So irre dreht der ZSC das Spiel in Biel
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Sieg nach 0:3-Rückstand:So irre dreht der ZSC das Spiel in Biel

Trotz Goalie-Flop von Flüeler
ZSC schafft irre Wende gegen Biel

Die ZSC Lions gewinnen nach 0:3-Rückstand gegen Biel doch noch. Ambri und Davos liefern ein Torfestival, der SCB kassiert eine knappe Niederlage gegen den EV Zug.
Publiziert: 23.12.2019 um 22:23 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2019 um 16:45 Uhr
Lukas Flüeler muss nach rund 15 Minuten Platz machen für Wolfgang Zürrer.
Foto: keystone-sda.ch
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BLICK-Eishockeyredaktion

Biel – ZSC Lions 4:5 n.V.

Das Spiel – Nach sechs Pflichtspielpleiten in Folge kommt Biel ein wenig Unterstützung vom Gegner gerade recht. Schon nach 165 Sekunden lässt ZSC-Goalie Flüeler ein Tschantré-Schüsschen ins Tor rutschen. Dann erhöhen Rajala und Ullström auf 3:0, Zürcher Gegenwehr ist in beiden Fällen nicht auszumachen.

Nach neun Schüssen und drei Gegentoren ist Flüelers Arbeitstag nach 15 Minuten gelaufen. Für ihn übernimmt Wolfgang Zürrer von Farmteam GC. Der 23-Jährige war beim ZSC schon öfter Ersatz, in der NL spielte er bisher aber noch nie. Mit dem Neuling zwischen den Pfosten zeigen die Lions eine starke Reaktion, dank Krüger (trifft erstmals doppelt) und Diem kommen sie zum Ausgleich.

Just als die ZSC-Führung in der Luft liegt, bringt Salmela das Heimteam sieben Minuten vor Schluss wieder in Führung. Doch Chris Baltisberger verwertet einen Hiller-Abpraller 91 Sekunden vor Schluss zum 4:4. Der Makel? Die Schiris übersehen dabei ein klares Foul von Roe an Künzle.

So kommts zur Overtime. Dort stürzt Prassl die Bieler in die siebte Pleite. Die Lions rutschen vom Leaderthron, liegen nun auf Platz 2 hinter dem EV Zug. (C.S.)

Der Beste – Zürrer (Lions). Kommt beim 0:3, geht als Sieger.

Die Pflaume – Rajala (Biel). In der Verlängerung von Wick überlaufen.

Die Tore – 3. Tschantré 1:0. 10. Rajala (Fuchs) 2:0. 16. Ullström (Fuchs/PP) 3:0. 19. Krüger (Wick, Geering) 3:1. 35. Krüger (Bodenmann, Geering/PP) 3:2. 42. Diem (Krüger) 3:3. 54. Salmela (Künzle, Ullström) 4:3. 59. C. Baltisberger (Pettersson) 4:4. 61. Prassl (Wick) 4:5.

Ambri-Piotta – Davos 4:5 n.P.

Das Spiel: Nach fünf Siegen trotz vielen Verletzungen hat Ambri nicht nur viel Energie, sondern offenbart auch spielerische Qualitäten, die verblüffen. Der HCD wird sofort eingeschnürt und unter Druck gesetzt. Und im Powerplay gelingt den Tessinern auch die Führung durch Flynn. Bei Ambri scheint alles zu klappen. So trifft auch der von den GCK Lions geholte Mattia Hinterkircher direkt nach einem Bully. Doch zuweilen wird Ambri übermütig. So führen ein Horror-Pass von Müller (Bild) zum ersten Ausgleich und überbordende Energie zu Strafen.

Diese nutzt der HCD gnadenlos aus. In Überzahl kann das Wohlwend-Team zum 2:2 und 3:3 ausgleichen. Nachdem die Gäste das Duell der Spengler-Cup-Teams dreimal ausgleichen, übernehmen sie das Kommando. Ambri kann zwar nach Jungs Führungstor noch einmal ausgleichen, muss sich aber im Penaltyschiessen geschlagen geben. (sr)

Die Chance: Ambri kann in der Overtime in doppelter Überzahl ran, verpasst es aber den Sack zuzumachen.

