SCB-Meistercaptain Simon Moser
«Wir spürten enormen Druck»

Simon Moser führte den SCB erstmals als Captain zum Titel, findet aber auch kritische Worte.
Publiziert: 21.04.2019 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2019 um 12:10 Uhr
Der SC Bern ist Schweizer Meister 2019.
Foto: Keystone
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Angelo Rocchinotti
Angelo RocchinottiEishockey-Reporter

Er spielte schlicht überragend, zog sein Team wie eine Lokomotive durch die Playoffs, liess sich nie unterkriegen. Und dennoch findet SCB-Captain Simon Moser nach dem Triumph auch kritische Worte. «Ich sehe es nicht ganz so und bin ehrlich zu mir selbst: Ich stand bei fast jedem Gegentor gegen Genf auf dem Eis. Ich stand bei fast jedem Gegentor gegen Biel auf dem Eis. Das verunsicherte mich. Doch wir standen als Linie zusammen. Das war der Schlüssel.»

Dem Emmentaler, der vor zwei Jahren das Captainamt seines Vorgängers Martin Plüss übernahm, steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. «Vom ersten Spiel an spürten wir enormen Druck. Wir hatten kein gutes Quali-Ende, starteten harzig in die Playoffs», sagt Moser.

«Habe nie daran gezweifelt, dass wir weiterkommen»

Dennoch habe er stets auf seine Mitspieler vertraut. «Sie sind unglaublich. Wenn ich ehrlich bin: Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir im Halbfinal gegen Biel weiterkommen. Ich wurde nie nervös. Auch nicht, als wir mit 2:3 zurücklagen. Wir haben im Vorfeld über ein solches Szenario gesprochen. Entscheidend war, wie wir reagierten. Vom ersten Spiel an war eine Steigerung auszumachen.»

Die immer wieder gestellte Frage nach den Energiereserven stiess so manchem Spieler sauer auf. Moser sagt: «Die Spiele haben es ja gezeigt: Wir blieben immer dran, hatten auch im letzten Match mehr Power. Das dachte ich zumindest. Denn als das letzte Drittel begann, war ich überrascht. Ich dachte, wir hätten Zug im Sack. Das Gegenteil war der Fall. Es war ein Kampf, ein sich Durchbeissen. In den Medien sagst du nie, dass du müde bist. Aber wenn ich mich in der Garderobe umschaue, sehe ich eine riesige Erleichterung. Die Anspannung, die abfiel, ist enorm.»

Vieles sei reine Kopfsache gewesen. «Nach zwei, drei Spielen hiess es, wir würden nicht unser Hockey spielen, sollten doch jeden Gegner dominieren können. Das ist nicht so. Wir haben jedes entscheidende Spiel gewonnen. Er waren unglaubliche Charaktertests.»

Moser will an die WM

Moser, der vor zwei Wochen Vater wurde, denkt auch an seine Freundin Sandra. «Ihr müsst das unbedingt schreiben: Ein riesengrosses Dankeschön an meine Freundin. An jedem Spieltag schlief sie mit dem Jungen im Zimmer nebenan, damit ich mich erholen konnte. Dank ihr hatte ich Energie.»

Nach den Feierlichkeiten geht es für Moser weiter. Er sagt: «Verhält sich der Kleine normal, reise ich – Stand jetzt – an die WM.» Auf die Frage, ob Luca denn nach seinem Vater komme, sagt Moser schmunzelnd: «Er ist ein Kämpfer und kommt demzufolge nach mir.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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