«Hauptsach, mir hend eis Goal meh uf dere huere Tafele da obe»
1:24
Genfs Bertaggia nach Sieg:«Hauptsach, eis Goal meh uf dere huere Tafele da obe»

Luxus-Trio Bertaggia-Pouliot-Smirnovs
Die beste 4. Linie aller Zeiten?

Servette greift nach dem ersten Titel. Nur ein Sieg fehlt noch. Und grossen Anteil daran haben Marc-Antoine Pouliot und Alessio Bertaggia.
Publiziert: 24.04.2023 um 11:08 Uhr
|
Aktualisiert: 25.04.2023 um 14:51 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_409.JPG
Stephan RothStv. Eishockey-Chef

«Es ist egal, ob der Goalie, der Verteidiger, der Materialwart oder der Coach die Tore schiesst», sagt Alessio Bertaggia (29) auf MySports, nachdem er und seine Genfer Teamkollegen Biel mit 7:1 vom Eis gefegt haben und in der Finalserie 3:2 vorne liegen. Der Tessiner hat recht. Nur: Es waren nicht Goalie Robert Mayer, der in der Viertelfinal-Serie gegen Lugano tatsächlich getroffen hatte, oder Coach Jan Cadieux, der bei den letzten beiden Siegen die Tore geschossen hatten. Es waren nicht zuletzt die Spieler der 4. Linie.

«Hauptsach, mir hend eis Goal meh uf dere huere Tafele da obe»
1:24
Genfs Bertaggia nach Sieg:«Hauptsach, eis Goal meh uf dere huere Tafele da obe»

Am Donnerstag beim 3:2-Sieg in Biel hatte Marc-Antoine Pouliot (37) eiskalt das 1:1 und das 3:2 geknipst. Ganz nach dem Prinzip Copy-and-paste hatte Alessio Bertaggia die beiden Treffer auf identische Weise mit einem dynamischen Lauf und einem simplen Pässchen in die Tiefe vorbereitet.

Beim Kantersieg vom Samstag ging das 1:0, das die Bieler aus der Spur warf, und das 5:0 auf das Konto des gebürtigen Kanadiers. Dank seiner Seeländer Frau Joëlle hat Pouliot inzwischen den Schweizer Pass, was seine Karriere in der National League um bisher zwei Saisons verlängert hat. Und Bertaggia lieferte mit seinem ersten Tor seit dem 15. Oktober das 7:1 nach.

Roger Karrer (links) feiert Marc-Antoine Pouliot (rechts), Alessio Bertaggia (Nummer 33), Deniss Smirnovs sowie Giancarlo Chanton
Foto: Getty Images
1/10

Ein Luxus-Trio für den 4. Sturm

Bertaggia, Pouliot und Deniss Smirnovs (24), der Lette mit Schweizer Lizenz, der auf nächste Saison hin zu Kloten wechselt, bilden vielleicht die beste 4. Linie, die man in den Schweizer Playoffs je gesehen hat. Dass Stürmer ihrer spielerischen Klasse zusammen in der vierten Reihe landen und nur zwischen 8 und 10 Minuten pro Spiel auf dem Eis stehen, zeigt, wie luxuriös dieses Genfer Team bestückt ist.

Die vierten Linien der letzten Meister

2022: EV Zug

  • Dario Allenspach, Sven Leuenberger, Jérôme Bachofner

2021: EV Zug

  • Sven Leuenberger, Sven Senteler, Jérôme Bachofner

2019: SC Bern

  • Alain Berger, Gaëtan Haas, Matthias Bieber

2018: ZSC Lions

  • Marco Miranda, Raphael Prassl, Mike Künzle

2017: SC Bern

  • Alain Berger, Aaron Gagnon, Marco Müller

2016: SC Bern

  • Alain Berger, Pascal Berger, Gian-Andrea Randegger

2015: HC Davos

  • Mauro Jörg, Enzo Corvi, Dario Simion

2014: ZSC Lions

  • Chris Baltisberger, Sven Senteler, Reto Schäppi

2022: EV Zug

  • Dario Allenspach, Sven Leuenberger, Jérôme Bachofner

2021: EV Zug

  • Sven Leuenberger, Sven Senteler, Jérôme Bachofner

2019: SC Bern

  • Alain Berger, Gaëtan Haas, Matthias Bieber

2018: ZSC Lions

  • Marco Miranda, Raphael Prassl, Mike Künzle

2017: SC Bern

  • Alain Berger, Aaron Gagnon, Marco Müller

2016: SC Bern

  • Alain Berger, Pascal Berger, Gian-Andrea Randegger

2015: HC Davos

  • Mauro Jörg, Enzo Corvi, Dario Simion

2014: ZSC Lions

  • Chris Baltisberger, Sven Senteler, Reto Schäppi

Erst für das vierte Spiel der Finalserie, als Vincent Praplan von einer Verletzung zurückkehrte, hatte sie Cadieux zusammengestellt. Sie könnte das letzte Stück im Meister-Puzzle sein. Zwei Match-Pucks hat Servette, den ersten am Dienstag in Biel. Der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte des ewigen Zweiten (1966–69, 71, 2008, 10 und 21 Vize-Champion) ist zum Greifen nah. Erstmals seit 50 Jahren, als La Chaux-de-Fonds den sechsten Titelgewinn in Serie eingefahren hatte, könnte der Pokal wieder in der Romandie landen.

Während Pouliot schon die ganze Saison produktiv war und 13 Tore in der Quali sowie 6 in den Playoffs (2 in der Overtime) erzielte, dauerte es bei Bertaggia sehr lange, bis er nach seinem Transfer in Genf in Schwung kam. Erst im Final hat man den schnellen Stürmer wieder so dynamisch wie in seinen besten Tagen in Lugano gesehen. In den Playoffs hat er gleich viele Punkte (4) wie zuvor in der Quali auf dem Konto.

Servette gegen desaströses Biel im Torrausch
6:05
Genf-Servette – EHC Biel 7:1:Servette gegen desaströses Biel im Torrausch

Nach zwei Final-Niederlagen mit Lugano soll nun sein erster Titel her, damit Vater Sandro (6-mal Meister mit den Bianconeri) nicht der einzige in der Familie ist, der weiss, wie man einen Pokal in die Höhe stemmt.

Doppelpack – Pouliot schiesst Ex-Team ab
7:17
EHC Biel – Genf-Servette 2:3:Doppelpack – Pouliot schiesst Ex-Team ab
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?