Pre-Playoff-Duell bleibt heiss
Varone erlöst den SC Bern in der Overtime

Tristan Scherwey ist zurück auf dem Eis. Und er feiert mit dem SC Bern gleich einen wertvollen Sieg. Im Fernduell holt Ambri drei Punkte und bleibt noch im Rennen um die Pre-Playoffs. Lausanne klettert nach oben.
Publiziert: 11.03.2022 um 22:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2022 um 15:15 Uhr
Der SCB feiert einen 2:1-Sieg nach Verlängerung.
Foto: Claudio De Capitani/freshfocus
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SC Bern – ZSC Lions 2:1 n.V.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Er ist nach zwei Monaten Verletzungspause wieder da. Und Tristan Scherwey macht sich sofort bemerkbar. Er checkt Bodenmann in die Bande, dass es kracht und die Fans johlen. Der SCB beginnt mutig und im Vorwärtsgang. Doch obwohl das Energie-Level bedeutend höher als beim 1:5 gegen Ambri am Mittwoch ist, sind Chancen Mangelware. Beide Teams verteidigen einerseits seriös und finden andererseits keine Mittel, die gegnerische Abwehr auszuhebeln.

So sind Scherweys Checks neben zwei guten Chancen von ZSC-Topskorer Malgin sehr lange die einzigen Knalleffekte. Bis ein Tor fällt, dauert es 50 Minuten: Ex-SCB-Stürmer Bodenmann schliesst einen Konter mit einem wuchtigen Direktschuss ab. Doch nur 89 Sekunden später gleicht der SCB im Powerplay aus. Und wer trifft? Scherwey, der Muntermacher der Berner. Plötzlich ist Stimmung in der Bude.

Die Entscheidung fällt erst in der Verlängerung. Und wieder treffen die Berner, die zuletzt grosse Probleme im Powerplay hatten, in Überzahl. Varone lenkt herrlich ab. So beträgt der Vorsprung auf Ambri noch 5 Punkte. (sr)

Fans: 13’294

Die Tore: 50. Bodenmann (Azevedo, Noreau) 0:1. 51. Scherwey (Varone, Goloubef/PP) 1:1. 61. Varone (Daugavins, Scherwey/PP) 2:1.

Die drei Besten:

*** Tristan Scherwey (Bern)

** Phil Varone (Bern)

* Denis Malgin (ZSC Lions)

Ambri-Piotta – Biel 2:1

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Ambris Janne Juvonen ist an diesem Abend der beste Goalie auf dem Eis. Was das bedeutet, lässt sich am Resultat ablesen. Für den EHC Biel auf jeden Fall nichts Gutes – obwohl sich der Russe Schikin im Bieler Kasten auch nichts zu Schulden kommen lässt.

Nach der fünften Niederlage in Folge droht den Seeländern der Absturz in die Unsicherheit der Pre-Playoffs. Man erinnert sich: Dieses Szenario führte vor Jahresfrist nach zwei Niederlagen gegen die Lakers zu einem jähen Saisonende.

Ambri? Verfolgt mit konsequentem Notfall-Eishockey (keine Risiken, Messer zwischen den Zähnen) den zuletzt eingeschlagenen Weg, im Gegensatz zum EHC Biel zeigt die Formkurve der Tessiner weiter steil nach oben. Befeuert von einer Klasseleistung des 27-jährigen finnischen Torhüters reichen Ambri zwei Tore für drei Punkte, das nennt sich dann wohl Effizienz.

Biel kann sich nach Spielhälfte zwar optische Vorteile erarbeiten, bekommt dabei allerdings nicht viel auf die Reihe. Ambris dicht gestrickte Abwehr lässt keine Finesse zu – und die Brechstange packen die Seeländer nur einmal aus: Als Lööv im Powerplay kurzerhand aus der Distanz abzieht und Juvonen im Ambri-Tor die Sicht verstellt ist. Auf dieses (rustikale) Stilmittel hätte man gegen einen Gegner, der das eigene Tor humorlos verrammelt, auch öfters zurückgreifen dürfen.

Ambri setzt in der Vorwärtsbewegung konsequent auf die spielerische Variante, um auf Zählbares zu kommen. Dominic Zwerger wird von Hietanen magistral freigespielt (1:0) und André Heim wählt vor dem Gamewinner den direkten Weg aus der Spielfeldecke vors Tor. Die Gegenwehr hält sich dabei in überschaubaren Grenzen.

Weil der SCB gegen die ZSC Lions zwei Punkte schafft, muss Ambri seine Erfolgsserie bis zum bitteren Ende durchziehen: Fünf Punkte aus zwei Spielen (in Fribourg und gegen die SCRJ Lakers) sind gefragt. Sonst ist der Ofen trotz der schönen Serie zum Abschluss der Regular Season aus. (D.K.)

Fans: 6222

Tore: 13. Zwerger (Hietanen, McMillan) 1:0. 22. Heim (Bürgler) 2:0. 53. Lööv (PP) 2:1.

