Ohne die Ikone nie mehr Meister geworden
Scheitert der ZSC wieder am Seger-Fluch?

Holen die ZSC Lions dieses Jahr ihren zehnten Titel, würde eine neue Ära eingeläutet. Es wäre die erste Meisterschaft seit 1961 ohne ihre Klub-Ikone Mathias Seger.
Publiziert: 25.04.2024 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2024 um 16:13 Uhr
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Mit Mathias Seger Meister werden. Das haben die ZSC Lions zwischen 2000 und 2018 sechsmal geschafft. Ohne Mathias Seger Meister werden. Das gab es für die Zürcher letztmals vor 63 Jahren!

Seit der langjährige ZSC- und Nati-Captain mit dem letzten meisterlichen Höhepunkt 2018 seine grandiose Karriere beendet hat, wartet der ambitionierte Klub vergebens auf seinen zehnten Titel. Nicht einmal bei einer 3:0-Führung vor zwei Jahren in der Finalserie gegen Zug hat es geklappt. Und aktuell erweist sich Lausanne als hart zu knackende Nuss – es steht 2:2. Schlägt der Seger-Fluch wieder zu?

«Krasse» Jubelstürme

Als die ZSC-Legende von Blick auf diesen Fluch angesprochen wird, muss er laut lachen. An so etwas hat er noch nie einen Gedanken verschwendet, es war ihm auch nicht wirklich bewusst. Dafür ist der in Zürich-Oerlikon heimisch gewordene Ostschweizer viel zu bescheiden. «Es klappt sicher auch ohne mich», sagt der 46-Jährige.

Mathias Seger ist inzwischen nicht mehr als Spieler, sondern als Fan unterwegs.
Foto: Pius Koller
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Hrubec reitet den ZSC mit Flop ins Elend
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Lausanne HC – ZSC Lions 5:2:Hrubec reitet den ZSC mit Flop ins Elend

Und das hofft er auch. Denn aus dem ehemaligen Leitwolf auf dem Eis ist ein Edelfan geworden, der auf der Tribüne in der Swiss Life Arena mitleidet. Regelmässig fängt ihn an den Finalspielen auch die Kamera ein – und wenn die Klub-Ikone dann auf dem grossen Stadion-Würfel gezeigt wird, brechen im weiten Rund jedes Mal Jubelstürme aus. «Das ist schon etwas krass», findet er.

Seger glaubt an ZSC-Antwort

Am Wochenende hat Seger im TV zudem für einen Lacher gesorgt, als er MySports-Reporterin Daniela Milanese im Pausen-Interview sagte, dass er nun ein gewöhnlicher Fan sei, der auch Bratwürste aufs Eis schmeissen könne. Hat er bis jetzt natürlich nicht gemacht, dafür wurde er zu gut erzogen.

«Ich kann jetzt Bratwürste aufs Eis werfen»
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ZSC-Legende Mathias Seger:«Ich kann jetzt Bratwürste aufs Eis werfen»

Apropos Erziehung. Regelmässig sieht er sich die Spiele mit seinem Vater Theo an, der an jedem ZSC-Match mit von der Partie ist. «Früher glaubte ich, er komme wegen mir. Inzwischen weiss ich, dass er einfach ein ZSC-Fan ist», scherzt Seger.

Und was macht ihn so zuversichtlich, dass es endlich mit dem ersten Titel ohne ihn klappt? «Dass die Mannschaft bis jetzt auf alles eine Antwort gefunden hat», sagt er. Eine solche ist nach dem Serien-Ausgleich von Lausanne am Dienstag auch nötiger denn je. Den Seger-Segen hat der ZSC – dem Seger-Fluch soll es an den Kragen gehen.

«Gopfverdelli, was soll ich hier zwei Sekunden nach dem Match erzählen?»
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Geering bockt nach ZSC-Pleite:«Was soll ich hier zwei Sekunden nach dem Match erzählen?»
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
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