So tickt Kloten-Jungspund Rafael Meier
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Starker Start in Debüt-Saison:So tickt Kloten-Jungspund Rafael Meier

Rafael Meier (19) glänzt in seiner Debüt-Saison
Vom alleingelassenen Zwilling zum Klotener Shootingstar

Abgeschlossene Lehre, die ersten Tore und Assists in der National League und die bevorstehende Fahrprüfung. Das Leben des jungen Kloten-Sturmtalents Rafael Meier ist gerade ziemlich aufregend.
Publiziert: 04.10.2024 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2024 um 20:15 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Rafael Meier glänzt in seiner ersten National-League-Saison
  • Er wurde gezwungen, eigenständiger und reifer zu werden
  • Eines Tages möchte er aber wieder mit seinem Zwillingsbruder spielen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Der 19-jährige Rafael Meier hat bei Kloten eingeschlagen.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel AllemannReporter Eishockey

«Ein Zwilling kommt selten allein» heisst ein bekannter Disney-Film aus dem Jahr 1998 mit dem damals 11-jährigen Hollywood-Star Lindsey Lohan in der Hauptrolle. Beim EHC Kloten kommt der Zwilling jedoch allein und nimmt als 19-Jähriger in seiner ersten richtigen National-League-Saison beim Überraschungsleader bereits eine Hauptrolle ein.

Die Hockey-Zwillinge Rafael und Simon Meier werden im Sommer 2023 getrennt. Während Simon sein Glück in Kanada versucht, dort inzwischen die Highschool abgeschlossen hat und bei den Penticton Vees in der Junioren-Liga BCHL spielt, ist Rafael in Kloten geblieben und bei den Zürcher Unterländern der aktuelle Shooting-Star. In der noch jungen Saison glänzte er mit zwei Toren und zwei Assists aus sieben Spielen.

Die Lehre hatte Vorrang

Es hätte auch für Rafael die Möglichkeit gegeben, gemeinsam mit Simon nach Nordamerika zu gehen, «aber für mich war es wichtig, hier meine Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt (Hausabwart; die Red.) abzuschliessen», erklärt er. Was in diesem Sommer geklappt hat – seither ist Meier als Hockeyprofi unterwegs. «Es ist ein Traum, der wahr geworden ist», freut er sich.

Zu Beginn sei es schon seltsam gewesen, ohne seinen Zwillingsbruder dazustehen, «denn wir haben immer alles gemeinsam gemacht, spielten auch stets zusammen in der gleichen Sturmlinie.» Er habe Simon schon sehr vermisst, so Rafael, «aber mit der Zeit wurde es zur Gewohnheit. Und wir schreiben uns ja täglich und telefonieren mehrmals in der Woche.»

Eigenständigkeit wird zum Hilfsmittel

Es sei schon das Ziel, dass man eines Tages wieder gemeinsam im gleichen Team spiele, betont Rafael. Aber von einem Tag auf den anderen komplett auf eigenen Beinen stehen zu müssen, hat dem ruhigeren und zurückhaltenderen der zweieiigen Zwillinge aus Dielsdorf ZH dennoch gutgetan. «Ich wurde so aus meiner Komfortzone herausgeholt und reifer», gesteht Rafael, der zwei Minuten jünger ist als Simon, «aber dafür bin ich grösser», wie er mit einem Augenzwinkern festhält.

Dass sich diese Eigenständigkeit für Rafael Meier bewährt hat, davon kann man sich aktuell nicht nur in Kloten, sondern mittlerweile in der ganzen Hockey-Schweiz überzeugen. «Rafi ist sehr talentiert und hat in diesem Sommer auch physisch einen grossen Schritt gemacht. Er ist bereit für diese Liga», sagt Routinier Reto Schäppi (33), der mit Rafael Meier und Dario Meyer eine prächtig funktionierende Sturmlinie bildet. Meier selbst ist froh, dass er auf den täglichen Support einer Persönlichkeit wie Schäppi zählen kann: «Reto hat so viel Erfahrung, an Weltmeisterschaften und Olympia gespielt. Ich schätze es enorm, dass er mich stets mit Tipps unterstützt.»

Nun geht es für Meier darum, dass er seinen fulminanten Saisonstart bestätigen kann. «Ich will dranbleiben und immer besser werden», hat er sich vorgenommen. Aber auch neben dem Eis gehen ihm die Herausforderungen nicht aus. Denn in knapp zwei Wochen steht für ihn die Autoprüfung an. Aktuell ist der noch im Elternhaus in Dielsdorf lebende Rafael Meier auf die Fahrdienste von seinen Eltern, seinem Bruder Fabian (22) und den ÖV angewiesen, um nach Kloten zu gelangen und dort für Furore zu sorgen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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