Noch jünger und schon besser: Zugs Sportchef Reto Kläy enthüllt
Der EVZ plant Klub-Revolution

Talente direkt in den Profisport, auch ohne den Durchlauferhitzer Swiss League: Der EVZ krempelt die Nachwuchsförderung um.
Publiziert: 09.11.2021 um 11:09 Uhr
|
Aktualisiert: 09.11.2021 um 11:13 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Das Zuger Farmteam EVZ Academy findet in der künftigen neuen Swiss League keinen Platz mehr. Das hat der EVZ als Inspiration für ein Umdenken genutzt. «Wir haben unsere Ausbildungs-Pyramide durchleuchtet und überlegt, wie es auch ohne Swiss-League-Team möglich ist, junge Spieler an die Spitze zu bringen», erklärt EVZ-Sportchef Reto Kläy. Folgende Punkte spielen dabei eine Rolle.

Fortbestand von «The Hockey Academy»

Seit der Gründung 2014 steht den jungen Spielern ein Ausbildungs-Konzept mit drei verschiedenen Bildungswegen zur Wahl, die Beruf und Schule mit dem Sport verbinden: Gynmasium, Bürolehre, KV-Lehre. Stand heute umfasst die Academy die U17, U20 und die Swiss League. «The Hockey Academy» bleibt auch nach dem Rückzug aus der Swiss League bestehen und bietet zusammen mit dem OYM College noch bessere Möglichkeiten.

Ressourcen aus der SL in den Nachwuchs

Neu soll auch schon bei der U15 das Bewusstsein für den Leistungssport gefördert werden. «In den Alterskategorien U15, U17 und U20 ist die Trainingsqualität enorm wichtig», so Kläy, «dort liegt Potenzial brach.» Das OYM bietet modernste Technik für Testing, Athletik, Gesundheits-Management und Ernährung, «aber für uns ist auch entscheidend, was auf dem Eis passiert».

Academy-Stürmer Dario Allenspach (19) hat bereit 21 Einsätze in der National League absolviert mit dem EVZ.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Mit gewissen frei werdenden Ressourcen aus der Swiss League sollen die jungen Spieler vor allem auf dem Eis und generell noch besser ausbildet werden. Mit der angestrebten Konsequenz, dass damit das Junioren-Niveau erhöht wird.

Die Vision

Bis jetzt sah der Plan vor, bei den Spielern nach Beendigung des Junioren-Alters und anschliessend zwei Jahren Swiss League mit 22 eine Standortbestimmung zu machen. Künftig soll dies bereits idealerweise bei den 20-Jährigen passieren. «Von ihnen sollten möglichst viele auf dem Niveau der National League sein», sagt Kläy.

Die Standortbestimmung soll zeigen, ob der 20-Jährige ins Zuger NL-Kader wechselt, zu einem anderen NL-Klub oder doch zu einem SL-Team. Kratzt einer an der NL-Türe, braucht aber noch einige Entwicklungsschritte, können neu auch vier «Overager» in der U20 weiter eingesetzt werden.

Nicht geplant ist derzeit eine fixe Zusammenarbeit mit einem anderen Farmteam aus der Swiss League. In Zug will man die Spieler im eigenen System behalten, um sie ans Spitzenniveau heranzuführen.

Schweden als Vorbild

Vorreiter in Sachen Nachwuchs-Förderung sind in Europa die Schweden, gefolgt von den Finnen. Bei JYP Jyväskylä ist derzeit mit Joakim Kemell gar ein 17-Jähriger (!) mit mehrere Punkten Vorsprung Topskorer seiner Mannschaft.

Schwedens Vorzeige-Organisation bezüglich Junioren-Arbeit ist Frölunda. Die Zielsetzung von Göteborg – das ebenfalls über ein Hockey-Gymnasium für die U16, U18 und U20 verfügt – ist: Pro Jahr ein bis zwei Junioren direkt in die höchste Liga SHL zu bringen. Sowie ein Talent in den NHL-Draft!

«In Schweden kommen öfter und noch jüngere Spieler ins Männerhockey», so EVZ-Sportchef Reto Kläy, «und wir haben uns gefragt, was die anders machen.» Die Antwort: In Schweden sind die Junioren in jüngerem Alter vor allem physisch wie auch technisch schon besser ausgebildet. Hat ein 17-Jähriger das SHL-Niveau, wird er auch konsequent eingesetzt und fungiert bei Spielen nicht als Bankwärmer. (N.V.)

Vorreiter in Sachen Nachwuchs-Förderung sind in Europa die Schweden, gefolgt von den Finnen. Bei JYP Jyväskylä ist derzeit mit Joakim Kemell gar ein 17-Jähriger (!) mit mehrere Punkten Vorsprung Topskorer seiner Mannschaft.

Schwedens Vorzeige-Organisation bezüglich Junioren-Arbeit ist Frölunda. Die Zielsetzung von Göteborg – das ebenfalls über ein Hockey-Gymnasium für die U16, U18 und U20 verfügt – ist: Pro Jahr ein bis zwei Junioren direkt in die höchste Liga SHL zu bringen. Sowie ein Talent in den NHL-Draft!

«In Schweden kommen öfter und noch jüngere Spieler ins Männerhockey», so EVZ-Sportchef Reto Kläy, «und wir haben uns gefragt, was die anders machen.» Die Antwort: In Schweden sind die Junioren in jüngerem Alter vor allem physisch wie auch technisch schon besser ausgebildet. Hat ein 17-Jähriger das SHL-Niveau, wird er auch konsequent eingesetzt und fungiert bei Spielen nicht als Bankwärmer. (N.V.)

Mehr
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
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1
3
3
2
SC Bern
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1
2
3
2
ZSC Lions
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1
2
3
4
EV Zug
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1
1
3
4
Lausanne HC
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1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
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1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
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2
-3
1
11
Genève-Servette HC
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1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
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1
-2
0
14
HC Ajoie
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1
-3
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