Sie schauen ganz genau hin
Drei Ex-Spieler jagen Schwalbenkönige

Im Schweizer Eishockey geht es Spielern, die Schwalben machen oder zu viel Theatralik ins Spiel bringen, ans Portemonnaie. Zug-Stürmer Carl Klingberg wittert dabei eine Verschwörung gegen Ausländer.
Publiziert: 15.02.2023 um 20:17 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Nirgends wird so gewissenhaft wie in der Schweiz Jagd auf Spieler gemacht, die das Eis mit einer Theaterbühne verwechseln. Wer eine Schwalbe macht, eine Verletzung simuliert oder ein Foul hollywoodreif untermalt («Embellishment»), wird zur Kasse gebeten.

Bussen für Schwalben und Schauspielerei in der Saison 2022/23
  • Noah Delémont (Biel), 23. September gegen die SCL Tigers
    800 Franken
  • Denis Hollenstein (ZSC Lions), 7. Oktober gegen Servette
    2000 Franken
  • Bastian Guggenheim (SCL Tigers), 1. November gegen Servette
    800 Franken
  • Chris DiDomenico (Ka, Bern), 1. November gegen Ajoie
    2000 Franken
  • Samuel Guerra (Lugano), 1. November gegen Ambri
    2000 Franken
  • Jeremy Wick (SCRJ Lakers), 4. November gegen Biel
    2000 Franken
  • Chris DiDomenico (Ka, Bern), 5. November gegen die ZSC Lions
    4000 Franken (Wiederholungstäter)
  • Justin Azevedo (Ka, ZSC Lions), 19. November gegen Davos
    2000 Franken
  • Lucas Wallmark (Sd, ZSC Lions), 19. November gegen Davos
    2000 Franken
  • Marco Pedretti (Lausanne), 22. November gegen Kloten
    1200 Franken
  • Cody Goloubef (Ka, Bern), 25. November gegen Ajoie
    2000 Franken
  • Simon Kindschi (Kloten), 26. November gegen Servette
    1200 Franken
  • Frédérik Gauthier (Ka, Ajoie), 26. November gegen Biel
    2000 Franken
  • Benjamin Baumgartner (Ö mit CH-Lizenz, Bern), 13. Januar gegen die SCRJ Lakers
    1200 Franken
  • Lukas Klok (Tsch, Lugano), 20. Januar gegen die ZSC Lions
    2000 Franken
  • Harri Säteri (Fi, Biel), 21. Januar gegen Servette
    2000 Franken
  • Carl Klingberg (Sd, Zug), 23. Januar gegen die ZSC Lions
    2000 Franken

Für die Bussen gibt es drei Kategorien:
1. Spieler mit weniger als 150 NL-Spielen (oder einem nachweislichen Jahreslohn von weniger als 100'000 Franken).
2. Spieler mit mehr als 150 NL-Spielen (oder einem nachweislichen Jahreslohn von weniger als 250'000 Franken).
3. Spieler mit über 250 NL-Spielen und über 6 Länderspielen sowie Import-Spieler.

