Keine Mission Impossible für Del Curto
Erreicht der HCD trotz Horror-Start die Playoffs?

Nur 11 Punkte aus den ersten 14 Spielen, 11 Zähler Rückstand auf den Strich. Ist die Playoff-Qualifikation noch realistisch?
Publiziert: 31.10.2018 um 18:11 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:01 Uhr
Stephan Roth

Am Dienstag reichte es beim Tabellenletzten aus Rapperswil-Jona trotz zahlreicher Chancen nicht zu drei Punkten für den HC Davos. Am Schluss musste die Mannschaft von Arno Del Curto noch froh sein, dass sie mit dem Sieg im Penaltyschiessen die schwarze Serie von sechs Niederlagen durchbrechen konnte.

Dazu brauchte es den kuriosen Penalty von Enzo Corvi, der erst die Scheibe liegen liess, dann zurückkehrte und darauf Goalie Melvin Nyffeler bezwang. «Das nennt man wohl Karma», sagt der Churer, der als einziger im Penaltyschiessen getroffen hatte, bei MySports.

Von einem Befreiungsschlag wollte Corvi aber nichts wissen. Auch ein Sieg am Freitag (daheim gegen Zug) oder am Samstag (bei Überraschungsteam Langnau) bringe noch nichts. «Wir müssen jetzt versuchen, eine Serie hinzulegen», so der WM-Silberheld.

Der Weg in die Playoffs wird für Davos und Arno Del Curto steinig. Doch es gibt ihn.
Foto: Keystone
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Lugano und Fribourg als Wegweiser

So dramatisch die Lage für die Davoser nach dem Horrorstart aussieht: Die Playoffs noch zu erreichen, ist für Del Curto keine Mission Impossible. Das zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher.

Vor neun Jahren schafften gar zwei Teams den Sprung in die Playoffs noch, welche schlechter als der HCD gestartet waren: Lugano und Fribourg. Ansonsten hatten Klubs, die in den ersten 14 Spielen gleich schwach oder noch schlechter als der aktuelle HCD waren, die Playoffs 13-mal verpasst.

Das Verpassen der Playoffs wäre für Del Curto eine Premiere. Seit er 1996 kam, hat der HCD die Runde der besten Acht stets erreicht. 22-mal! Das schaffte sonst kein Klub, geschweige denn ein anderer Trainer.

Fribourg mit einer Serie von 8 Siegen

Doch zurück zur grossen Wende der Saison 2009/10: Der HC Lugano, der damals zum gleichen Zeitpunkt einen Punkt weniger als der HCD heute hatte, kletterte nach 23 Runden erstmals über den Strich – dank einer Serie von 19 Punkten aus 9 Spielen. Selbst eine weitere Krise im Januar mit fünf Pleiten in Serie konnte die Tessiner nicht mehr am relativ komfortablen Playoff-Einzug hindern, kostete aber Trainer Kent Johansson den Job. Er wurde durch Philippe Bozon ersetzt.

Fribourg liess sich damals noch mehr Zeit, um in die Gänge zu kommen. Die Mannschaft von Serge Pelletier startete gar mit nur 9 Punkten aus 14 Partien und verlor damals noch vier Spiele in Serie. Doch dann begann der grosse Lauf: 8 Siege in Folge! Der Anschluss an den Strich war geschafft. Der Sprung darüber erfolgte dann nach Runde 35.

Während Fribourg und Lugano mit 9 beziehungsweise 8 Punkten Vorsprung die Playoffs erreichten, stürzten Biel und Rapperswil-Jona ab. Ab der 15. Runde steigerten sich Gottéron (von 0,64 auf 1,64 Punkte pro Spiel) und die Bianconeri (von 0,71 auf 1,58) und die Seeländer (von 1,5 auf 1,05) und die Lakers (von 1,5 auf 0,92) bauten ab.

Eine erhebliche Steigerung allein reicht dem HCD also nicht. Ein Teil der Konkurrenz muss auch noch nachlassen.

Die nächsten Spiele der National League

Donnerstag, 15. November

  • 19.45 Uhr: Lugano – Servette

Freitag, 16. November

  • 19.45 Uhr:  Bern – Ambri
  • 19.45 Uhr:  Davos – Lausanne
  • 19.45 Uhr: Servette – Zug
  • 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
  • 19.45 Uhr: Tigers – Lugano

Samstag, 17. November

  • 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
  • 19.45 Uhr: Biel – Davos
  • 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
  • 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers

Donnerstag, 15. November

  • 19.45 Uhr: Lugano – Servette

Freitag, 16. November

  • 19.45 Uhr:  Bern – Ambri
  • 19.45 Uhr:  Davos – Lausanne
  • 19.45 Uhr: Servette – Zug
  • 19.45 Uhr: SCRJ Lakers – Biel
  • 19.45 Uhr: Tigers – Lugano

Samstag, 17. November

  • 19.45 Uhr: Ambri – ZSC Lions
  • 19.45 Uhr: Biel – Davos
  • 19.45 Uhr: Fribourg – Tigers
  • 19.45 Uhr: Zug – SCRJ Lakers
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Die Tabelle

 SpieleTorverhältnisPunkte
1. Biel1658:3233
2. SCL Tigers1443:2727
3. Bern1440:2526
4. Zug1439:3226
5. Fribourg1638:3826
6. ZSC Lions1431:3124
7. Lausanne1641:4222
8. Lugano1443:3421
9. Ambri1434:4121
10. Servette1534:4320
11. Davos1425:5311
12. Lakers1517:457
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
2
4
6
2
ZSC Lions
ZSC Lions
2
3
5
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
2
2
5
4
EHC Kloten
EHC Kloten
2
2
4
5
SC Bern
SC Bern
2
1
4
6
EV Zug
EV Zug
1
1
3
7
SCL Tigers
SCL Tigers
2
0
3
8
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
2
1
3
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
2
-2
2
11
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
13
EHC Biel
EHC Biel
2
-3
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
2
-6
0
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