Tragödie bei Junioren-Spiel in Norwegen
18-jähriges Talent prallt ins Torgehäuse – gelähmt!

Mats Hildisch hatte noch seine ganze Karriere vor sich. Doch ein tragischer Unfall im U21-Match zwischen Frisk Asker und Lorenskog ändert alles.
Publiziert: 21.10.2020 um 10:55 Uhr
Das schwer verletzte Hockey-Talent Mats Hildisch aus Norwegen mit seiner Freundin.
Foto: Instagram
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Nicole Vandenbrouck

Es ist wohl eine der schlimmsten Mitteilungen, die ein Hockey-Klub machen muss: Am Montag kurz nach Mittag veröffentlicht das norwegische Team Frisk Asker die traurigen Zeilen, dass sein U21-Spieler Mats Hildisch gelähmt bleibt.

Was ist passiert? Am Samstag spielt Frisk Askers U21-Mannschaft gegen Lorenskog. Hildisch kann mit dem Puck alleine auf Lorenskogs Tor losziehen. Dann kommt es zu einem Zusammenstoss mit einem Gegner – und Hildisch prallt unglücklich voller Wucht und Kopf voran ins Torgehäuse. Der 18-Jährige bleibt auf dem Eis liegen.

Ein Zeuge: «Keine hässliche Aktion»

Vidar Wold (46), Headcoach des Fanionteams von Frisk Asker, schaut das Spiel und beschreibt die verhängnisvolle Szene auf «Budstikka.no» so: «Mats fährt Richtung Tor. Sein Schwerpunkt liegt auf einem Schlittschuh, als ihn der Gegner genau auf dieser Seite trifft und ihn zu Fall bringt. Es ist eine Aktion, wie sie im Hockey täglich vorkommt. Aber bei diesem eine Mal mit einem schrecklichen, traurigen Ausgang.» Und Wold betont: «Es war absolut keine hässliche Aktion.» Mit anderen Worten: Den Gegner trifft keine Schuld, es ist einfach unglaubliches Pech.

Das Spiel wird sofort abgebrochen. Hildisch wird sofort in die Uni-Klinik nach Ulleval gebracht und noch in der Nacht auf Sonntag operiert. Doch die Ärzte haben keine guten Nachrichten für die Familie des jungen Verteidigers, der eben erst ins Kader der ersten Mannschaft aufgenommen worden ist: Hildisch hat sich so schwere Rückenmarksverletzungen zugezogen, dass er gelähmt ist! Nächste Woche wird er ins Reha-Zentrum Sunnaas nach Nesodden verlegt.

Frisk-Asker-Geschäftsführer Nicolay Sörensen sagt unter Tränen: «Wir stehen alle unter Schock. Es ist eine schreckliche, tragische und noch völlig unwirkliche Situation.» Mats sei ein «Frisk-Junge», seit er erstmals auf Schlittschuhen gestanden habe. Auch in Norwegens U16- und U18-Auswahlen hat es Hildisch schon geschafft.

«Das Wichtigste für uns ist jetzt, für Mats und seine Familie da zu sein», sagt Sörensen. Denn statt einer Hockey-Zukunft hat der Teenager jetzt die schwierigsten Wochen seines Lebens vor sich.

Tragische Erinnerungen an Keller und Schafhauser

Dieses Unglück weckt in der Schweiz tragische Erinnerungen. 2013 kam es in der NLB-Playoff-Halbfinalserie zwischen Olten und Langenthal zu einem ähnlichen Drama. Der Oltener Verteidiger Ronny Keller wurde von Gegenspieler Stefan Schnyder gecheckt. Keller krachte mit dem Kopf in die Bande mit üblen Folgen. Er ist seither gelähmt.

Zu einer solchen Tragödie kam es auf Schweizer Eis auch schon 1995: Nur wenige Minuten vor Ende des Spiels zwischen Lugano und Davos kam es zu einem Zusammenstoss zwischen Lugano-Verteidiger Pat Schafhauser und dem HCD-Stürmer Oliver Roth. Der Amerika-Schweizer Schafhauser geriet aus dem Gleichgewicht, stürzte mit dem Kopf voran in die Bande – und blieb gelähmt liegen.

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