Sieg im «Disco-Spiel» gegen Letten

Tanzen wir jetzt gar in die Viertelfinals?

Die Unterhaltung? Grossartig. Wir sind der Hit an dieser WM, bei uns ist pausenlos was los. «Unsere Spiele sollten eigentlich immer ausverkauft sein», sagt Trainer Patrick Fischer. Aber was für ein Klamauk: 3:0. 3:3. 4:3. 4:4. Und dann Blum kurz vor Schluss zum 5:4.

Grosse Klasse ist ganz bestimmt die Moral dieser Mannschaft. Eine klare Führung, die plötzlich weg ist. Wieder ein Tor und sofort die Antwort der zähen Letten. Und dann der glückliche Treffer Blums, der wie am Vortag ein Spiel für uns entscheidet.

Massgebend: Die Schweiz überlässt dem Gegner nie den Taktstock. Selbst als die Letten Oberwasser bekommen. Unsere Mannschaft legt immer wieder den Vorwärtsgang ein.

Überragend: Niederreiter. Andrighetto. Schneeberger. Blum. Die Wieser-Flügelzange mit Walker als Scharnier in der Mitte. Ein Kompliment verdient die ganze Mannschaft, weil sie nie aufsteckt.

Weniger gut: Erneut das Spiel in Unterzahl. Drei Eigentore. Grossmann. Wir verlieren Diaz und Du Bois mit Oberkörper-­Verletzungen. Wie schlimm die dran sind, werden wir erst heute wissen.

Abstiegsgefahr gebannt

«Das war wie in der Disco, da geht auch jeder irgendwie rein», sagt Blum zu diesem abgedrehten Spiel. Ein später Treffer in der Disco? Ein Trostpreis. Auf dem Eis? Eine zusätzliche ­Moralspritze. Macht alles irgendwie noch etwas besser. «Diese Siege sind die schönsten, weil sie noch mehr Emotionen freisetzen als ein 5:0», sagt ­Fischer. Auf diesen Nervenkitzel könnten wir allerdings auch mal verzichten.

Abstieg? Mit uns nicht. Den können die anderen unter sich ausmachen. Die Schweiz darf jetzt wieder auf den Viertelfinal hoffen, selbst wenn die dicken Brocken erst jetzt kommen.

Aber die verdauen wir in der ­Regel ja leichter als die Gegner aus dem sportlichen Halbdunkel.