Langnauer Klatsche nach Horror-Start
3:40
SC Bern – SCL Tigers 7:0:Langnauer Klatsche nach Horror-Start

Und Dubé straft seine Kritiker Lügen
Der SCB zeigt die Krallen

Alles neu in Bern: Der Saisonstart ist geglückt, an der Bande steht ein Boss. Wer sorgte in der National League diese Woche ausserdem für Gesprächsstoff?
Publiziert: 25.09.2023 um 08:23 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2023 um 09:26 Uhr
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Tapola: Das Format von Kari Jalonen

Der SCB ist wieder wer. Der ehemalige Branchenriese steht nach fünf Partien mit einem Punkteschnitt von 2.0 so gut da wie lange nicht, nach einer Woche mit zwei Siegen und einer Niederlage in der Extraschicht beim EV Zug darf man in Bern sogar etwas durchpusten: Saisonstart geglückt.

Das ist schon mal was, auch wenn der neue Trainer Jussi Tapola herzlich lachte, als ihn ein Journalist vor der Saison wissen liess, in Bern sei kein Verständnis für missglückte Startphasen zu erwarten. Dieser Tapola ist gewiss kein Vertreter der Montessori-Trainerschule, der kann schon die Zähne zeigen: Am Dienstag strich er dem finnischen Verteidiger Julius Honka im letzten Abschnitt die Eiszeit. Zeichen gesetzt. Die Zähne zeigt Tapola allerdings auch, wenn er sein entwaffnendes Grinsen aufsetzt, damit wirkt er als Gesamtpaket insgesamt überzeugend. Addiert man dazu seine Erfolgsbilanz mit Meistertiteln und Champions League, ergibt sich in der Quersumme ein Kaliber mit dem Format von Kari Jalonen. Ein Blick auf die Trainerbank genügt, und man weiss, wer dort das Sagen hat.

O'Neill düpiert SCB-Goalie Reideborn im Penaltyschiessen
4:23
EV Zug – SC Bern 3:2 n.P.O'Neill düpiert SCB-Goalie Reideborn im Penaltyschiessen

Ein gutes Händchen hatte Sportchef Andrew Ebbett auch bei den Ausländern: Goalie Reideborn ist ein Volltreffer, die Verteidiger Nemeth und Honka (vom Abstecher unter die Wolldecke am Dienstag mal abgesehen) ebenso und der finnische Ersatz-Stürmer Joona Luoto setzt da noch einen drauf. Am Dienstag gegen Kloten hatte Luoto zwei feine Zuspiele in Tore eingetauscht und damit für den Sieg gesorgt. Nicht vergessen darf man die dominanten Auftritte von Dominik Kahun. Der Deutsche Mittelstürmer besitzt als Spielmacher herausragende Qualität.

Bär packt zu: Der SCB ist wieder eine Hausnummer.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Lausanne: Zauberwort Disziplin

Das Team der Woche ist der HC Lausanne. Ein Blowout-Erfolg gegen Meister Genf (6:1) und glatte Siege in Kloten und gegen Lugano. Auffallend: In dieser Woche leistet sich Lausanne nur 24 Strafminuten, das ist eine strenge Korrektur zur ersten Woche, als man sich bezüglich Disziplin ziemlich sorglos gab (86 Strafminuten). Trainer Geoff Ward darf Wucht und Klasse dieser Mannschaft gewiss mit genug Esprit versetzen, er muss dabei aber die Berücksichtigung des Konzepts der Disziplin einfordern: Der Abschied vom zügellosen Banditen-Hockey, das die Ära Svoboda (ehemals Mitbesitzer und Sportdirektor) prägte und den Klub flächendeckend in Verruf brachte. Der ehemalige Schweizer Internationale Cody Almond (34) wirkt in diesem Zusammenhang wie ein Relikt aus der Vergangenheit: Er verliert bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Nerven und taugt eigentlich nur noch zum Raubein.

Drei Tore innert fünf Minuten brechen Genf das Genick
4:54
Lausanne – Genf-Servette 6:1:Drei Tore innert fünf Minuten brechen Genf das Genick

Gottéron kann auch solide Handwerkskunst

Christian Dubé ist ein Teufelskerl. Der Dandy im Massanzug trägt kleinkarierte Angriffe auf seine strategische Kompetenz mit Fassung, und wie als Gegenbeweis zu der von vielen Experten vertretenen These, Gottéron drohe in dieser Saison der Totalabsturz, zementiert er in der zweiten Saisonwoche den Spitzenplatz der Vorwoche. Meister Genf wurde in der FKB-Arena demontiert (7:1) und in Ambri und Zürich zeigt sich, dass sich Fribourg auch mit dem taktischen Defensiv-Korsett nicht einschnüren lässt: 3:2 im Tessin und eine Niederlage im Penaltyschiessen bei offensiv potenten Lions (1:2) zeugen von solider Handwerkskunst.

Ausserdem im Emmental...

Bemerkenswert: Im Emmental begegnet man der Flut an Gegentoren (1:6 am Dienstag, 0:7 am Freitag) mit einem Vertrauensbeweis für den Trainerstab. Der erfolgt nicht in Form von Durchhalteparolen, sondern schriftlich: Sämtliche Verträge wurden um ein Jahr verlängert. Direkte Konsequenz: Die Blutung wird gestoppt, gegen Ambri gibt es trotz drei Gegentoren einen Punkt.

Virtanen-Penalty erledigt Langnau in der Overtime
4:24
SCL Tigers – Ambri 1:2 n.V.Virtanen-Penalty erledigt Langnau in der Overtime
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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