Forfait-Pleite für EHC Winterthur
Sportchef Christian Weber untröstlich: «Es ist mein Fehler – ich drehe fast durch»

Wie bitter. Da schlägt Underdog Winterthur Favorit La Chaux-de-Fonds in den Playoffs der Swiss League mit 4:0. Aber wird dieses Spiel vom Dienstagabend wegen eines Fauxpas forfait verlieren.
Publiziert: 21.02.2024 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 09:09 Uhr
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Die Mehrheit der 1536 Fans in der Eishalle Deutweg in Winterthur ist am Dienstagabend völlig aus dem Häuschen. «David» EHC Winterthur erteilt «Goliath» HC La Chaux-de-Fonds auf dem Eis eine Lektion, gewinnt mit 4:0 und stellt dadurch in der Viertelfinal-Serie auf 2:2. Doch dann am Mittwochvormittag der Schock: Winterthur wird diese Partie forfait verlieren!

Was ist geschehen? Winti setzte unerlaubterweise den Junioren-Internationalen Mats Alge (20) ein. Der bei den SCRJ Lakers unter Vertrag stehende Stürmer wechselte in dieser Saison mit einer B-Lizenz immer wieder zwischen seinem Stammverein und Partner Winterthur hin und her. Hätte er in den laufenden Playoffs der Swiss League jedoch nicht mehr tun dürfen, nachdem Alge am vergangenen Samstag im Spiel SCRJ Lakers - ZSC Lions (4:2) in der National League auf dem Matchblatt stand. Dass er dabei in besagtem Spiel keine Sekunde für Rappi zum Einsatz kam, spielt keine Rolle. So will es das Reglement.

La Chaux-de-Fonds sah es sofort

Gegner La Chaux-de-Fonds war dieser Fauxpas der Winterthurer sofort bewusst, als das von Trainer Fredy Rothen unterschriebene Matchblatt vorlag und machte die Schiedsrichter darauf aufmerksam. Die Liga hat dann am Mittwoch ein Verfahren eröffnet, für das es nur einen möglichen Ausgang gibt: Forfait-Niederlage für Winterthur. Die nächste Konsequenz: Statt 2:2 steht es in der Viertelfinal-Serie 3:1 für La Chaux-de-Fonds.

Mats Alge hätte am Dienstag nicht für Winterthur spielen dürfen.
Foto: Thomas Oswald/freshfocus
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Untröstlich ist beim EHC Winterthur Sportchef Christian Weber (60): «Es ist mein Fehler, ich übernehme die volle Verantwortung.» Geschehen sei es, weil er ein älteres Reglement im Kopf hatte und das neue nicht mehr richtig durchgelesen habe. «Es tut mir für alle beim EHC Winterthur extrem leid, dass mir ein solcher Fauxpas unterlaufen ist. Ich drehe fast durch deswegen – es ist brutal.»

Für Aufschwung verantwortlich

Rückendeckung erhält Weber von seinen Vorgesetzten. «Neben dem Trainer-Duo Fredy Rothen und Adrian Wichser haben wir es vor allem Christian Weber zu verdanken, dass wir es in der neunten Saison in der Swiss League endlich erstmals in die Playoffs geschafft haben», sagt Geschäftsführer Alexander Keller (50). Durch Ex-Nationalspieler und Ex-NLA-Trainer Weber, der seit dem vergangenen Mai Sportchef ist, sei nach sehr schwierigen Jahren eine Aufbruchstimmung entstanden. Auch sei es ihm trotz begrenzten finanziellen Möglichkeiten gelungen, das Team geschickt zu verstärken.

Keller weiter: «Ich weiss, dass es Christian sehr hart trifft, was da geschehen ist. Aber ich habe ihm gesagt, dass er das grosse Bild und die ganze Entwicklung in dieser Saison sehen soll. Wir haben nun bei unserer ersten Playoff-Teilnahme eine harte Lektion bekommen, aber wir lernen daraus und die Serie ist noch nicht vorbei. Wir werden am Freitag in La Chaux-de-Fonds nochmals alles versuchen.»

Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
3
11
9
2
EHC Basel
EHC Basel
3
-1
6
3
HC Sierre
HC Sierre
3
2
6
4
HC Thurgau
HC Thurgau
3
2
6
5
EHC Winterthur
EHC Winterthur
3
1
5
6
EHC Visp
EHC Visp
3
1
4
7
EHC Olten
EHC Olten
2
1
3
8
EHC Chur
EHC Chur
3
-4
3
9
GCK Lions
GCK Lions
2
-6
0
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
3
-7
0
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