Von der Tribüne aufs Eis
So kurios kam Lars Arpagaus zu seinem Debüt als NL-Schiri

Der Churer Ex-Verteidiger und SL-Ref Lars Arpagaus (37) springt im Schlussdrittel der Partie zwischen Davos und Servette für den ausgefallenen Headschiedsrichter Ken Mollard ein. «Ich hatte tausend Fragen im Kopf», sagt der NL-Debütant.
Publiziert: 04.01.2023 um 19:21 Uhr
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Lars Arpagaus sitzt mit seinem Sohn Jan (10) und seinem Vater Linus auf der Tribüne, der Swiss-League-Schiedsrichter will sich beim Spiel zwischen Davos und Servette weiterbilden und vom Ref-Duo Daniel Stricker/Ken Mollard lernen. Zumal Stricker sein sogenannter «Götti» in der Schiri-Aus- und -Weiterbildung ist.

Doch im Schlussdrittel steht Arpagaus plötzlich selbst auf dem Eis und wirft den Puck fürs erste Bully ein. Was ist passiert? In der zweiten Minute des Mitteldrittels fällt Mollard aus, muss vom Eis geführt werden. Stricker weiss, dass sich Arpagaus im Stadion befindet und lässt ihn kurzerhand vom Speaker ausrufen.

«Mein Vater hörte meinen Namen und sagte mir, dass ich runter gehen und nachschauen soll», erzählt der Churer, dessen erster Gedanke ist, dass er sich vielleicht um Mollard kümmern soll. Doch als der 37-Jährige in einem Unterbruch zwischen den Strafbänken an die Bande tritt, sagt ihm ein Linesman sogleich, dass er sich eine Ausrüstung besorgen soll. «Ich dachte zuerst, er macht einen Witz.» Doch es ist ihm ernst. Bis zur zweiten Pause sind es da noch acht Minuten.

Im Duell zwischen Davos und Servette ist das Mitteldrittel erst gerade gestartet, als es einen Unterbruch gibt.
Foto: freshfocus
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Mit zu kleinen Schlittschuhen

«Sofort ging ich zum Davoser Materialwart und sagte ihm, dass ich Schlittschuhe sowie Ellbogen- und Knieschoner brauche.» Die Schlittschuhe bekommt Arpagaus vom verletzten Yannick Frehner. Dass sie eine halbe Nummer zu klein sind, macht sich erst später schmerzhaft bemerkbar. Von Mollard nimmt er Hose und Oberteil.

Der Ex-Verteidiger, der bei Chur einst mit Enzo Corvi zusammengespielt hat, zieht sich in der Schiri-Garderobe um. «Da war ich schon brutal nervös. Ich hatte tausend Fragen im Kopf.» Als dann endlich Head-Schiri Stricker und die Linesmen Matthias Kehrli und Thomas Wolf reinkommen, beruhigen sie Arpagaus. «Sie sagten, ich solle einfach mein Bestes geben.»

Das tut er. Arpagaus, der nach dem Rücktritt als Spieler nun in seiner vierten Saison als Schiedsrichter ist, fügt sich gut ein. «Das Schiri-Trio hat mir mein Debüt angenehm gemacht und gut auf mich geschaut.» Nach dem Spiel bekommt er unzählige Nachrichten, sein Sohn ist total aus dem Häuschen. Und für seinen Vater schliesst sich ein Kreis: Auch er war mal Schiedsrichter – und hatte Stricker unter seinen Fittichen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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