Der Beste: Perttu Lindgren (Davos). Die zwei Powerplay bereitet der Finne grandios vor.

Die Pflaume: Müller (Ambri). Bock beim 1:1-Ausgleich.

Tore: 15. Flynn (Sabolic, Plastino/PP) 1:0. 16. Palushaj (Hischier) 1:1. 18. Fora (D’Agostini) 2:1. 23. Palushaj (Lindgren, Corvi/PP) 2:2. 28. Hinterkircher (Goi) 3:2. 31. Corvi (Lindgren, Rantakari/PP) 3:3. 50. Jung (Du Bois, Lindgren) 3:4. 54. Sabolic (Eigentor Rantakari) 4:4. – Penaltyschiessen: Sabolic -, Corvi -; Flynn -, Palushaj 0:1; Müller -, Tedenby 0:2.

EV Zug – SC Bern 1:0

EVZ dank Minisieg über Weihnachten Leader
1:03
SCB bleibt unter dem Strich:EVZ dank Minisieg über Weihnachten Leader

Das Spiel – Drei Jahre lang trieb Leonardo Genoni die Gegner in Bern zur Verzweiflung, hielt wie eine Wand, führte den SCB zu zwei Meistertiteln. Kaum weg, geriet der Liga-Krösus in eine tiefe Krise, verlor 15 von 23 Spielen. Bis man den ungenügenden Niklas Schlegel durch Tomi Karhunen ersetzte.

Seit der 30-jährige Finne das SCB-Tor hütet, präsentiert sich Bern wie verwandelt, lässt sich nach Gegentoren nicht mehr aus dem Konzept bringen, strahlt wieder Selbstsicherheit und Ruhe aus. Fünfmal in Folge hat der SCB unter Karhunen gewonnen. Im achten Spiel aber gibt es erstmals nichts zu holen. Und das ausgerechnet gegen Genoni.

Ein einziges Tor entscheidet diese hochstehende Partie. Nach 46 Minuten trifft SCB-Stürmer Vincent Praplan Zugs Lino Martschini unglücklich mit dem Stock am Kopf, kassiert dafür zwei Strafminuten.

Das fünfte Überzahlspiel beschert dem EVZ das 1:0. Grégory Hofmann zieht ab, Carl Klingberg nimmt Karhunen gekonnt die Sicht und verwertet schliesslich den Abpraller.

Der 30-Jährige hat in den letzten drei Partien bloss vier Tore kassiert. Drei davon in Überzahl. Dumm nur, dass sein Gegenüber ganz dicht macht.

Die beste Berner Chance hat Mark Arcobello nach 34 Minuten. Der sonst so abgebrühte Topskorer zieht nach einem Scheibenverlust von Erik Thorell alleine auf Genoni los. Doch der 32-Jährige lässt sich nicht bezwingen. Und behält auch in den Schlussminuten die Übersicht, als Bern ohne Karhunen und mit sechstem Feldspieler den Ausgleich sucht. «Genoni! Genoni! Genoni!», hallt es von den Rängen.

Der Mann aus Kilchberg ZH, der zu Saisonbeginn eine miserable Fangquote von 84 Prozent aufwies, feiert den zweiten Shutout im EVZ-Dress und seinen dritten Sieg im dritten Spiel gegen seinen Ex-Klub.

Viel vorwerfen brauchen sich die Berner allerdings nicht. Sie zeigen ihre stärkste Saisonleistung, agieren diszipliniert und sind gut organisiert. Nur einer steht im Weg. Genoni. (A.R.)

Der Beste – Leonardo Genoni (EVZ): Zweiter Shutout im EVZ-Dress. Und das erst noch gegen seinen Ex-Verein.

