Spieler des Monats: Biel-Stürmer Damien Brunner
Gesund zu sein beflügelt ihn

Damien Brunner (35) verdient sich diese Auszeichnung mit einem starken Saisonstart. Noch beeindruckender ist aber, wie er sich nach Verletzungs-Rückschlägen immer wieder zurück kämpft.
Publiziert: 01.10.2021 um 13:56 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Damien Brunner führt Biels Höhenflug an. Sieben Tore hat der Stürmer in zehn Partien erzielt und sechs Assists verbucht. Das ist ein Punkteschnitt (1,3 pro Spiel) wie zu seinen besten Zeiten, als er nach der Saison 2011/12 der erste Schweizer Topskorer seit 30 Jahren ist.

Was den 35-Jährigen momentan beflügelt? «Ich bin gesund, fühle mich wohl und spiele in einem guten Team», lautet seine Antwort, deren ersten Worte besonders wichtig sind. Denn: Sagen zu können, dass er gesund ist, «das bedeutet mir viel». Nur wer Brunners Verletzungs-Historie kennt, kann sich vorstellen, wieviel.

Selbst vor dieser Saison muss der Goalgetter einen Rückschlag wegstecken: Anfang August bekommt Brunner Schmerzen im Bauchraum. In der Nacht geht er in den Notfall, am Morgen wird ihm der entzündete Blinddarm in einer OP entfernt. Eine Woche später steht er wieder auf dem Eis. Dieser vergleichsweise kurze Ausfall hat ihn in seiner Form nicht zurückgeworfen.

Da hat er gut lachen: Biel-Topskorer Damien Brunner (r.), der einen Top-Saisonstart hingelegt hat, mit dem russischen Verteidiger Alexander Iakovenko.
Foto: keystone-sda.ch
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Das ist in der Vergangenheit anders. Seit seiner Rückkehr aus New Jersey 2015 spielt der Ex-NHL-Stürmer nur eine Saison durch: Die erste in Biel 2018/19. Letzte Saison setzt ihn eine Kieferverletzung ausser Gefecht. Die Saison zuvor ein Bruch am Handgelenk aus einem CHL-Match. Und in den Jahren davor sind es zwei Schulter-, eine Knie-, eine Oberschenkel-, eine Muskelverletzung, Gehirnerschütterungen sowie Magen-Darm-Probleme, die ihn ausbremsen.

Doch Brunner kehrt immer wieder zurück. Jedes Mal nimmt er die Herausforderung an. Jedes Mal packt er sie. Der Grund: «Gleich nach der Diagnose habe ich mir jeweils einen Plan zurechtgelegt für meine Rückkehr.» Alleine arbeitet er fürs Comeback, überwindet im Aufbau den inneren Schweinehund, kämpft sich mental durch. «Wenn ich es geschafft habe und wieder beim Team sein konnte, gab mir das einen Kick. Ich habe meinem Körper immer vertraut. Er hat mich nur manchmal im Stich gelassen.»

Keine der Verletzungen hat es geschafft, Brunners Feuer zu löschen. «Meine Leidenschaft fürs Hockey ist ungebrochen. Es gibt mir so viel zurück, wenn es so gut läuft. Und mein Selbstvertrauen ist gross, wenn ich gesund bin. Ich fühle mich nicht wie 35.» Brunner tanzt auf dem Eis durch seinen dritten Frühling.

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