum Titel hexte, ist eine Besondere. Eine, die mit Tränen begann, als er sieben Jahre alt war und Tore schiessen wollte.
Publiziert: 15.09.2024 um 18:37 Uhr
|
Aktualisiert: 15.09.2024 um 21:20 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Simon Hrubec verkaufte seine PlayStation für die erste Ausrüstung
  • Der ZSC-Goalie feierte in seiner Heimat den Meistertitel Wochen lang
  • Der Tscheche findet, dass die Liga zu wenig an Kinder denkt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Simon Hrubec, Tschechien hat pro Kopf weltweit den höchsten Bierkonsum. Haben Sie nach dem Meistertitel auch dazu beigetragen?
Simon Hrubec: Ja, wir haben wie Tschechen gefeiert. In der Heimat haben wir die Zeit genossen. Alle meine Freunde wollten den Meistertitel mit mir feiern. Da kann man nicht Nein sagen. So hat das ein paar Wochen gedauert. Es ist schwierig, den Titel zu gewinnen, aber noch schwieriger, ihn zu feiern.

Für Sie war es eine grosse Motivation, nach Tschechien und der KHL den Titel in einer dritten Liga zu holen …
Das war mein grosses Ziel, und ich bin sehr glücklich, dass ich es erreicht habe. Ich weiss nicht, wie vielen das gelungen ist.

Ist es jetzt nicht schwierig, sich jetzt neu zu motivieren?
Ich bin nie satt und zufrieden mit mir selbst, möchte immer noch besser werden. Dieses Jahr ist auf jeden Fall die Champions Hockey League eine neue Motivation. Dort erfolgreich zu sein, ist auch ein Ziel unseres Vereins. Das ist schön.

ZSC-Goalie Simon Hrubec und seine Frau Michaela stellen sich fürs Familienfoto mit Sohn Adam und Tochter Valentina auf.
Foto: Pius Koller
1/18

Sie erklärten nach dem siebten Finalspiel gegen Lausanne, Sie seien komplett ausgepumpt. War das wegen der mentalen oder der körperlichen Anstrengung?
Beides. Doch als Goalie steht man am meisten unter Druck, keinen Fehler zu machen. Das macht es mental wirklich hart, weil man weiss, dass man jeden Puck stoppen muss, auch wenn das nicht möglich ist. Wenn ein Stürmer einen Fehler macht, ist es, als ob nichts passiert wäre, weil es immer noch Verteidiger und den Goalie gibt, die ihn ausbügeln können. Wenn ein Verteidiger einen Fehler macht, ist immer noch der Torhüter da. Aber wenn ich einen Fehler mache, ist niemand hinter mir, nur die Torlinie. Und ich habe noch nie gesehen, dass sie den Puck stoppt.

Simon Hrubec persönlich

Simon Hrubec (33) und seine Frau Michaela haben zwei Kinder, Sohn Adam (6) und Tochter Valentina (2), und leben in Winkel ZH. Nachdem er 2019 mit Trinec Meister wurde, wechselte Hrubec in die KHL zum chinesischen Team Kunlun. In der zweiten KHL-Saison wurde er zu Omsk transferiert. Mit dem Team von Ex-ZSC-Coach Bob Hartley wurde er 2021 Meister. Seit 2022 steht er bei den ZSC Lions im Tor. Mit den Zürchern wurde er im letzten Frühling Meister. Hrubec hat 33 Länderspiele für Tschechien bestritten und war an drei Weltmeisterschaften sowie Olympia 2022 dabei. In Hrubecs Heimat Tschechien rief er das Hilfsprojekt «Saves help» ins Leben, an dem sich 70 Goalies beteiligen.

Simon Hrubec (33) und seine Frau Michaela haben zwei Kinder, Sohn Adam (6) und Tochter Valentina (2), und leben in Winkel ZH. Nachdem er 2019 mit Trinec Meister wurde, wechselte Hrubec in die KHL zum chinesischen Team Kunlun. In der zweiten KHL-Saison wurde er zu Omsk transferiert. Mit dem Team von Ex-ZSC-Coach Bob Hartley wurde er 2021 Meister. Seit 2022 steht er bei den ZSC Lions im Tor. Mit den Zürchern wurde er im letzten Frühling Meister. Hrubec hat 33 Länderspiele für Tschechien bestritten und war an drei Weltmeisterschaften sowie Olympia 2022 dabei. In Hrubecs Heimat Tschechien rief er das Hilfsprojekt «Saves help» ins Leben, an dem sich 70 Goalies beteiligen.

