Wüthrich früh ausgewechselt
Deshalb spielte SCB-Coach Tapola Goalie-Bingo

SCB-Coach Jussi Tapola steckt in der Zwickmühle. Welchen Goalie soll er am Mittwoch, wenn er daheim gegen Zug das Saisonende verhindern muss, ins Tor stellen? Adam Reideborn oder Philip Wüthrich?
Publiziert: 26.03.2024 um 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2024 um 09:36 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Den Entscheid, SCB-Goalie Philip Wüthrich (26) bereits zweieinhalb Minuten vor der ersten Pause durch Adam Reideborn (32) zu ersetzen, konnten viele nicht verstehen. Schliesslich hatte Wüthrich am Samstag beim 3:2-Sieg der Berner stark gespielt und bei den beiden Zuger Toren von Schlumpf und Herzog am Montag keinen Fehler gemacht, wie auch SCB-Coach Jussi Tapola (49) einräumt. 

Herzog schickt SCB-Goalie Wüthrich in den Feierabend
5:33
EV Zug – SC Bern 6:2:Herzog schickt SCB-Goalie Wüthrich in den Feierabend

Warum also hat der Finne Goalie-Bingo gespielt? «Wir sind nicht ins Spiel gekommen, wie wir es sollten. Es ist immer ein Entscheid, der nicht einfach zu fällen ist», sagt Tapola. «Ich wollte im ganzen Team etwas verändern, dass es nicht so kommt wie beim letzten Mal. Dieses Mal habe ich es etwas früher versucht, damit alle aufwachen. Wir brauchten einen Push. Doch das Resultat war das gleiche wie am letzten Donnerstag.»

Die ersten drei Playoff-Partien hatte Reideborn begonnen, der letzte Saison ZSKA Moskau zum KHL-Meistertitel geführt hatte. Dann ersetzte Tapola den Schweden im Spiel 3 in Zug in der 27. Minute durch Wüthrich. Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:3, am Schluss 1:6. Diesmal wechselte er beim Stand von 0:2 – und das Spiel endete 2:6.

SCB-Goalie Philip Wüthrich kann das Zuger Führungstor durch Dominik Schlumpf nicht verhindern.
Foto: Pius Koller
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Da fragt man sich, ob Tapola nicht etwas gar leichtfertig mit der Psyche seiner Keeper spielt. «Es kratzt immer am Selbstvertrauen, wenn man einen Goalie auswechseln muss. Aber wenn man auf dieser Position spielt, muss man stark sein», sagt er. «Es war mein Entscheid und ich übernehme die Verantwortung. Meistens geht es um den Team-Auftritt und weniger um den Goalie, wenn man einen Wechsel vornimmt. Man hofft, dass sich etwas in der ganzen Gruppe verändert, dass man mehr Zweikämpfe gewinnt und besser läuft. Mit mehr Verzweiflung spielt. Aber dieser Effekt blieb aus.»

«Ich weiss nicht, warum das Goalie-Thema so gross ist»

Als die Fragen um seine Goalies nicht enden wollen, sagt Tapola: «Ich weiss nicht, warum das Goalie-Thema so gross ist. Wir haben 20 Spieler. Und wir haben zwei gute Goalies. Wir versuchen immer, den auszuwählen, mit dem wir glauben, die besten Chancen zu haben, das Spiel zu gewinnen. Es ist kein einfacher Entscheid. Nie. Aber für uns ist es dasselbe wie bei der Frage, welche Feldspieler wir einsetzen.»

Ein weiteres Mal gedenkt Tapola nicht, Goalie-Bingo zu spielen. «Es geht nicht um die Goalies. Wir müssen als Team besser spielen. Wenn man einem Team wie Zug solche Chancen gibt, kann es Tore schiessen. Wir haben den Goalies in den letzten beiden Spielen in Zug nicht genug geholfen.»

Warum hat sich Tapola entschieden, eine Ausländer-Position für Ersatzgoalie Reideborn zu verwenden und auf den kanadischen Stürmer Corban Knight verzichtet? «Einen Goalie in der Hinterhand zu haben, ist für mich sehr wichtig. Es kann immer etwas passieren. Ein Spiel kann 120 Minuten lang dauern. Wir haben die Linien gleich gelassen wie beim Sieg am Samstag – mit der Ausnahme von Lehmann, der ins Team zurückgekehrt ist.»

Nun steht der SCB am Mittwoch vor eigenem Anhang mit dem Rücken zur Wand. Die Antwort auf die Frage, welchen Goalie Tapola bringt, könnte für das wichtigste SCB-Spiel des Jahres entscheidend sein. «Es geht darum, an uns zu glauben. Wir müssen zweimal gewinnen.» Und? Hat er schon entschieden, wer im Tor stehen wird? «Nein, nein», sagt Tapola lachend. «Bei Zug ist es einfacher. Da muss man nicht nach den Goalies fragen.» Stimmt. Mit dem siebenfachen Meistergoalie Leonardo Genoni kommt Dan Tangnes nicht auf die Idee, Goalie-Bingo zu spielen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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