Schweizer will nach Schweden
Gut gemacht, Herr Egli!

Die Welt steht Kopf: Den Saudis laufen die Kicker weg und ein Schweizer Eishockeyprofi geht nach Schweden. Was sagt uns das?
Publiziert: 26.01.2024 um 07:59 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2024 um 08:26 Uhr

Den Saudis laufen die Fussballer davon. Die Hendersons und Benzemas sind zwar eben erst für exorbitante Summen gekommen, wurden aber offenbar von den Prinzipien «Andere Länder, andere Sitten» und «Schmerzensgeld» so auf dem linken Fuss erwischt, dass in der Hirnrinde sofort die Syndesmosebänder gerissen sind. Eigenwillige Klubbesitzer, fehlende Zuschauer, lange Staus auf Autobahnen, Zank um vertraglich zugesicherte Zahlungen – das sind nur ein paar Details aus der Mängelliste, die kürzlich von den reumütigen Kickern publik gemacht wurde. 

Schweizer Eishockeyprofis bleiben von solchen Auswüchsen verschont. Wer in die NHL abwandert, gerät in ein Biotop, das durch Tarifvertrag und Gewerkschaft geschützt ist. Wer in der Schweiz bleibt, ist im attraktivsten Umfeld ausserhalb der NHL beschäftigt. Warum also weg? Konkurrenz aus Saudi-Arabien droht dem Schweizer Eishockey vorerst nicht, und die Asien-Winterspiele 2029 sind zwar an die Saudis vergeben worden, werden aufgrund einer mehrheitsfähigen geopolitischen Einschätzung aber ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne gehen.

Profit, alles andere ist Nebensache? Hier nicht.

Was bleibt? Dominik Egli. Streng nach dem Vorbild der Idole Marcel Jenni, Severin Blindenbacher oder Martin Plüss (gibt noch andere, aber es muss Platz gespart werden) will der Davoser Verteidiger nach Schweden auswandern, um – festhalten: besser zu werden. Dafür wird der junge Mann (25) allerdings auf Geld verzichten müssen, weil ja in Schweden keiner auf ihn gewartet hat. Das klingt übrigens unfreundlicher, als es gemeint ist. Dieser Ausbruch aus dem goldenen Käfig hat exemplarische Bedeutung, ist aber auch ein Anachronismus, weil Verzicht aufgrund der aktuellen Weltordnung (Profit, alles andere ist Nebensache) total daneben ist. Wir finden: Gut gemacht, Herr Egli.

Spengler Cup gewonnen und dann ab nach Schweden? Dominik Egli will im Norden an seinem Spiel feilen.
Foto: keystone-sda.ch
1/8
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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