SCB-DiDomenico und Biel-Rathgeb geben sich Saures
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Da haben sich zwei gefunden:SCB-DiDomenico und Biel-Rathgeb geben sich Saures

Nur eine Sperre könnte es verhindern
Auf DiDomenico wartet in Biel ein Spiessrutenlauf

Biel gegen Chris DiDomenico. Die Fehde dauert schon sieben Jahre. Jetzt kommt es im Viertelfinal zum Wiedersehen.
Publiziert: 12.03.2023 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2023 um 08:39 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Provokateur Marc Marchon und Kloten sind Vergangenheit: Auf SCB-Reizfigur Chris DiDomenico wartet nun im Viertelfinal ein Gegner eines ganz anderen Kalibers. Gegen kein Team überhitzt der Kanadier so schnell wie in den Derbys gegen den EHC Biel.

Chris DiDomenico lässt sich nicht stoppen
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Mehrere Klotener versuchens:Chris DiDomenico lässt sich nicht stoppen

Beim letzten Mal knallte es gewaltig. Die Fehde zwischen «DiDo» und den Seeländern führte dazu, dass der 34-Jährige im Kabinentrakt Yannick Rathgeb an den Kragen ging. Davor hatten sich die beiden auf dem Eis Saures gegeben.

Der Bieler Verteidiger hatte DiDomenico erst gecheckt und sich dann mit ihm geprügelt. Der unausgesprochene Grund dafür: Der SCB-Topskorer war nach seinem Tor vor den Gästeblock gefahren und hatte, nicht zum ersten Mal, provokativ den Ohren-Jubel vor den Bieler Anhängern gemacht.

Für SCB-Star Chris DiDomenico (unten) kommt es zu einem Wiedersehen mit Biel und Yannick Rathgeb.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Biel-CEO Daniel Villard sagte darauf im «Bund»: «Schlimm, dass die Liga nichts unternimmt. Ein Spieler provoziert in Richtung Gästesektor, und dann ist man überrascht, wenn Pyros gezündet werden. Er greift im Garderobenbereich nochmals an, und es wird nicht rapportiert und sanktioniert.»

«Er würde mit seinen Schwalben besser zum Fussball passen»

In einem Interview mit Blick sagte «DiDo» später dazu: «Warum habe ich so gejubelt? Weil mich die Leute in Biel permanent beschimpfen. Selbst kleine Kinder bringen Kartonschilder zum Spiel, auf denen ‹F**k you, DiDo!› steht. Das ist bedenklich und müsste nachdenklich stimmen.»

DiDomenico lässt sich feiern und sendet Giftpfeile nach Kloten
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Die Fehde zwischen DiDomenico nahm vor sieben Jahren ihren Anfang, als er noch für die SCL Tigers stürmte. Vor dem Playout-Final hatte der damalige Biel-Spieler Mathias Joggi Öl ins Feuer gegossen: «Er denkt, er sei hart, nur weil er Kanadier ist. Dabei würde er mit seinen Schwalben besser zum Fussball passen.» Auf dem Eis bekam es DiDomenico dann vor allem mit Langenthal-Leihgabe Joël Fröhlicher zu tun, der sich in der Rolle des Provokateurs gefiel. «Es geht darum, die Gegner zu nerven. Vor allem die Stars», sagte dieser in der «Berner Zeitung».

Schon damals lieferte sich der heissblütige Stürmer Scharmützel mit dem Bieler Anhang. «Die Fans machen, was sie machen müssen. Ich mache, was ich machen muss.» Zu provozieren mache ihm Spass. «Ich sah diese lustigen Plakate im Publikum mit den Sprüchen gegen mich, daraus schöpfte ich zusätzliche Motivation.» Mit einem Tor und sechs Assist hatte er massgeblichen Anteil am 4:2-Sieg der Langnauer in der Serie und feierte dies, indem er mit einer Pfeilbogen-Geste imaginäre Pfeile in den Bieler Gästeblock abfeuerte.

Schwalbenjäger schauen jede Schauspielerei genau an

Für die unflätigen Transparente wurde Biel gebüsst. Auch «DiDo» kassierte eine Busse von 1650 Franken. Inzwischen ist er wegen Schwalben und anderer Sünden bereits bei 72'000 Franken angelangt und fragt: «Bin das nur immer ich?»

Selbst im Kabinengang zoffen DiDo und Marchon weiter
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Hitzige Stimmung:Selbst im Kabinengang zoffen DiDo und Marchon weiter

Wer gesehen hat, wie wenig es braucht, bis «DiDo» auf dem Eis übersäuert, kann sich fast nicht vorstellen, dass er ausgerechnet in Biel, wo er ein Feindbild ist und ihn ein Spiessrutenlauf erwartet, die Nerven behält.

Nicht ausschliessen kann man allerdings, dass der SCB-Star wieder aus dem Verkehr gezogen wird. In der Kloten-Serie gab es einige Szenen, in denen Spieler Fouls mit unnatürlichem Fallen den Schiedsrichtern «verkauften». Das nennt sich im Hockey-Jargon «Embellishment» und wird gebüsst. DiDomenico ist eben erst nach seiner dritten Schwalbe der Saison automatisch für ein Spiel gesperrt worden. Nach der vierten gibt es ein Verfahren. Die Schwalbenjäger der Liga dürften sich auch DiDomenicos Fallen nach einem Foul von Marchon am letzten Dienstag genau angesehen haben. Am Montag läuft die Frist für eine Bestrafung ab.

Marchon für Ellbogen-Schlag unter die Dusche geschickt
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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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