Puck Fiction – Final, Spiel 4
Matchpucks für Zug – ZSC am Boden

Nach einem hauchdünnen Sieg fehlt Zug noch ein Sieg für den zweiten Titel nach 1998.
Publiziert: 21.04.2020 um 02:00 Uhr
Dino Kessler

In der Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischengefunkt hätte, und krönt zum Schluss den einzig wahren – wenn auch fiktiven – Schweizer Meister 2020.
Jetzt: Runde 4 der Finalserie. Am Mittwoch: Spiel 5.

Zug (2.) – ZSC Lions (1.) 1:0 (Stand 3:1)

In Zug kann man schon mal die Route für die Meisterfeier planen. Spieler und Offizielle überbieten sich nach dem hauchdünnen Sieg im vierten Spiel selbstverständlich im Austausch von Binsenweisheiten und handelsüblichen Tiefstapeleien. Dazu gehören Worthülsen wie «der vierte Sieg ist immer der schwerste» und abgedroschene Warnungen vor der Qualität des Gegners. Ein Gegner, der im zweiten Auswärtsspiel der Serie wie schon am Samstag im Hallenstadion etwas mehr Scheibenbesitz verzeichnen darf als der EVZ. Nur gelingt es den Zürchern diesmal kaum, bis zur roten Zone vor Torhüter Genoni durchzudringen. Zug-Trainer Tangnes hat seinen Abwehrriegel noch höher platziert, viele Angriffe werden so bereits in der neutralen Zone im Keim erstickt.

So entwickeln sich Spielszenen die an Rugby erinnern, Zweikämpfe auf engstem Raum, ein Ringen um jeden Quadratmeter Grundstück. Aus diesen «Scrums» verschafft sich Zug aber immer wieder Konterchancen, die über die Tempomacher Hofmann, Thorell oder Lindberg abgeschlossen werden.

Dichtgemacht: EVZ-Verteidiger Zgraggen und Zürichs Krüger in einem der vielen Zweikämpfe in der neutralen Zone.
Foto: keystone-sda.ch
1/7

Das Tor zum Sieg und drei Meisterpucks gelingt allerdings Dario Simion, der von Captain Rafael Diaz steil geschickt wird. Möglich ist dieser Spielzug nur nach einem leichten Wechselfehler der Zürcher im zweiten Drittel, als sie auf der «langen Bank» sitzen, weil der Weg aus dem eigenen Abwehrdrittel zur Spielerbank dann etwas länger ist. Simion kann Rückkehrer Lukas Flüeler, der eine tadellose Leistung zeigt, mit einem Backhandschuss via Pfosten bezwingen, Verteidiger Noreau kommt einen Schritt zu spät.

Im Schlussabschnitt stellen sich die ZSC Lions wie schon bei der einzigen Niederlage im Halbfinal gegen Biel im Umgang mit der Brechstange sehr ungeschickt an. Erst in der letzten Phase bringen sie die Scheibe systematisch tief, um sie dann mit einer Übermacht an Spielern wieder zu erobern. Nur fehlen dann konstruktive Ansätze, um den dicht staffelnden Gegner in Verlegenheit zu bringen.

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