Wer kann spielen, wer nicht?
So kommen die Hockey-Teams aus der Quarantäne

Vor der «Nati-Pause» wurde die halbe Liga vom Corona-Virus lahm gelegt. Jetzt lichten sich die Reihen der Quarantänen.
Publiziert: 09.11.2020 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2020 um 16:54 Uhr
Nicole Vandenbrouck und Angelo Rocchinotti

Nach der «Nati-Pause» ohne Länderspiele soll morgen der Meisterschaftsbetrieb der National League wieder aufgenommen werden. Zwei von sechs geplanten Spielen wurden allerdings verschoben: Servette – Lugano, weil die ganze Genfer Mannschaft bis heute in Quarantäne ist, nachdem gleich mehrere Teammitglieder positiv getestet wurden. Sowie Lausanne – SCRJ Lakers, weil die Waadtländer heute ein positives Testergebnis eines Spielers erhielten. Die übrigen Spieler werden nun ebenfalls getestet, worauf der Kantonsarzt bezüglich einer Quarantäne entscheidet.

Somit muss Rappi morgen also noch nicht ran. Bei den St. Gallern war die erste Tranche des Teams am Donnerstag, die zweite am Samstag aus der Quarantäne zurückgekehrt. Ein Spieler ist noch bis morgen in Quarantäne, hätte aber am Abend noch nicht gespielt.

Bei Ambri befinden sich bis morgen Abend noch drei Spieler in Quarantäne, gemäss RSI handelt es sich dabei um Benjamin Conz, Christian Pinana und Dario Rohrbach. Wieder dabei ist Diego Kostner, der als erster positiv getestet worden war.

Ambris Diego Kostner ist als erster positiv getestet worden. Jetzt kehrt er zurück.
Foto: freshfocus
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Ambri durfte aufs Eis

Seit letztem Freitag herrscht ansonsten wieder normaler Trainingsbetrieb. Davor hatten jene Spieler, deren Corona-Test negativ waren, vier Tage lang von «Quarantäne light» profitieren können. Sie durften ohne Körperkontakt trainieren und sich lediglich allein mit dem Auto zum Training fahren. «So wollten wir verhindern, dass die negativ getesteten Spieler zehn Tage ohne Eis sind», erklärt Sportchef Paolo Duca. Es seien also quasi Skills-Trainings gewesen.

In Zug ist nur noch ein Spieler in Quarantäne, der in der Swiss League involviert war. Bei den anderen positiv getesteten Spielern wurde ein Leistungstest gemacht: Alle sind wieder einsatzbereit.

Auch der nächste Gegner, der EHC Biel, war zehn Tage auf Eis gelegt gewesen, nachdem sich der finnische Verteidiger Petteri Lindbohm vor zwei Wochen infiziert hatte. Einzelne weitere Spieler haben sich in der Folge ebenfalls einem Test unterzogen. Doch alle Resultate fielen negativ aus. Sportchef Martin Steinegger spielte den Lieferanten, brachte den Spielern Velos vorbei.

Biel-Kreis trainierte auf dem Balkon

«Ich gehöre nicht zu den Glücklichen, die einen Garten besitzen, trainierte zum Leidwesen meiner Nachbarn auf dem Balkon, machte auch Zirkeltraining», sagt Verteidiger Sämi Kreis. Am Donnerstag trainierte das Team erstmals wieder auf dem Eis. «Es war hart und doch besser als erwartet. Das Tempo war noch nicht so hoch. Erst am Freitag wurde die Intensität erhöht», sagt Kreis, der im Frühjahr selbst an Covid-19 erkrankt war. Auch am Samstag stand ein Training auf dem Programm, ehe die Mannschaft einen freien Sonntag genoss.

Auch die SCL Tigers durften ihre eigenen vier Wände nicht verlassen. Die Spieler bekamen wie in Biel Velos zur Verfügung gestellt. Insgesamt acht Spieler haben sich mit dem Virus infiziert. Weil drei erst nach Beginn der Quarantäne Symptome entwickelten, hat sich bei ihnen die Quarantänefrist verlängert. Sie stehen dem Team im Auswärtsspiel bei den ZSC Lions nicht zur Verfügung. Einer darf zwar die Quarantäne am Montag um Mitternacht verlassen, wird aber nicht eingesetzt.

«Wir wollen nach zehn Tagen Quarantäne kein Risiko eingehen. Die Gesundheit geht vor», sagt Sportchef Marc Eichmann. Namen wollen die Emmentaler keine bekanntgeben, auch wenn spätestens bei Spielbeginn klar sein wird, um welche drei Spieler es sich handelt. «Wir bringen eine komplette Mannschaft aufs Eis», so Eichmann.

Bern und Davos noch ohne Fälle

Auch beim Gegner der Emmentaler, den ZSC Lions, gab es einen Corona-Fall: Johann Morant, der sich bei einem Staff-Mitglied angesteckt hat, musste in Quarantäne. Doch auch jene Spieler, die mit dem französischen Haudegen engeren Kontakt hatten, konnte nach negativen Tests am Samstag im Cup gegen Lugano (3:2 n.V.) antreten.

Morgen treffen mit Bern und Davos auch noch die beiden einzigen Teams, die seit dem Saisonstart noch keinen Corona-Fall im Team hatten, aufeinander.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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