So eng war es noch nie!
Nur 8 Punkte zwischen Himmel und Hölle

Das gabs noch nie! Nach fast der Hälfte der Saison liegen gerade mal acht Punkte zwischen Leader Zug und dem zehntplatzierten Ambri.
Publiziert: 29.11.2018 um 14:56 Uhr
|
Aktualisiert: 23.12.2018 um 18:20 Uhr
Der Zuger Blick auf die Tabelle zeigt: So spannend wars in der NL noch nie!
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Angelo Rocchinotti und Stephan Roth

Beinahe nach jedem Spiel erklären unsere Hockey-Exponenten, wie ausgeglichen die Liga sei. Jeder könne jeden schlagen. Was abgedroschen klingt und kaum einer mehr hören mag, zeigt sich allerdings auch in der Tabelle.

Gerade mal acht Punkte liegen zwischen Leader Zug und dem zehntplatzierten Ambri. Lausanne als Fünfter der Tabelle fehlen zwei Zähler auf den EVZ. Ein Wahnsinn! So eng war es seit Einführung der Dreipunkte-Regelung 2006 noch nie. Am spannendsten war es vor zwei Jahren, als die zehn Teams durch 16 Punkte getrennt waren (siehe Box).

«Unglaublich», sagt Tigers-Verteidiger Federico Lardi. «Beinahe die Hälfte der Qualifikation ist gespielt und nichts ist passiert. Dabei habe ich den Eindruck, wir würden oft gewinnen. Mir ist es ein Rätsel, wie alle anderen auch ständig gewinnen können.»

Langnau nach 18 Jahren wieder Leader?

Fast nach jeder Runde wechselt der Leader. Vor einer Woche lag Biel an der Spitze. Dann übernahm nach der Freitagsrunde Bern, verlor den Platz tags darauf aber an Zug. Wie ausgeglichen die Liga mittlerweile ist, zeigt sich daran, dass am Freitag nicht die Giganten aus Zürich und Bern den Spitzenkampf bestreiten, sondern die SCL Tigers gegen den EVZ.

Die Emmentaler standen letztmals am 1. Oktober 2000 zuoberst. Zu einer Zeit, als auch Chur und La Chaux-de-Fonds noch der Liga angehörten. Das Team von Bengt-Ake Gustafsson holte sich damals nach einer 18-jährigen Durststrecke den Thron dank eines Auswärtssiegs in Kloten. Wiederholt sich die Geschichte nach 18 Jahren am Freitag gegen Zug?

«Im Normalfall nicht auf Platz 2»

Federico Lardi sagt, er habe gar nicht realisiert, dass es in diesem Duell um die Tabellenführung geht. «Schauen wir auf die Rangliste, denken wir einzig: ‹Läck, ist das eng.› Wir haben keinerlei Luft nach hinten. Im Normalfall stünden wir mit sechs Punkten Vorsprung auf den Strich zu diesem Zeitpunkt der Saison gar nicht erst auf dem zweiten Platz. Dann wären wir vielleicht sechster und andere Teams hätten uns schon abgehängt. Aber es gibt Teams, die mehr Punkte hätten holen sollen.»

Tatsächlich. Ein Grund, weshalb sich die Liga derzeit auf den Füssen steht, sind Bern – der SCB hat elf Punkte weniger auf dem Konto als im Vorjahr zur selben Zeit – und die ZSC Lions, die nicht mehr so dominant auftreten wie in früheren Jahren. Ein anderer Grund ist Biel: Der Ex-Leader verlor sieben der letzten neun Partien. Am 23. Oktober hatten die Seeländer noch 18 Punkte Vorsprung auf das zehntklassierte Lugano.

«Vielleicht auf sechs Ausländer aufstocken»

«Vielleicht müssen wir doch noch auf sechs Ausländer aufstocken, um wieder einen Unterschied zwischen den reichen und den anderen Klubs herzustellen», sagt Lardi sarkastisch. 

Übrigens: Ähnlich spannend ist es derzeit in Schweden. Leader Luela und der Zehnte Brynäs trennen ebenfalls nur acht Punkte. Ganz anders in Finnland: Da liegt Kärpät Oulu 24 Zähler vor Ilves. Und in Deutschland hat Mannheim 21 Punkte Vorsprung auf Krefeld.

Stand nach 21 Runden*
18/19: 1. Zug 39 Punkte / 10. Ambri 31= Differenz 8 Punkte
17/18: 1. Bern 49 / 10. Servette 25 = 24 Punkte
16/17: 1. ZSC 40 / 10. SCL Tigers 24 = 16 Punkte
15/16: 1. Fribourg 43 / 10. Ambri 24 = 19 Punkte
14/15: 1. Davos 49 / 10. Fribourg 23 = 26 Punkte
13/14: 1. Davos 41 / 10. Zug 20 = 21 Punkte
12/13: 1. Servette 47 / 10. Lakers 29 = 18 Punkte
11/12: 1. Fribourg 45 / 10. SCL Tigers 20 = 25 Punkte
10/11: 1. Kloten 45 / 10. Biel 22 = 23 Punkte
09/10: 1. Bern 44 / 10. Fribourg 19 = 25 Punkte
08/09: 1. Bern 41** / 10. Zug 21 = 20 Punkte
07/08: 1. Bern 47 / 10. ZSC Lions 30 = 17 Punkte
06/07: 1. Davos 48 / 10. SCL Tigers 24 = 24 Punkte

*Da nicht alle Teams die gleiche Anzahl von Spielen haben und hatten, wurde die Tabelle berücksichtigt, in der der Leader 21 Partien bestritten hatte.
**Bern hatte erst 19 Spiele bestritten. Es gab in dieser Saison keinen Zeitpunkt, in dem der Tabellenführer 21 Spiele hatte.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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