  • Noah Delémont (Biel), 23. September gegen die SCL Tigers
    800 Franken
  • Denis Hollenstein (ZSC Lions), 7. Oktober gegen Servette
    2000 Franken
  • Bastian Guggenheim (SCL Tigers), 1. November gegen Servette
    800 Franken
  • Chris DiDomenico (Ka, Bern), 1. November gegen Ajoie
    2000 Franken
  • Samuel Guerra (Lugano), 1. November gegen Ambri
    2000 Franken
  • Jeremy Wick (SCRJ Lakers), 4. November gegen Biel
    2000 Franken
  • Chris DiDomenico (Ka, Bern), 5. November gegen die ZSC Lions
    4000 Franken (Wiederholungstäter)
  • Justin Azevedo (Ka, ZSC Lions), 19. November gegen Davos
    2000 Franken
  • Lucas Wallmark (Sd, ZSC Lions), 19. November gegen Davos
    2000 Franken
  • Marco Pedretti (Lausanne), 22. November gegen Kloten
    1200 Franken
  • Cody Goloubef (Ka, Bern), 25. November gegen Ajoie
    2000 Franken
  • Simon Kindschi (Kloten), 26. November gegen Servette
    1200 Franken
  • Frédérik Gauthier (Ka, Ajoie), 26. November gegen Biel
    2000 Franken
  • Benjamin Baumgartner (Ö mit CH-Lizenz, Bern), 13. Januar gegen die SCRJ Lakers
    1200 Franken
  • Lukas Klok (Tsch, Lugano), 20. Januar gegen die ZSC Lions
    2000 Franken
  • Harri Säteri (Fi, Biel), 21. Januar gegen Servette
    2000 Franken
  • Carl Klingberg (Sd, Zug), 23. Januar gegen die ZSC Lions
    2000 Franken

Für die Bussen gibt es drei Kategorien:
1. Spieler mit weniger als 150 NL-Spielen (oder einem nachweislichen Jahreslohn von weniger als 100'000 Franken).
2. Spieler mit mehr als 150 NL-Spielen (oder einem nachweislichen Jahreslohn von weniger als 250'000 Franken).
3. Spieler mit über 250 NL-Spielen und über 6 Länderspielen sowie Import-Spieler.

Mehr

Für gestandene NL-Spieler und Ausländer beträgt die Schwalben-Busse 2000 Franken. Beim zweiten Mal in der gleichen Saison sind es 4000 Franken. Wird einer gar ein drittes Mal erwischt, kostet ihn das 6000 Franken und er wird automatisch für ein Spiel gesperrt. Zweimal wurde in dieser Saison allerdings erst Berns Enfant Terrible Chris DiDomenico der Fallsucht überführt.

In einem Interview in seiner Heimat Schweden warf Zug-Stürmer Carl Klingberg der Liga vor, dass Ausländer bei den Bussen für Schwalben härter angefasst würden. Doch wer sind die Schwalbenjäger der Liga?

Schiedsrichter-Manager Philipp Rytz verteidigte in der National League für Servette, Bern, Fribourg, Langnau und Lausanne.
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Drei Spieler wegen Schwalben gebüsst
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Liga greift durch:Drei Spieler wegen Schwalben gebüsst

Auf diese Saison hin hat man in der National League das Verfahren geändert. Verdächtige Szenen werden dem dreiköpfigen «Sounding Board» gemeldet. Dieses besteht aus drei ehemaligen Profi-Spielern: Schiedsrichter-Manager Philipp Rytz (38, 915 NL/SL-Spiele), Player Safety Officer (PSO) Ryan Gardner (44, 1075 NL-Spiele) und Spieler-Vertreter Marc Reichert (42, 1022 NL-Spiele). Das Trio entscheidet dann, welche Fälle an Einzelrichter Stefan Müller überwiesen werden. Der fällt das Urteil.

Rekurs kostete Klingberg weitere 740 Franken

Wenn ein Spieler, wie zuletzt Klingberg oder sein Landsmann Lucas Wallmark (ZSC), mit dem Urteil nicht einverstanden ist, kann er Rekurs einreichen. Diesen behandelt dann Einzelrichter Karl Knopf (46), der ebenfalls über Erfahrung als Spieler (602 NLA/NLB-Spiele) verfügt. Klingberg und Wallmark blitzten mit ihren Rekursen ab. Ihre Renitenz kostete sie weitere 740 Franken.

Azevedo und Wallmark werden für Schwalben gebüsst
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Zwei ZSC-Spieler bestraft:Schwalben werden Azevedo und Wallmark zum Verhängnis

Nicht so hart wie bei uns greift man in der NHL durch. Dort gibt es zunächst eine Verwarnung und erst im Wiederholungsfall eine Busse von 2000 Dollar.


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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