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Neuenschwander über Erkrankung
«Du spürst, dass etwas nicht stimmt – das macht Angst»

Biel-Stürmer Jan Neuenschwander (27) spricht über seine Coronavirus-Erkrankung und verrät, dass er die Zeit auch nutzte, um seine Gartenmöbel zu lackieren.
Publiziert: 25.03.2020 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2020 um 17:40 Uhr
Angelo Rocchinotti

BLICK: Jan Neuenschwander, wie geht es Ihnen?
Jan Neuenschwander: Seit zwei Tagen geht es endlich aufwärts. Ich freue mich, wenn ich aus der Quarantäne kann.

Vor zwei Wochen waren Sie noch putzmunter. Wann traten die ersten Symptome auf?
Am Sonntag vor einer Woche. Kurz nachdem ich erfahren habe, dass sich unser Trainer Antti Törmänen infiziert hat, traten auch bei mir die ersten Symptome auf. Ich spürte einen Druck auf der Brust, fühlte mich gegen Abend immer schlapper und bekam Fieber. Ich schwitzte die ganze Nacht über, hatte Schüttelfrost.

Was ging Ihnen durch den Kopf?
Mir war sofort klar, was ich hatte. Zumal meine Freundin auch erste Symptome zeigte. Ich liess mich am Montag testen und bekam das Ergebnis noch am selben Abend. Ein mulmiges Gefühl, weil du nicht weisst, was auf dich zukommen, wie lange es dauern und wie schlimm es werden wird. Es verlief dann auch alles sehr harzig und dauerte fast eine Woche, bis es besser wurde.

Biel-Stürmer Jan Neuenschwander ist auf dem Weg der Besserung.
Foto: freshfocus
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Wie verlief die Krankheit?
Die ersten vier, fünf Tage hatte ich starke Gliederschmerzen, Fieber und ein Engegefühl in der Brust. Ich spürte, dass beim Atmen etwas nicht stimmt. Wie wenn etwas in der Lunge steckt. Das war sehr unangenehm. Der Kopf ist gnadenlos. Du denkst ständig daran. Das zog sich in die Länge.

Also nicht wie bei einer gewöhnlichen Grippe?
Es war intensiver. Bei einer normalen Grippe fühle ich mich nach vier bis sieben Tagen besser, nun dauerte es fast zehn Tage. Das mit der Lunge war am unangenehmsten. Du spürst, dass etwas nicht stimmt. Das macht auch Angst.

Sie gehören als Diabetiker zur Risikogruppe.
Durch den Infekt steigt der Blutzuckerspiegel an. Das zu regulieren, ist nicht leicht, wenn du nur in der Wohnung steckst. Doch das grössere Problem war das Leistungsasthma, weil es mit der Lunge zu tun hat.

Welche Symptome spüren Sie heute noch?
Ich bin noch etwas erschöpft, gerate schnell ausser Atem.

Mussten Ihre Freundin und Sie sich in den eigenen vier Wänden separieren?
Wären wird nicht beide gleichzeitig erkrankt, hätte wir das tun müssen. So aber lebten wir normal weiter, schliefen auch im selben Bett. Dass man sich nicht gross küsst, wenn man krank ist, ist klar.

Schauten Sie sich die Nachrichten noch an?
Immer weniger. Wenn du selbst betroffen bist, wird es dir irgendwann zu viel. Schaut man sich diese Todeszahlen an, bekommt man ein ungutes Gefühl.

Hatten Sie jemanden, der für Sie einkaufte?
Ja, unsere Nachbarin. Wir konnten ihr die Einkaufsliste per SMS senden, sie stellte die Einkäufe vor die Türe. Wir kochten viel. Appetit hatte ich eigentlich immer. Allerdings liess gegen Ende der Krankheit der Geschmackssinn nach.

Wie verbrachten Sie die Zeit sonst?
In den ersten Tagen habe ich fast nur geschlafen und fern gesehen. Später wurde ich aktiver, habe die Gartenmöbel auf der Terrasse lackiert und begonnen, die Umzugskisten zu packen (Neuenschwander wechselt zum SCB, Anm. d. Red.).

Am Montag haben Sie noch die mündliche Abschlussprüfung Ihres Betriebswirtschafts-Studiums absolviert!
Der Termin stand seit Januar. Die Prüfung dauerte nur 30 Minuten und wurde ohnehin online durchgeführt. Ich wollte das machen. So kann ich dieses Kapitel nun abhaken.

Sie erzählten mir zwar vor zwei Wochen, dass Sie das Coronavirus nachdenklich stimme, Sie aber nicht bewusst etwas ändern würden. Rückblickend: Würden Sie etwas anders machen?
Vielleicht war es naiv zu glauben, dass es dich selbst nicht so schnell treffen kann. Wir waren im Stadion ja etwas abgeschottet. Trotzdem habe ich mich wohl dort angesteckt. Vielleicht würde ich mich auch im Umgang mit Kollegen anders verhalten. Das Virus ist brutal ansteckend.

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