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ZSC-Coach Marc Crawford sagte, dass Sie mental einer der Besten seien, die er gesehen habe – mit Patrick Roy spielte immerhin einer der allerbesten Goalies für ihn. Wie sind Sie mental so stark geworden?
Wie? Natürlich bekommt man etwas von seinen Eltern mit. Ich denke, das ist etwas, was mir mein Vater beigebracht hat. Dann geht es auch um Erfahrung, das Gewinnen oder die Einstellung. Ich denke, die mentale Seite ist meine Stärke.

Kann man das lernen?
Es ist ein Prozess, der in der Kindheit beginnt. Es geht darum, wie man mit dem Druck und schlechten, aber auch mit guten Spielen umgeht. Ich möchte gerne im neutralen Bereich bleiben. Wenn ich eine tolle Parade mache, ist das auch nicht mehr als ein abgewehrter Puck. Wenn ich ein Tor kassiert habe, analysiere ich es und weiss sofort, ob ich etwas falsch gemacht habe, und hake es ab.

Jeder Goalie hat seine eigene Geschichte, wie er dazu kam, im Tor zu stehen. Welches ist Ihre?
Als Junge habe ich viel Sport getrieben. Das ist etwas, wofür ich meinen Eltern, speziell meinem Vater, grossen Dank aussprechen möchte. Er hat mir alle Sportarten gezeigt. Das mache ich auch mit meinem Sohn so. Er spielt Eishockey, Fussball, Unihockey. Ich entschied mich damals fürs Eishockey. Doch ich wollte Tore schiessen.

Alle Highlights und 20 Live-Spiele auf Blick

Bei Blick gibt es die volle Ladung Eishockey. Nebst vielen News und Hintergrundgeschichten beinhaltet dies durch die Zusammenarbeit mit MySports auch die Highlights aus der National League nach den Spielen. Alle Tore und die weiteren wichtigen Szenen gibt es zeitnah nach Spielschluss bei uns in Form von professionell kommentierten Highlight-Clips zu sehen. Daneben gibt es auf Blick auch wieder Live-Eishockey aus der National League. 20 Spiele aus der Qualifikation werden live und kostenlos im Stream übertragen, in der Regel an einem Freitag.

Die 20 Live-Spiele auf Blick

  • 20. September: Kloten – Bern
  • 27. September: Ambri – Biel
  • 4. Oktober: Ajoie – Kloten
  • 11. Oktober: Zug – Biel
  • 18. Oktober: Kloten – ZSC Lions
  • 25. Oktober: Davos – Lugano
  • 1. November: SCRJ Lakers – Davos
  • 15. November: Fribourg – Bern
  • 22. November: Bern – Davos
  • 29. November: ZSC Lions – Kloten
  • 6. Dezember: SCRJ Lakers – SCL Tigers
  • 20. Dezember: Servette – ZSC Lions
  • 23. Dezember: Biel – Bern
  • 10. Januar: SCL Tigers – ZSC Lions
  • 17. Januar: Lugano – Davos
  • 24. Januar: Lausanne – Bern
  • 31. Januar: SCL Tigers – Bern
  • 14. Februar: ZSC Lions – Fribourg
  • 21. Februar: Biel – Zug
  • 27. Februar: kurzfristige Ansetzung des Live-Spiels

Bei Blick gibt es die volle Ladung Eishockey. Nebst vielen News und Hintergrundgeschichten beinhaltet dies durch die Zusammenarbeit mit MySports auch die Highlights aus der National League nach den Spielen. Alle Tore und die weiteren wichtigen Szenen gibt es zeitnah nach Spielschluss bei uns in Form von professionell kommentierten Highlight-Clips zu sehen. Daneben gibt es auf Blick auch wieder Live-Eishockey aus der National League. 20 Spiele aus der Qualifikation werden live und kostenlos im Stream übertragen, in der Regel an einem Freitag.

