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Playoff-Start in Sicht
Kommt es zum grossen Kompromiss?

Geister-Playoffs begeistern keinen. Und doch dürften die Klubs am Dienstag in den sauren Apfel beissen.
Publiziert: 09.03.2020 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2020 um 23:07 Uhr
Am 2. März gab Liga-Direktor Denis Vaucher die Verschiebung der Playoffs aufgrund des Verbots von Grossevents durch den Bundesrat wegen des Coronavirus bekannt.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan Roth, Dino Kessler und Angelo Rocchinotti

Wenn sich die Ligavertreter am Dienstagmorgen zu einer Versammlung treffen, werden sie den zu Corona-Zeiten angemessenen Abstand einhalten. Die wichtigste Frage, die sie dabei beantworten müssen: Ohne Zuschauer spielen oder gar nicht spielen.

Denn es käme einem Wunder gleich, wenn der Bundesrat die Gebete der Eishockey-Klubs erhören würde und diese Woche das Verbot von Grossveranstaltungen, das er bis am nächsten Sonntag verhängte, lockern oder gar aufheben würden. Das heisst, dass die Playoffs vor leeren Rängen ausgetragen werden müssten, wenn man sich denn fürs Spielen entscheidet. Und das ist mit finanziellen Einbussen verbunden. Mit jedem Spiel verliert man mehr Geld. Die Durchführung eines Geister-Heimspiels (Einnahme-Ausfall nicht eingerechnet) kostet einen Klub, je nach Vertragslage, in etwa zwischen 10'000 und 60'000 Franken.

Verhindert TV-Geld-Abzug die Playoff-Absage?

Und dennoch hat man sich bei den Klubs zuletzt mehr und mehr von der Grundaussage, nicht ohne Zuschauer zu spielen entfernt. Das liegt primär daran, dass auch die Absage der Playoffs kostspielig wäre.

Denn TV-Partner MySports, der jährlich 35 Millionen für die Übertragungsrechte bezahlt und eigens für die Eishockey-Übertragungen gegründet wurde, hatte schnell klar gemacht, dass eine Absage des per se interessantesten Teils der Saison ihren Preis hätte. «Im Grundsatz wollen wir, was uns vertraglich zusteht», sagte MySports-Chefin Steffi Buchli. Inzwischen hat die Liga den Kostenvoranschlag für die Absage von Spielen bekommen. Die «NZZ» schätzt, dass jeder NL-Klub bei einer Totalabsage mit 600'000 Franken Abzug rechnen müsste. Jährlich werden 1,8 Million Franken aus dem TV-Topf pro Team ausgeschüttet.

Nun gibt es aber auch noch die Möglichkeit eines gut-schweizerischen Kompromisses. Der heisst in diesem Fall: Spielen ja, aber. Die Playoffs könnten getrimmt und nur im Best-of-5-Format ausgetragen werden. Dadurch wären die Kosten für Geisterspiele (maximal 35 statt 49, minimal 21 statt 28) und vor allem auch der Ausfall von TV-Geldern geringer, da sich MySports bei solch einer Lösung kooperativ zeigen dürfte.

«Es gibt keine Variante mit klaren Vorteilen»

Einige Klub-Vertreter wie Lions-CEO Peter Zahner sagen, dass sie hin- und hergerissen seien. «Bei den Szenarien, die wir haben, kann man leider nicht sagen, dass bei der einen 80 Prozent dafür und 20 dagegen, bei einer anderen 55 und bei der dritten 30 dafür sprechen», sagt der erfahrene Funktionär. «Es ist bei allen 51 zu 49 oder 49 zu 51. Es gibt keine Variante mit klaren Vorteilen. Das macht es sehr, sehr schwer.»

Die Idee, die Playoffs zu spielen, aber Ranking-Round, Playout-Final und Liga-Qualifikation zu streichen, scheint bisher wenig Anklang gefunden zu haben. Doch der Wind kann bei einer Versammlung schnell drehen.

Neben dem Entscheid, ob und wie weitergespielt wird, müssen auch Eventualitäten rechtzeitig festgelegt werden, bevor die Playoff-Emotionen die Sinne vernebeln. Zum Beispiel: Was macht man, wenn ein Spieler, Betreuer oder Schiedsrichter vom Coronavirus infiziert wird oder es Reiserestriktionen gibt? In diesem Fall müsste man die Playoffs wohl oder übel abbrechen.

Beim Treffen handelt es sich noch nicht um eine ausserordentliche Ligaversammlung - die ist für Freitag geplant, wenn Neuigkeiten vom Bundesrat erwartet werden. Deshalb können am Dienstag, zumindest formal, keine Beschlüsse gefasst werden.

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