Was fällt ZSC-Grönborg noch ein?
Weltmeister-Trainer vor dem Aus gegen Grünschnabel-Coach

0:2 liegen die ZSC Lions von Rikard Grönborg im Halbfinal gegen Servette mit Patrick Emond zurück. Noch eine Niederlage und der Meistertraum ist geplatzt.
Publiziert: 29.04.2021 um 13:58 Uhr
|
Aktualisiert: 30.04.2021 um 10:38 Uhr
Stephan Roth

Patrick Emond schafft Erstaunliches. Der Kanadier, der vor der letzten Saison Zampano Chris McSorley bei Servette an der Bande ersetzte, steht vor dem Einzug in den Playoff-Final. 2:0 führt man in der Serie, noch ein Sieg fehlt.

Nachdem er im Viertelfinal schon Fribourgs Trainer und Sportchef Christian Dubé zur Verzweiflung gebracht hatte, beisst sich nun ZSC-Coach Rikard Grönborg (52) die Zähne an ihm aus.

Der bärtige Schwede ist hoch dekoriert und international anerkannt, führte sein Heimatland zweimal zum Weltmeister-Titel: 2017 und bekanntlich auch 2018 gegen die Schweiz.

Alles im Griff: Servette-Coach Patrick Emond (links).
Foto: Getty Images
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Im Viertelfinal gegen Lausanne, seiner ersten Playoff-Serie überhaupt, zeigte sich der Grönborg flexibel und coachte Craig MacTavish aus.

Emond in Kanada unbekannt

Emond kennt in seiner Heimat im Gegensatz zu MacTavish, der eine grosse Spielerpersönlichkeit in der NHL war, keiner. Doch unterschätzen sollte ihn keiner, auch wenn er nur auf NLB-Level (bei Servette) spielte.

Der 56-jährige Frankokanadier, der die Genfer U20-Elite-Junioren 2018 und 2019 zum Meistertitel führte, weiss was er tut und stellt Grönborg vor weit grössere Probleme.

Während MacTavishs Spieler nach der Verletzung von Malgin Gift und Galle und Emotionen in die Serie brachten, von denen nur die Zürcher profitierten, spielen die Genfer zwar körperbetont, bleiben aber cool, ja nahezu entspannt. Und das mitten im Playoff-Stress.

ZSC macht es Manzato zu leicht

Die Lions haben bisher grössere Spielanteile und über weite Strecken mehr Puckbesitz. Doch zu selten können sie die kompakte Genfer Verteidigung knacken. Sie kommen kaum einmal da hin, wo man in der Regel Tore schiesst. Servette verteidigt nach dem Motto: Gucken ja, anfassen nein. Und riegelt das Zentrum vor Goalie Daniel Manzato ab.

ZSC weiss, wie man eine Serie gegen Servette dreht

Zum vierten Mal stehen sich der ZSC und Servette in den Playoffs gegenüber. Bisher setzten sich stets die Zürcher durch – nachdem sie das Blatt wendeten.

Final 2008: Die Genfer gewannen die ersten beiden Spiele (wie diesmal). Dann drehte der Wind und die Zürcher holten sich vier Siege in Folge und im Penaltyschiessen den Titel. Damals dabei: die derzeit verletzten Blindenbacher (ZSC) und Mercier.

Halbfinal 2014: Nachdem Servette das Startspiel für sich entschied, ging die Serie über die volle Distanz. Am Schluss hielt «Mr. Game 7» Lukas Flüeler, der nun am Dienstag eingewechselt wurde, den Laden dicht (4:0).

Halbfinal 2015: Servette ging in der Serie 2:1 in Führung, kassierte dann zu Hause ein 0:8 und gewann kein Spiel mehr. 4-facher ZSC-Torschütze war Roman Wick (36), dessen Karriere heute enden könnte. Ebenfalls dabei: Captain Patrick Geering, Flüeler, Reto Schäppi sowie die jetzt verletzten Chris Baltisberger und Blindenbacher. (sr)

Roman Wick (rechts) war 2015 massgebend an der Wende der ZSC Lions gegen Servette beteiligt.
TOTO MARTI

Zum vierten Mal stehen sich der ZSC und Servette in den Playoffs gegenüber. Bisher setzten sich stets die Zürcher durch – nachdem sie das Blatt wendeten.

Final 2008: Die Genfer gewannen die ersten beiden Spiele (wie diesmal). Dann drehte der Wind und die Zürcher holten sich vier Siege in Folge und im Penaltyschiessen den Titel. Damals dabei: die derzeit verletzten Blindenbacher (ZSC) und Mercier.

Halbfinal 2014: Nachdem Servette das Startspiel für sich entschied, ging die Serie über die volle Distanz. Am Schluss hielt «Mr. Game 7» Lukas Flüeler, der nun am Dienstag eingewechselt wurde, den Laden dicht (4:0).

Halbfinal 2015: Servette ging in der Serie 2:1 in Führung, kassierte dann zu Hause ein 0:8 und gewann kein Spiel mehr. 4-facher ZSC-Torschütze war Roman Wick (36), dessen Karriere heute enden könnte. Ebenfalls dabei: Captain Patrick Geering, Flüeler, Reto Schäppi sowie die jetzt verletzten Chris Baltisberger und Blindenbacher. (sr)

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Bei Gleichbestand konnte der ZSC den Ersatzkeeper, der seit dreieinhalb Spielen den verletzten Stammgoalie Descloux vertritt, noch nicht bezwingen. Manzato macht seinen Job einwandfrei. Doch der 37-Jährige muss dabei nicht auf dem Kopf stehen. Paraden in höchster Not, wie vor dem 0:2 am Dienstag gegen Prassl, sind eine Rarität. Bisher haben es ihm die Zürcher zu leicht gemacht.

Den Lions ergeht es wie schon Fribourg im Viertelfinal. Wie Dubé hat Grönborg noch kein Mittel gefunden. Fällt ihm noch etwas ein? Wenn nicht, ist die Saison für ihn und die Lions schon am Donnerstag zu Ende.

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Lausanne HC
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EHC Kloten
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