Bern dreht Spiel gegen Zug im 2. Drittel
2:36
Sieg gegen EVZ:Bern dreht Spiel gegen Zug im 2. Drittel

Spannung pur im Strichkampf
Bern und Fribourg feiern wichtige Siege

Es bleibt spannend im Strichkampf! Sowohl Bern als auch Fribourg fahren am Freitagabend wichtige Siege ein. Der SCB bleibt damit unter dem Strich.
Publiziert: 14.02.2020 um 22:48 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2020 um 12:28 Uhr
Der SCB holt sich einen eminent wichtigen Sieg gegen Leader Zug.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Eishockeyredaktion

SC Bern – EV Zug 2:1

Das Spiel: Wer will schon in den Playoffs auf den SCB treffen? «Keiner», sagte der vierfache Berner Meister-Goalie Marco Bührer unlängst im MySports-Studio. «Das weiss ich aus meiner Vergangenheit. Deshalb haben die Berner aufgrund der Art und Weise, wie die Gegner gegen sie spielen, einen Nachteil.» Auch Leader Zug setzt alles daran, dem SCB ein Bein zu stellen, sorgt dafür, dass in der PostFinance-Arena eine halbe Stunde lang Tristesse herrscht. Passend dazu die Lücken auf der Stehrampe. Einige haben sich längst abgewandt, wollen nach den Erfolgen der letzten Jahre nicht mitansehen, wie sich der Meister Mal für Mal abmüht. Stimmung kommt selten auf. Bis die Unparteiischen innerhalb von 42 Sekunden zwei Berner auf die Strafbank schicken. Erst trifft Calle Andersson Zugs Jérôme Bachofner im Gesicht. Dann muss Justin Krueger für dasselbe Vergehen am selben Spieler raus. Das Publikum ist ausser sich. Die Schiedsrichter kompensieren, stellen vier Sekunden später Zugs Oscar Lindberg raus. Wofür? Weiss keiner. Bern übersteht die Unterzahl und stürmt dann mit der Wut im Bauch nach vorne. Captain und Antreiber Simon Moser räumt alles weg, was sich ihm in den Weg stellt, macht mit einem krachenden Check an Carl Klingberg den Anfang. Der Schwede lässt sich dann vor dem eigenen Tor auch noch von Jan Mursak die Scheibe wegschnappen. Mursak bedient Moser. Der zieht ab. Tor! 1:1! Die Fans stehen Kopf. «Stöht uf, we dir Bärner sid!», hallt es von den Rängen. Ein schwedischer Reporter zückt begeistert sein Handy, beginnt zu filmen. «Deshalb ist Moser unser Captain. Genau so wollen wir spielen», lobt Trainer Hans Kossmann. Plötzlich sehen die Zuschauer eine völlig andere Partie. Der SCB, der zuvor im Spielaufbau viele Scheibenverluste produzierte und durch ein Eigentor Kruegers in Rückstand gerät, agiert mit viel Mut, drückt aufs Tempo, geht noch vor der zweiten Pause in Überzahl in Führung. Und hat im letzten Abschnitt die Chance, das Duell zu entscheiden. Wieder im Zentrum? Simon Moser. Der Nati-Stürmer wird von Oscar Lindberg im Gesicht getroffen, verschwindet für mehrere Minuten in der Kabine. Lindberg kassiert vier Strafminuten. Weil bereits Johan Morant draussen sitzt, kann Bern 83 Sekunden lang mit zwei Mann mehr agieren. Doch wie so oft beginnen die Knie zu schlottern. Bern gelingt nichts, muss bis zuletzt zittern. Die Schlussphase? Nichts für schwache Nerven. Fünf Minuten vor dem Ende verpasst Inti Pestoni alleine vor EVZ-Keeper Leonardo Genoni die Entscheidung. Drei Minuten vor Schluss wird Genoni bereits durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Thomas Rüfenacht trifft aus dem eigenen Drittel heraus den Pfosten statt das leere Tor, wirft sich dann wie Andrew Ebbett in ein Geschoss des Gegners, hechtet mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Bank. Doch der brillante Tomi Karhunen im Tor lässt sich nicht mehr bezwingen. Bern bleibt im Playoff-Rennen. «Meischter! Schwiizer Meischter», hallt es durch die Arena.

Der Beste: Simon Moser (SCB): Der Kapitän geht voran. Überragend in den Zweikämpfen. Stark vor beiden Toren. Legt mit dem 1:1 die Basis zum Sieg.

Die Pflaume: Carl Klingberg (Zug): Der Schwede lässt sich vor dem 1:1 von Mursak die Scheibe wegschnappen.

Die Tore: Tore 14. Martinsen (Lindberg, Martschini) 0:1. 32. Moser (Mursak) 1:1. 39. Ebbett (Rüfenacht/PP) 2:1.

Das Spiel zum Nachlesen gibts hier im Ticker.