Die 20 Live-Spiele auf Blick

  • 20. September: Kloten – Bern
  • 27. September: Ambri – Biel
  • 4. Oktober: Ajoie – Kloten
  • 11. Oktober: Zug – Biel
  • 18. Oktober: Kloten – ZSC Lions
  • 25. Oktober: Davos – Lugano
  • 1. November: SCRJ Lakers – Davos
  • 15. November: Fribourg – Bern
  • 22. November: Bern – Davos
  • 29. November: ZSC Lions – Kloten
  • 6. Dezember: SCRJ Lakers – SCL Tigers
  • 20. Dezember: Servette – ZSC Lions
  • 23. Dezember: Biel – Bern
  • 10. Januar: SCL Tigers – ZSC Lions
  • 17. Januar: Lugano – Davos
  • 24. Januar: Lausanne – Bern
  • 31. Januar: SCL Tigers – Bern
  • 14. Februar: ZSC Lions – Fribourg
  • 21. Februar: Biel – Zug
  • 27. Februar: kurzfristige Ansetzung des Live-Spiels
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Trotzdem stehen Sie jetzt im Tor.
Ich war als Kind immer wieder krank und musste mich zweimal pro Monat mit Antibiotika behandeln lassen. Als ich erneut krank wurde, gingen wir zur Untersuchung ins Krankenhaus, und die Ärztin sagte: «So leid es mir tut, Simon muss mit Eishockey aufhören. Wenn er sich anstrengt und kalte Luft einatmet, ist das nicht gut für seine Lungen.» Darauf begann ich zu weinen, bis sie mich beruhigte und sagte: «Du kannst ins Tor stehen. Das ist nicht so anstrengend.»

Da irrte sie sich?
Sie hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. Ich erinnere mich an mein erstes Mal im Tor, als wäre es gestern gewesen. Mamma mia! Man muss sich viel bewegen, und die Ausrüstung ist so schwer und unbequem. Doch womit die Ärztin aber richtig lag: Ich begann gesünder zu werden, weil ich mit der Goalie-Maske keine kalte Luft mehr einatmete.

Ist es wahr, dass Sie für die erste Ausrüstung Ihre Playstation verkauft haben?
Ja, als wir damals vom Krankenhaus zurückkamen, sagte mir mein Vater, dass die Goalie-Ausrüstung sehr teuer sei. Er arbeitete damals als Grenzbeamter und hatte so die Möglichkeit, mir eine der ersten Playstations zu beschaffen. Die war damals so trendy und hat mir viele neue Freunde eingebracht.

Dennoch waren Sie bereit, sie zu verkaufen, um Hockey spielen zu können?
Ja, ich sagte meinem Vater, er soll mir dafür eine Ausrüstung kaufen.

Es war nicht nur der Anfang für Ihre Hockey-Karriere, sondern gleichzeitig auch für jene Ihres Vaters.
Ja, er ist jetzt professioneller Goalie-Trainer bei Ceske Budejovice. Er hatte damals noch keinen Bezug zum Hockey. Doch er wollte mich unterstützen und begann, Videokassetten aus den USA zu bestellen und zu studieren. Alles, was in Nordamerika angesagt war, begann er mir zu zeigen.

Sie waren ausgerechnet in Tschechiens Gold-Jahr nicht an der WM dabei, weil man sich für die NHL-Goalies Dostal, Mrazek und Vejmelka entschied. Haben Sie die Heim-WM dennoch verfolgt?
Ein bisschen. Meine Frau wollte mit unserem Sohn nach Prag fahren. Ich habe ihr gesagt, dass es nicht einfach sei, Tickets zu bekommen. Doch ehrlich gesagt, schaue ich nicht gerne Hockey. Ich verbringe lieber Zeit mit meinen beiden Kindern.

Ihr Sohn Adam würde sich bestimmt gerne Spiele ansehen.
Ja, das ist wahr. In der National League denkt niemand an die Kinder. Fast alle Spiele sind um 19.45 Uhr. Das finde ich schade. Mein Sohn hat mich in den zwei Jahren in Zürich nur etwa sechsmal live im Stadion spielen sehen, weil die ZSC Lions zum Glück einige Kids-Games am Nachmittag veranstalten.

Immerhin wird neu ligaweit am Sonntag um 15.45 Uhr gespielt.
Wahrscheinlich, weil man bei der Liga gehört hat, dass es Pfiffe und Proteste gegen die Sonntagsspiele um 20 Uhr gab.

Sie sagten, Adam sei Ihr härtester Kritiker.
Oh ja, das ist er. Weil die Spiele spät sind, kann er sich meist nur die ersten zwei Drittel am TV anschauen, bis er schlafen geht. Am Morgen fragt er mich dann, wie ich mir die Gegentore erkläre.

Sie könnten ihm sagen, dass Sie dem Team nicht jedes Mal Donuts für einen Shutout spendieren wollen.
Die Donuts für Shutouts bezahle ich gerne. Ich schulde dem Team immer noch jene für das siebte Finalspiel. Man hat mich kürzlich daran erinnert. Das Team vergisst nie.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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