Zuger Panik-Orchester
Dem Meister droht das Horrorszenario

«Das sieht ziemlich übel aus», sagt Dan Tangnes über die verkrampften Bemühungen seiner Zuger. Der Meistermacher muss sein Team wieder locker kriegen, sonst könnte die Saison bald enden.
Publiziert: 04.02.2023 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2023 um 14:21 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Die Lage spitzt sich zu. Gegen Lugano (1:4) kassierte der EVZ die dritte Niederlage in Folge. Statt, wie von vielen erwartet, endlich in die Top 6 vorzustossen, muss der Meister aufpassen, dass er nicht gar noch aus den Pre-Playoff-Plätzen rasselt. Der Rückstand auf Platz 6 und Fribourg ist gleich gross wie der Vorsprung auf Platz 11 und Lugano: 6 Punkte.

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«Ich bin enttäuscht. Wir spielen nicht auf dem Niveau, auf dem wir spielen wollen. Man sieht, dass die Anspannung sehr gross ist. Wir sind steif. Es ist kein Fluss im Spiel. Wir sind langsam beim Treffen von Entscheidungen. Das sieht ziemlich übel aus», sagt Trainer Dan Tangnes (43). «Wenn der Stress-Level zu hoch ist, braucht man eine Sekunde zu lang und alles, was leicht ist, wenn man gut spielt, ist plötzlich ganz schwierig. Man beginnt zu zweifeln: Soll ich schiessen oder einen Pass geben? Soll ich gehen oder soll ich bleiben?»

Beim EVZ hat sich nach einer gewissen Sättigung nach zwei Titeln inzwischen Verunsicherung und Verkrampfung breit gemacht. Der Meister ist zum Panik-Orchester geworden, auch wenn es nicht am Willen fehlt. Das riesige Potenzial sieht man nur phasenweise. So wie am Freitag nach dem glücklichen Anschlusstreffer zum 1:2.

Dritte Pleite in Folge: Die Zuger Fabrice Herzog, Dario Simion und Jan Kovar (von links) sind geknickt.
Foto: keystone-sda.ch
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«Wir müssen durch den Sturm gehen»

Meistermacher Tangnes sagt: «Wenn alle sagen, wie schlecht alles ist und die Spieler auch an sich zweifeln, ist es jetzt meine Aufgabe zu sagen: ‹Ruhig, Jungs. Verliert nicht den Überblick.› Das wird eine wichtige Lektion für uns als Klub und als Team. Ich habe gesagt, dass es nur einen Weg gibt, hier rauszukommen: Wir müssen durch den Sturm gehen und dürfen die Überzeugung nicht verlieren.»

Könnten Videos aus dem letzten Frühling helfen, dem Meister wieder den Glauben an sich selbst zu vermitteln? «Nein, das möchte ich nicht», sagt der Norweger. «Wir haben Spieler im Team, die damals nicht dabei waren. Und vielleicht ist es ein Teil des Problems, dass wir uns immer mit dem Meister-Team vergleichen.»

Noch zehn Spiele verbleiben. Dem EVZ gehen langsam die Partien aus, um noch den Sprung in die Top 6 zu schaffen. «Ich habe meinem Team letzte Woche vor dem Bern-Spiel gesagt: ‹Jungs, ich weiss, es wird viel über die Top 6 oder was auch immer geredet. Doch das wichtigste ist, dass wir Konstanz vor den Playoffs finden. Egal, ob die mit den Pre-Playoffs beginnen oder nicht›», so Tangnes.

Ans Horrorszenario, dass die Saison für den Meister schon nach der Quali zu Ende (Platz 11 oder 12) sein könnte, denkt in Zug bisher noch keiner. Von Rechenspielen hält Tangnes nichts. Wer aber den Blick-Tabellenrechner bedient, merkt, dass es für EVZ noch richtig heiss werden kann, wenn er nicht wieder in Fahrt kommt.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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