Die Pflaume – Mark Arcobello (Bern): Der Topskorer, der schon 13 Tore erzielt hat, verpasst in der 34. Minute alleine vor EVZ-Keeper Genoni die Führung.

Tore – 46. Klingberg (Hofmann/PP) 1:0.

SCRJ Lakers – Fribourg 2:3 n.V.

Hier erwischt Mottet Rappi-Nyffeler in der Overtime
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Tolle Weihnachten für Gottéron:Hier erwischt Mottet Rappi-Nyffeler in der Overtime

Das Spiel – Es ist wohl ein Wink von Jeff Tomlinson an sein Ausländer-Trio: Erstmals lässt der SCRJ-Trainer von Anfang an drei Söldner vereint in einer Sturmlinie laufen. Captain Rowe, Cervenka und Clark sollen nach drei Niederlagen als Leader voran gehen. Und die Offensive voran treiben.

Doch selbst wenn sie dies tun – in der Rückwärtsbewegung sind sie nur mit halb so viel Tempo unterwegs. Jedenfalls kommt Fribourg zwar zu wenigen, aber dann zu besten Torchancen, wenn besagtes Ausländertrio auf dem Eis ist. So auch bei beiden Treffern Gottérons zum 2:0.

Doch die Söldner sind es auch, die die Lakers zurück ins Spiel bringen. Dank Fribourg-Goalie Reto Berra. Er geht wegen Materialproblemen für acht Minuten in die Garderobe, und sein Stellvertreter Ludovic Waeber kassiert (innert 97 Sekunden) zwei Treffer. Waeber und Rappi – da war doch was? Stimmt, bei der 4:9-Klatsche stand der 23-Jährige – zumindest bei den ersten fünf Gegentoren – im Kasten. Berra bügelt es nach seiner Rückkehr insofern wieder aus, dass er fortan makellos bleibt. Die Entscheidung fällt erst in der Verlängerung für Fribourg, weil die Lakers ihre Chancen versieben. (N.V.)

Der Beste – Mottet (Fribourg). Ist nicht omnipräsent, aber immer wieder auffällig – ob als Nervensäge oder Schütze der wichtigen Tore.

Die Pflaume – Maier (Lakers). Ist Gefahr in der eigenen Zone im Anzug, ist er oftmals nicht weit.

Tore – 22. Kamerzin (Bykow) 0:1. 25. Mottet (Sprunger, Desharnais) 0:2. 30. Cervenka (Rowe) 1:2. 31. Rowe (Cervenka/PP) 2:2.
64. Mottet (Furrer) 2:3.

Lugano – Lausanne 0:2

Dieser Genazzi-Treffer bringt Lausanne in Front
0:53
Lugano beendet Jahr mit Pleite:Dieser Genazzi-Treffer bringt Lausanne in Front

Das Spiel: Auch im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Serge Pelletier ist Lugano nahe dran, geht aber als Verlierer vom Eis. Das Duell wird defensiv geführt, das Spektakel bleibt zu Hause. So ist der Powerplay-Treffer von Joël Genazzi im ersten Drittel gleichbedeutend mit der Vorentscheidung. Der Nati-Verteidiger beweist dabei einmal seine Abschlussqualitäten (9. Saisontor!), profitiert aber auch von einem hervorragenden Querpass von Tyler Moy. Den Deckel macht dann Christoph Bertschy drauf, als er sich gegen David McIntyre durchsetzt und ins leere Tor trifft. (gr)

Verkauf: Nach vier Jahren in Lausanne haben Besitzer Ken Stickney und seine Partner, die schon in Kloten nach nur einem Jahr absprangen, offenbar genug, wie «24 heures» berichtet. Der Amerikaner verhandelt über einen Verkauf des Klubs und soll Interessenten gefunden haben: Eine Gruppe um Petr Svoboda (53). Der Ex-Verteidiger holte mit Montréal den Stanley Cup und Tschechien 1998 Olympia-Gold in Nagano und ist nun Spieleragent, betreut unter anderem den Schweizer NHL-Stürmer Denis Malgin.