*** Janne Juvonen (Ambri)

** André Heim (Ambri)

* Juuso Hietanen (Ambri)

Lugano – SCRJ Lakers 4:3

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Die Lakers unterliegen Lugano. Im vierten Saisonduell holen die Tessiner zum vierten Mal den Dreier. Zu verdanken haben sie das einem Blitzstart, Neuzugang Shane Prince und Keeper Juho Markkanen (pariert 51 von 54 Schüssen). Gerademal 16 Sekunden trägt Prince das Trikot der Bianconeri, da lässt er sich als Torschütze feiern. So stellt man sich den perfekten Einstand beim neuen Team vor.

Auch danach wirbelt er gewaltig, netzt ein zweites Mal ein und ist an den anderen beiden Treffern massgeblich beteiligt. Und die Lakers? Die brauchen nach 3 Minuten und zwei Gegentreffern ein Time-out von Trainer Stefan Hedlund, um sich zu fangen. Sie ackern und rackern, für mehr als eine spannende Schlussphase dank zwei Toren in den letzten 9 Minuten können sie aber nicht sorgen.

Weil sie trotz deutlich mehr Schüssen (54:24) nur dreimal einnetzen. Weil sie vier Powerplays ungenutzt lassen. Und weil sie in der Defensive zu fehlerhaft agieren. Im Kampf um Platz 3 müssen sie deshalb nun die Lions (1:2 n.V. gegen Bern) knapp vorbeiziehen lassen. (bir)

Zuschauer: 5002

Die Tore: 1. Prince (Thürkauf) 1:0. 3. Thürkauf (Prince) 2:0. 6. Kossila (Djuse) 2:1. 15. Carr (Prince) 3:1. 27 Prince 4:1. 52. Cajka 4:2. 57. Lammer (Baragano, Cervenka) 4:3.

Die drei Besten:

*** Shane Prince (HC Lugano)

** Calvin Thürkauf (HC Lugano)

* Juho Markkanen (HC Lugano)

Lausanne – Fribourg 2:0

Der Lausanne HC ist das Team der Stunde. Die Waadtländer gewinnen gegen Fribourg-Gottéron 2:0 und damit das sechste Spiel in Folge. Die Freiburger müssen hingegen die Tabellenführung an das spielfrei Zug abgeben.

Dank des 1:0 von Cody Almond in der 7. Minute verbesserte sich Lausanne über den oberen Strich und darf in dieser Form mit der direkten Viertelfinal-Qualifikation rechnen. Gottéron droht hingegen wegen seiner Auswärtsschwäche - vierte Niederlage in Folge - noch den Qualifikationssieg zu verspielen. Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Zug haben nun wieder die Zentralschweizer hauchdünn die Nase vorne, beide spielen noch je zwei Partien.

Lausanne springt also auf Kosten von Biel auf einen Playoff-Rang. Das dürfte die Seeländer schmerzen. Schmerzen hat auch Lausannes Martin Gernat. Er wird von einem übermotivierten Chris DiDomenico in der 38. Minute von hinten mit voller Wucht gegen die Bande befördert. Für DiDomenico ist das Spiel daraufhin vorbei, Gernat kann weitermachen. (SDA/par)

Tor: 7. Almond (Gernat) 1:0. 60. Paré (Gernat) ins leere Tor 2:0.

Ajoie – SCL Tigers 2:1

Ajoie tankte im Kellerduell gegen die SCL Tigers Moral. Die Jurassier brachten im eigenen Stadion eine frühe 2:0-Führung über die Runden und siegten 2:1.

Der Schwede Jesper Olofsson hatte für die Langnauer in der 31. Minute den Anschlusstreffer erzielt, zu mehr reichte es aber nicht. Dies obwohl die Gäste aus dem Emmental im letzten Drittel mit einem Verhältnis von 17:4 Schüssen aufs gegnerische Tor vehement den Ausgleich suchten.

Somit endete auch die vierte Partie in dieser Saison zwischen den beiden Mannschaften mit einem Heimsieg. (SDA)

Tore: 2. Wännström (Frossard) 1:0. 7. Schmutz (Gauthier-Leduc/PP) 2:0. 32. Olofsson (Schmutz, Weibel) 2:1.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
3
4
7
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
3
3
7
3
EV Zug
EV Zug
2
5
6
4
HC Lugano
HC Lugano
3
3
6
5
Lausanne HC
Lausanne HC
3
2
6
6
EHC Kloten
EHC Kloten
3
1
5
7
SC Bern
SC Bern
3
0
5
8
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
3
0
4
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
3
-1
4
10
EHC Biel
EHC Biel
3
0
3
11
HC Davos
HC Davos
3
-2
3
12
SCL Tigers
SCL Tigers
3
-4
3
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
2
-2
1
14
HC Ajoie
HC Ajoie
3
-9
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