Fribourg – Rappi 5:3

Nach diesem Gegentreffer ist Berra stinksauer
6:09
Fribourg besiegt Rappi:Nach diesem Gegentreffer ist Berra stinksauer

Das Spiel: Mit dem gelben Helm des Topskorers läuft Viktor Stalberg in erster Linie darum auf, weil es den eigentlich besten Punktesammler Fribourgs (Killian Mottet) im Rücken zwickt. Seit dem 30. November (oder 19 Spielen) brachte Stalberg die Scheibe nicht mehr ins Tor – aber gegen die Lakers öffnen sich die Schleusen für den wuchtigen Angreifer. Nach dem etwas überraschenden Führungstreffer der St. Galler glückt Kamerzin erstmal der Ausgleich, dann rückt Stalberg die Verhältnisse aus der Optik des Playoff-Aspiranten mit zwei Toren in fünf Minuten zurecht. So weit, so gut. Im zweiten Abschnitt lassen die Westschweizer die Zügel schleifen und bringen die Lakers so zurück ins Spiel. Nachlässigkeiten im Abwehrbereich und eine Unaufmerksamkeit von Torhüter Berra – und die Lakers sind wieder dran. Rowe erwischt Berra beim 3:4 zwei Sekunden vor Ablauf des Mitteldrittels mit einem Schuss von hinter der Torlinie. Weil Berra danach sofort wutentbrannt in der Kabine verschwindet, muss Ersatzmann Ludovic Waeber für zwei Sekunden aufs Eis. Der Rest wird zum Nervenspiel. Die Lakers haben in dieser Partie nichts mehr zu verlieren und treten dementsprechend befreit auf. Gottéron verliert aufgrund der Anspannung den Tritt und jagt dem Spiel nur noch hinterher, von der Überlegenheit des Startdrittels sind nicht mal mehr Spurenelemente zu erkennen. Befreit werden die Saanestädter doch noch – als Marc Abplanalp die Hoffnungen der nun wie entfesselt angreifenden Lakers mit einem Schuss ins leere Tor auf einen Schlag knickt.

Der Beste: Stalberg (Gottéron). Stellt mit zwei Toren und einem Assist die Weichen für den Sieg.

Die Pflaume: Pyatt (Lakers). Kann Cervenka nur ansatzweise vertreten, bekommt Stalberg beim 1:3 vor dem eigenen Tor nicht in den Griff.

Die Tore: Tore 6. Simek 0:1. 7. Kamerzin (Brodin) 1:1. 8. Stalberg (Abplanalp) 2:1. 13. Stalberg (Gunderson, Sprunger) 3:1. 28. Sprunger (Stalberg) 4:1. 37. Kristo 4:2. 40. Rowe (Vukovic) 4:3. 60. Abplanalp 5:3 (ins leere Tor).

Das Spiel zum Nachlesen gibts hier im Ticker!

Lausanne – Lugano 2:3 n.P.

Hier versenkt Loeffel den entscheidenden Penalty
3:29
Lugano siegt in Lausanne:Hier versenkt Loeffel den entscheidenden Penalty

Das Spiel: Es ist keine Eishockey-Charmeoffensive, welche die beiden Teams den Fans am Valentinstag zunächst bieten. Lust und Laune haben Pause, Struktur und Organisation sind Trumpf. Sowohl Peltonens Lausanne als auch Pelletiers Lugano haben sich einem zweckmässigen Hockey verschrieben. Die Bianconeri sind in der Lage, Druck zu absorbieren oder dem Gegner mit aufsässiger Störarbeit die Scheibe abzujagen, um dann blitzschnell umzuschalten. So gehen sie auch in Führung. Romanenghi entwischt kurz vor Spielmitte und bezwingt Stephan mit einem präzisen Hocheck-Schuss. Gleich zu Beginn des 3. Drittels doppelt Fazzini im Powerplay nach. Nun ist Lausanne gezwungen, Schüchternheit und Zurückhaltung ganz abzulegen. Die Waadtländer erhöhen den Rhythmus und stellen Lugano vor mehr Probleme. Im Powerplay verkürzt Herren. Wenig später liegt die Scheibe erneut im Tor von Schlegel, nachdem Vauclair sie mit dem Schlittschuh ins eigene Tor bugsiert hat. Pelletier nimmt sein Timeout. Doch es gelingt ihm nicht, das Spiel wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Einen weiteren Gegentreffer können die Gäste aber verhindern. Die Entscheidung fällt erst im Penaltyschiessen. Und da scheitern erst alle neun Schützen, ehe Loeffel Lugano im vierten Anlauf den ersten Sieg der Saison im Shootout beschert. Somit behalten beide Mannschaften einen Vorsprung von sechs Punkten auf den Strich und den SCB. Beide müssen aber noch einmal gegen den Meister ran…

Der Beste: Alexandre Grenier (Lausanne). Auf Ihn kann man zählen!

Die Pflaume: Ronalds Kenins (Lausanne). Sein Check in die Bande gegen Julien Vauclair bringt Ruppigkeit ins Spiel.

Die Neuen: Beide Teams hatten sich kurz vor Transferschluss noch einmal mit neuen Ausländern eingedeckt. Doch weder der russische Stürmer Wadim Pereskokow (26, zuletzt Jukurit Mikkeli/Fi) noch Luganos neuer schwedischer Center Johan Ryno (33, von Färjestad) stehen schon auf dem Matchblatt.

Der Ausfall: Philip Holm (Lausanne). Der Schwede verletzt sich beim Aufwärmen und fällt für das Spiel aus. So müssen die Waadtländer diese wichtige Begegnung mit nur drei Ausländern absolvieren.

Das Comeback: Bei den Tessinern kommt Giovanni Morini erstmals seit seinem Kreuzbandriss, den er sich an der WM 2019 bei Italiens Pleite gegen die Schweiz zuzog, zum Einsatz.

Die Tore: Tore: 29. Romanenghi 0:1. 41. Fazzini (McIntyre, Chorney/PP) 0:2. 45. Herren (Genazzi, Frick/PP) 1:2. 48. Grenier (Eigentor Vauclair) 2:2. – Penaltyschiessen: Herren -, Klasen -; Bertschy -, Fazzini -; Moy -, McIntyre -; Kenins -, Bürgler -; Grenier -, Loeffel 0:1.


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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