Verträge: Lausanne hat mit Ersatzkeeper Luca Boltshauser um ein Jahr und Stürmer Robin Leone um zwei Jahre verlängert.

Der Beste: Tobias Stephan (Lausanne). Der Routinier hält dicht und gewinnt so das Duell gegen seinen ehemaligen Ersatzmann Sandro Zurkirchen, der auch fehlerlos spielt.

Die Pflaume: Cody Almond (Lausanne). Der ehemalige Nati-Stürmer handelt sich eine Strafe wegen Schauspielerei ein.

Tore: 16. Genazzi (Moy/PP) 0:1. 60. Bertschy (Jooris) 0:2 (ins leere Tor).

Tigers - Servette 1:2 n.P.

So schön schiesst sich Genf zum letzten Sieg des Jahres
2:19
Servette feiert gegen Langnau:So schön schiesst sich Genf zum letzten Sieg des Jahres

Das Spiel – Taktik prägt den ersten Abschnitt. Unermüdlich rennen die Tigers an. Bei 15:4 Schüssen zeigen die Emmentaler zwar ihre Krallen – aber auch eine zu geringe Effizienz. In mehreren Szenen beisst sich das Team von Trainer Heinz Ehlers vor dem Tor der Romands fest um gleich mehrfach abzufeuern. Vergeblich. Servette-Schlussmann Robert Mayer bewahrt die Westschweizer vor dem Rückstand.

Im mittleren Abschnitt lässt das Team vom Lac Leman weniger Gelegenheiten zu – und erarbeitet selbst mehrere gute Abschlüsse. Aus einem abgefangenen Angriff formt Tanner Richard einen schnellen Gegenstoss über die verlassene, rechte Seite. Alleingelassen zieht Tim Bozon von der blauen Linie aus los und lässt Ivars Punnenovs keine Chance – so viel leeres, freies Eis sieht Bozon wohl nicht einmal im Training ... In der Folge beklagen die Tigers zwei Metalltreffer. In zwei Szenen wirbelt Weltmeister Harri Pesonen in der Defensivzone der Genfer, kreiert gute Szenen und liefert ebenso sehenswerte wie verwertbare Zuspiele, doch die Mitspieler machen zu wenig aus den pass-gewordenen Genieblitzen des Finnen.

Beim 1:1-Ausgleich sorgt Pesonen jedoch für so viel Drive und Action vor dem Tor, dass sein Linien-Gefährten Ben Maxwell nichts weiter zu tun braucht, um nach dem geschaffenen Tohuwabohu aus einem Meter Distanz ins leere Gehäuse einzuschieben. Diesmal gelingt der hochverdiente Ausgleich. Durch die Pleite im Penalty-Schiessen haben die Tiger ihr Fell aber zu billig verkauft, angesichts des Schussverhältnisses von 36:19. Servette stiehlt damit ganz offiziell den Sieg («Stolen Win»).

Die SCL Tigers punkten in fünf der letzten sechs Matches, davon drei Siege. Das Team von Trainer Heinz Ehlers ist zum Jahresende insgesamt trotz der heutigen Pleite im Aufwind. (D.G.)

Der Beste – Harri Pesonen führt sein Team zumindest zu einem Punkt und die Tigers starten auf einem Playoff-Rang ins Jahr 2020.

Der Beste 2 – Robbie Earl für seine vorbildliche «Guetzli»-Verteilung. Seine Impulse wären auf dem Eis noch eine Spur nötiger gewesen.

Die Pflaume – Als Marco Maurer bei Ben Maxwell ankommt kann er nur noch zum 1:1 gratulieren

Die Tore – 23. Bozon (Richard) 0:1. 44. Maxwell (Pesonen) 1:1. Penaltyschiessen: Smirnovs 0:1, Blaser 1:1; Richard -, Cadonau -; Tömmernes 1:2, Diem 2:2; Fehr -, Pesonen -; Winnik 2:3, Maxwell -.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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